Geschichtskarikatur "Die deutschen siamesischen Zwillinge" *HILFE*

Zum Thema Vulgär und SZ passt nicht- Naja so vulgär ist das nicht, Kleinkinder auf einem Nachttopf etc, doch ganz normal, und geschichtliche Vergleiche mit Exkrementen die zudem in einem Topf liegen und nicht direkt gezeigt werden sind zwar derbe aber nicht vulgär.

Spielst Du auf Till Eulenspiegel an?
 
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Zum Thema Vulgär und SZ passt nicht- Naja so vulgär ist das nicht, Kleinkinder auf einem Nachttopf etc, doch ganz normal, und geschichtliche Vergleiche mit Exkrementen die zudem in einem Topf liegen und nicht direkt gezeigt werden sind zwar derbe aber nicht vulgär.

Derb und vulgär kannst Du hier getrost als Synonyme betrachten.

Zudem sind die siamesischen Zwillinge gerade und auch nur da zusammengewachsen wo sich der Körperteil befindet der besagtes mehr oder weniger fabriziert hat.

Schon interessant, welche Anstrengungen Du zur Ehrenrettung Deiner "Deutung" unternimmst. Wenn die Kerlchen woanders, etwa an der Brust zusammengewachsen wären, ließen sie sich nicht so leicht im Kinderhochstuhl unterbringen und von zwei Seiten füttern.

Kann aber auch sein dass das gerade von mir interpretierte sich vom Wertgehalt her dem Topfinhalte frapide ähnelt.

Das ist lobenswerte Selbsterkenntnis. :rofl:

Schau einfach mal nach, ob es zum Stil des Karikaturisten gehört, in derb-vulgärer Weise die Hinterlassenschaften der menschlichen Ernährung für die Darstellung des Zeitgeschehens zu verwenden. Ich meine: nein!
 
Ich wäre 100%ig überzeugt wenn jemand die Existenz eines solchen Stuhles nachweisen könnte, sonst muss ich als Betrachter feststellen das dieser Topf mit Vorsatz in die Mitte des Bildes von dem Zeichner gezeichnet wurde um etwas auszusagen.
Also mir ist er gleich aufgefallen...
 
Ich wäre 100%ig überzeugt wenn jemand die Existenz eines solchen Stuhles nachweisen könnte, sonst muss ich als Betrachter feststellen das dieser Topf mit Vorsatz in die Mitte des Bildes von dem Zeichner gezeichnet wurde um etwas auszusagen.
Also mir ist er gleich aufgefallen...

Tja, der böse Zeichner aber auch, der diesen Topf in die Mitte des Bildes setzt, damit er Dir gleich auffallen muss ... Die Standhaftigkeit, mit der Du auf der Bedeutsamkeit des Töpfchens beharrst, verlockt geradezu zum Abdriften in ein anderes Fachgebiet. Aber nein, ich verschweige den Fachbegriff, den Du mir geradezu in den Mund legst.
:still:

:rofl::rofl::rofl:
 
Zuletzt bearbeitet:
Es wird langsam skatologisch, was nichts mit einer Musikrichtung zu tun hat.

Ich will aber noch mal auf die Figur auf der rechten Seite zurückkommen. Es hat sich ja offensichtlich die Meinung verfestigt, dass es sich um Stalin handele - ich sehe das aber nach wie vor nicht ein:

Die Ostseite: Stalin, der für die Sowjetunion steht, wird hier verteufelt; die Haare schauen aus wie Hörner, die großen Pranken sind behaart. Anders als die Alliierten füttert die Sowjetunion sein Kind nicht, es wird lediglich getätschelt.

Das "Monster" auf der rechten Seite kann man natürlich wegen des Barts als Stalin lesen, ich denke aber doch eher, dass das genau wie alle anderen Figuren der Karikatur doch eine Allegorie und keine reale Person darstellen soll: die Augen sind "asiatisch" und dies war während des Krieges (asiatische Horden, Mongolengesichter etc.) ein gängiges Klischee über die Sowjets welches noch lange über den Krieg hinaus gepflegt wurde.

Die UdSSR wird hingegen klar erkennbar durch Stalin repräsentiert. Russland wird normalerweise durch den Russischen Bären oder durch Mütterchen Russland dargestellt. Hier wird aber klar Stalin als grobschlächtiger, gefährlicher Mann dargestellt.

Nuja... so klar finde ich den Stalin nicht, ich finde, dass man daraus durchaus auch den "typischen" Mongolen erkennen kann, wie die Sowjets im Dritten Reich und in der frühen Bundesrepublik wahrgenommen wurden. Vielleicht auch eine Mischfigur, als ein mongolisierter Stalin.

