"Germanien im strömenden Regen"

Falls Du, @silesia, es nicht schon längst erstöbert hast, interessant für Deine Fragestellung liest sich folgende Publikation an, insbesondere ab S. 146, wo es um “Wuchshomogenitätsanalysen“ geht, und der Autor aufgrund unmittelbaren Datenzusammenhangs sowie zeitlicher und regionaler Trennschärfe eines der besten paläoklimatischen Verfahren zur Rekonstruktion der römischen Epoche im Nordwesten des Imperiums sieht.
Die Umweltkrise des 3. Jahrhundert n. Chr. im Nordwesten des Imperium Romanum

J. Haas bezieht sich an dieser Stelle vorwiegend auf:
B. Schmidt/W. Gruhle, Niederschlagsschwankungen in Westeuropa während der letzten 8000 Jahre. Versuch einer Rekonstruktion mit Hilfe eines neuen dendrochronologischen Verfahrens (Grad der Wuchshomogenität). Arch. Korrbl. 33, 2, 2003, 281–300.

Eine neuere Publikation derselben:
B. Schmidt/W. Gruhle, Baumwachstum und Klima: Dendrochronologische Untersuchungen (Homogenitätsanalyse)zum Nachweis von Niederschlagsmustern in Europa. In: H. Friesinger/A. Stuppner/B. Horejs (Hrsg.), Mensch und Umwelt - Ökoarchäologische Probleme in der Frühgeschichte. Materialien des 17. Internationalen Symposiums "Grundprobleme der Frühgeschichtlichen Entwicklung im Mittleren Donauraum", Wien, 29.11.-3.12.20041. Mitt. der Prähist. Komm. 84 (Wien 2015) 23–33.
 
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Gibt es abseits der antiken Quellen naturwissenschaftliche
Natürlich schwingt in der Frage die Vorstellungen über die Sommer seit 2003 vergleichsweise mit.
Ist das überhaupt vergleichbar?

(Die bedeutenden geologischen Faktoren, soweit klimatisch wichtig) dürften sich in den 2000 Jahren kaum verändert haben.)

ich hatte vor Jahren auf N-TV einen Beitrag über Kondensstreifen durch hochfliegende Flugzeuge am Himmel gesehen (Referenz war das Flugverbot nach dem 11.September). Demnach war hier ein Effekt zu messen. Weniger Reflektion am Tage und eine geringere Wärmerückhaltung in der Nacht, sprich die Tag-Nacht Spreizung der Temperaturen stieg an mit einem erhöhten Tagesmaximum.

ein anderer Beitrag ging auf jetztzeitliche Verdunstungsleistung in den normierten Becken der Meterologen ein. Der Temperaturanstieg in den 70 - 90er Jahren führte zu einem mäßigen Anstieg der Verdunstungsleistung. Mit voranschreitender Verbesserung der Luft nach der Jahrtausendwende (hier wurde auf industriellen/kohleverstromungs Feinstaub verwiesen) kam es jetzt zu einer "überproportionalen" Zunahme der Verdunstungsleistung.

Wer sich mit Wasserstoffbrückenbindung (wichtig für den Aggregatzustand von Wasser) und ihrer Auflösung beschäftigt, wundert sich da kein Stück weit über diesen Unterschiede in der Verdunstungsleistung.

ein gänzlich anderes Feld wären hingegen die benötigten Kondensationskeime für den Regen. In wie weit dieser industrielle Feinstaub benötigt wird, kann ich jetzt nicht sagen.

Beide "Filter" (Luftfahrt-Kondensstreifen und großindustrielle Feinstaubglocke) währen also bei einer Analogiebildung zum damaligen Wetter zu berücksichtigen.
Ebenso die Frage, in wie weit eine höhere Verdunstungsleistung zu Regenbildung über Germanien bzw. in welchen Regionen (erst) geführt haben mögen.

zu Jahresringen ist anzumerken, ob überhaupt bestimmbar ist, ob die "satte" Feuchtigkeit zum "üppigen" Wachstum auf örtlichen Niederschlag oder auf Gewässer zurückzuführen ist. Wenn nur jene "gutgewachsenen" Eichen als Balken auf uns gekommen sind, die unter "Oasen"Bedingungen (um es sehr überspitzt zu formulieren) wuchsen, so kann dieses einen Rückschluss auf das Gesamtklima schon erschweren.
 
Wenn nun zu recht mit der Verdunstungsneigung des Wassers gerechnet wird, sollte auch nicht außer acht gelassen werden, das in der Römischen Antike auch ein starke Luftverschmutzung herrschte.
Es gab zwar deutlich weniger Menschen als heute, aber die Prozesse um Ton zu brennen oder auch Eisen zu schmelzen und zu verarbeiten waren wesentlich ineffektiver als heute. Das heißt pro Produziertem Gut musste deutlich mehr Brennstoff eingesetzt werden. Egal ob Holz, Holzkohle, Torf, Dung oder was auch immer.
 
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