Geschichte der Maori Kultur

parago

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Offenbar erreichte das Volk der Maori die Inseln des heutigen Neuseeland um 800 n. Chr. Damit begann die menschliche Besiedlung des wohl letzten großen unbewohnten Gebietes der Erde. Die Einwanderung der Maori war Teil der Voelkerwanderung polynesischer Staemme, die vom Suedosten Asiens aus - über Fidschi und Tonga, spaeter auch ueber die im Osten liegenden polynesischen Inseln, die heute als die Cook- und die Gesellschaftsinseln bekannt sind - Neuseeland erreichten.

Um 1200 waren die Siedlungen der Maori bereits weit verbreitet. Die Experten sind sich jedoch nicht im Klaren darueber, ob dies eine Folge der anhaltenden Migration oder der Ausbreitung der urspruenglich eingewanderten 'Original'-Gruppen war.
Die Maori betrieben Landwirtschaft und brachten unter anderem Hunde und Ratten, moeglicherweise auch andere, heute nicht mehr existente, Tierarten nach Neuseeland.

Die Entwicklung der Maori-Kultur wurde natuerlich hauptsaechlich durch die unvermeidbare Auseinandersetzung der Menschen mit ihrer neuen Umgebung gepraegt. In Neuseeland bot sich den Maori ein ueppiges Nahrungsangebot; auch Klima und Vegetation waren abwechslungsreicher als in der Heimat ihrer polynesischen Ahnen. Gewaltigere Baeume bedeuteten mehr Holz für groessere Kanus, und bildete ausserdem die Grundlage fuer einen aeusserst wichtigen Aspekt der Maori Kultur: die Holzschnitzkunst.

Das hierarchische Sozialsystem der Maori war aeusserst komplex. Großfamilie ('Whanau') und Sippe ('Hapu') waren die Stuetzpfeiler des verwandtschaftlichen Zusammengehoerigkeitsgefuehls. Weitere Bande bildeten sich haeufig durch die 'Waka', die Gruppe, die sich aus dem Nachwuchs der Maori zusammensetzte, die im gleichen Boot eingewandert waren. Zeitweise kooperierten jedoch sogar ganze Staemme. Die Konkurrenz um das die jeweiligen Siedlungen ('Kainga') umgebende Gebiet endete allerdings haeufig in kriegerischen Auseinandersetzungen. Befestigte Siedlungen wurden gebaut, 'Pa' genannt. Man lernte, sich organisiert zu verteidigen.

Es ranken sich viele Legenden um die Maori, viele berichten von Eroberungen und Unionen, von Landgewinnen und -verlusten von Vorfahren und vor allen Dingen von der Ehre, dem Prestige- und Machtzuwachs, der die Folge war. Die Maori-Kultur war eine Zivilisation im Fluss, eine Gruppe alternativer Gemeinschaften, die selbstverstaendlich auch ihre Fehden auszutragen hatten.

Der Kontakt mit den Europaern begann 1642, als der Hollaender Abel Tasman (1603-1659) Neuseelands Westkueste 'entdeckte' und begann, diese in noerdlicher Richtung zu erkunden. James Cook (1728-1779) erreichte Neuseeland 1769; die Inseln befanden sich dato kulturell auf dem Hoehepunkt, das Land bluehte und strahlte. Zu diesem Zeitpunkt lebten insgesamt etwa 250.000 Maori auf den Inseln.
Anfangs war Neuseeland lediglich eine Anlaufstation für europaeische Walfang-Expeditionen im suedlichen Pazifik. Im 19. Jahrhundert brachte dann allerdings die zunehmende Geschwindigkeit der europaeischen Immigration die Maori in arge Bedraengnis. Die blassen Neuankoemmlinge brachten zahlreiche Krankheiten mit, gegen die die Maori keinerlei natuerlichen Abwehrkraefte besassen. Die Folge war eine hohe Sterblichkeit, die die Maori-Bevoelkerung beinahe um die Haelfte reduzierte.

Die gravierendste Konfrontation entwickelte sich jedoch bei der Auseinandersetzung um Land. Zunaechst schienen die Maori gewillt zu sein, Grund an die Fremden zu verkaufen. Nach Kaempfen um Besitzansprueche zwischen den Staemmen bedeutete fuer die Maori der Verkauf eher eine Bestaetigung fuer die Macht des Verkaeufers als die Abtretung der Rechte an den Kaeufer. Ausserdem konnten die Maori sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Europaer auf die ausschließliche Nutzung der von ihnen erstandenen Grundstuecke bestehen wuerden.

Der 1840 ratifizierte Waitangi-Vertrag sollte die Landfrage klaeren und die britische Oberherrschaft bestaetigen. Es wurden, im Gegenzug fuer die Anerkennung der rechtmaessigen Macht der britischen Krone durch die Maori, der Schutz und die gesetzlichen Garantien für die Besitzrechte der Eingeborenen erweitert. Leider fuehrten Unstimmigkeiten ueber den exakten Wortlaut zu den sich ueber 30 Jahre hinziehenden Kaempfen, den sogenannten 'Land Wars'.
Diese liessen eine gewisse Einheit unter den Maori-Stämmen gedeihen, man einigte sich sogar auf einen gemeinsamen Regenten. 1845 trat Te Wherowhero als Koenig Pototau I. dieses Amt an. Trotz allem fehlte den Maori aufgrund der traditionellen Stammesfehden der notwendige, unerschuetterliche Zusammenhalt.
Das erleichterte es natuerlich den Briten - wieder einmal - jeglichen Widerstand erfolgreich zu unterdruecken.. :rolleyes:

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Frage: Wie spricht man Maori korrekt aus?

Man hört ja verschiedene Versionen:

1.( So wie man es schreibt) - Maori
2. oder - Mauri
3. auch schon gehört - Mauori

Was ist richtig? Muss nämlich ein Referat über die Filmgeschichte Neuseeland halten. Meiner Meinung nach ist "Mauri" richtig. Aber bin mir nicht 100 %ig sicher.

Danke und Gruß Valao
 
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