Geschichte mit dem Umgang des Todes/ unterschiedliche Trauerfeiern

gabaldon

Neues Mitglied
Hallo!
weiß jemand von euch, was für unterschiedliche Formen es nach einem Todesfall gab im Verlauf der Geschichte (Antike, MA,..)?
Spontan denk ich an die Klageweiber, Tragen von Trauerkleidung, ein Fest nach dem Tod, Aufbahrung von Toten für mehrere Tage, um Abschied zu nehmen (?), Kleidung zerreißen, ...
Wär schön, wenn ihr noch mehr Ideen hättet!
 
Auf welche Gesellschaftsschichten beziehst du dich denn? Adel/Oberschicht? Bürger?

In der römischen Republik wäre der Leichenzug in all seinen Ausprägungen, Leichenreden, oder auch bustuarii zu nennen. Aber da ich nicht genau weiß worauf du hinaus willst spezifiziere ich nicht weiter
 
ich habe eine hausarbeit zum thema trauerarbeit geschrieben und ich will in der einleitung kurz die geschichte mit dem umgang mit dem tod und die unterschiedlichen formen vom umgang mit dem trauer aufzeigen und ich suche dafür ein paar ideen... also trauerzug hilft mir da schon weiter, danke!
 
Beim Leichenzug der Nobilität in der römischen Republik wäre allerdings noch zu sagen, dass es äußerst fragwürdig ist inwieweit es sich hier um Trauer im eigentlichen Sinn handelte. Vielmehr handelte es sich hier, besonders beim "Zug der Ahnen" anhand der Leichenmasken um Darstellungen der ruhmreichen Vergangenheit der Familie, um den Nachkommen ihre Verantwortung aufzuzeigen und natürlich auch politische Pluspunkte zu sammeln.
 
ich habe eine hausarbeit zum thema trauerarbeit geschrieben und ich will in der einleitung kurz die geschichte mit dem umgang mit dem tod und die unterschiedlichen formen vom umgang mit dem trauer aufzeigen und ich suche dafür ein paar ideen... also trauerzug hilft mir da schon weiter, danke!
Da es die um Trauerarbeit geht, hast du das Trauerjahr bestimmt schon verarbeitet. Trauerkleidung wurde 1 Jahr lang getragen und an der Wiederkehr des Todestages wurde der Verstorbene noch einmal abgekündigt.
 
Da fallen mir die Schädel, die in Jericho gefunden wurden, ein:


Ahnenverehrung scheint zu dieser Zeit eine wichtige Rolle im religiösen Leben der Einwohner gespielt zu haben. Mehrere unter den Hausböden gefundene Schädel waren mit Gips überformt, mit Hautfarbe bemalt und mit Muscheln für die Augen versehen. So waren die Gesichtszüge sehr natürlich gestaltet worden (auch: Schmidt, 36-37).

WiBiLex: Bibellexikon: Jericho (AT)
 
allgemein bei der Antike finde ich den Ort der Bestattung, z.B. am Wegesrand und auch die Epigramme an sich

"Wenn einer unter den Menschen der Trefflichkeit wegen bekränzt wurde, hatte ich den meisten Anteil an diesem Kranz aus Gold."

"Nach solchen Leiden kam ich in den unerbittlichen Hades..."

interessant.
Den genauen Wortlaut find ich nicht mehr, irgendwo habe ich von einem Grab, abgelegen in der Natur gelesen, wo auf dem Grabstein, poetisch, der vorbeikommende Wanderer gebeten wurde kurz innezuhalten, die Natur zu genießen und des Toten zu gedenken. Fand ich sehr schön

ein häufiges Motiv auf Grabstelen (~um 300 v. Chr.?) ist der Handschlag; zwei Personen stehen sich aufrecht, gleich groß, gegenüber und reichen sich die Hand
 
Der Thread ist ja nun schon zwei Wochen alt und die Hausrabeit möglicherweise längst abgegeben. Falls dies aber nicht der Fall ist und du, gabaldon, noch mitliest, dann darf ich dich darauf aufmerksam machen, dass schon die Neandertaler ihre Toten bestatteten und dass es von frühen Homo Sapiens Sapiens (also uns) in Italien auch Paargräber in "Löffelstellung" gibt.
In der Ukraine hat man Gräber mit Blütenpollen gefunden - was für eine Bestattung auf einem Blumenbett (ja, Bett, nicht Beet) spricht und ebenfalls in der Ukraine hat man eine Bestattung mit einem Kleid aus Knochperlen gefunden. Wenn man weiß, wie viel Mühe die Herstellung einer einzigen Perle macht und dann in einem Grab mehrere Hundert davon findet, dann kann man sich vorstellen, dass die Tote von ihren Bestattern wirklich gewertschätzt wurde.
 
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