Die vierte Person steht für die UDSSR und hat die Gesichtszüge von Josef Stalin, weniger "typisch mongolische Gesichter" des Rassenwahns unter den Nazis. Aber die Interpretation über die Hörner-Haare teile ich gerne.

Der Michel im Osten schaut devot zum Stalin, dem Betrachter kommt es vor als wenn denn dieser Knabe genau das machen wird was der Vater verlangt.

Ich denke, die ganzen Spekulationen über den Stuhlgang von Kleinkindern tun wirklich nichts zur Sache. Das Wesentliche sind nunmal die Darstellungen der beiden deutschen Michels (auch ein typische Allegorie), sowie der drei Westmächte und des finsteren Stalins.

In dieser Rückschau der bisherigen Beiträge zum Thema UdSSR
-Allegorie oder Stalin bin ich der einzige, welcher der Meinung ist, hier sei nicht Stalin dargestellt. Und bisher fand ich auch noch keine der Gegendarstellungen wirklich überzeugend. Es ist für mich auch nicht wirklich einsehbar, dass ein Karikaturist, der seine Karikaturen mit Bedacht komponiert, vier bzw. fünf (wenn man Michel doppelt zählt) Allegorien wählt und eine Figur nicht allegorisch, sondern real zeichnet. Aber ich räume ein, dass dies natürlich möglich ist.

Also, was würden wir von einer Stalin-Karikatur erwarten?
[+ Schnauzbart]
[+ streng zurück gekämmtes Haar/"Fönfrisur"]
[+ Schulterklappen]
[+ Soldatenstiefel]

Die Figur hier hat:
[+ Schnauzbart]
[- streng zurückgekämmtes Haar/"Fönfrisur"]
[- Schulterklappen]
[- Soldatenstiefel]

Bliebe Stalins Schnauzbart als einziges Erkennungszeichen

Stattdessen finden wir:
[+ Mandelaugen]
[+ strähniges Haar]
[+ Schnauzbart]

Passt irgendwie zum westlichen Bild von Tataren, Hunnen, Mongolen etc., eben den asiatischen Reitervölkern.
Aus dem Lied vom Kryptokommunisten:
Süverkrup et al. schrieb:
Er wäscht sich nur ungern und blickt in den Spiegel
mit seinem Mongolengesicht.
Er putzt sich die Zähne mit Branntwein und trinkt einen Wodka,
mehr frühstückt er nicht.
Hu, huhuuu.
Dann zieht der Kommunist die Unterwanderstiefel an,
und dann geht er an sein illegales Untertagwerk ran.
http://www.geschichtsforum.de/166545-post140.html
 
Es ist für mich auch nicht wirklich einsehbar, dass ein Karikaturist, der seine Karikaturen mit Bedacht komponiert, vier bzw. fünf (wenn man Michel doppelt zählt) Allegorien wählt und eine Figur nicht allegorisch, sondern real zeichnet. Aber ich räume ein, dass dies natürlich möglich ist.
Gibt es denn überhaupt solch eine Symbolgestalt für die SU? Für das alte Russland stand mWn meist ein Bär. Aber für die SU erscheint (durchaus verfremdeter) Stalin vielleicht geeigneter.

Ob er Stiefel oder Schulterklappen trägt ist ohnehin nicht zu erkennen.

Ich glaube, der Zeichner ging prinzipiell von Stalin aus, übertrug auf ihn aber noch zusätzliche Attribute.

auf anderen Karikaturen sind seine Haare auch nicht immer streng zurück gekämmt, sondern liegen teilweise recht struppig nach hinten
http://www.voic.us/files/images/fdr_stalin.gif
 
Ich denke das der Zeichner bei der Su es nicht nötig hatte auf eine Allegorie zurückzugreifen da Stalin als einziger der hier thematisierten Länder ein Diktator war.
Eingeflossen ist sicher dieses väterliche Russland (mehr Tartaren Kleidung als Militärkluft) und die räumliche Grösse. So als ob man Stalin privat sieht mit seinem Sohnemann.
Obwohl der Bart, der sieht doch wirklich schon fast nach Vollbart aus, spricht eher nicht für Stalin..
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin auch immer noch dafür, dass wir hier den verteufelten Stalin (deshalb sind die Haare nicht streng zurückgekämmt, da er Hörner aufhat) sehen, der hier in dem Sinne als Allegorie (besser als Verweis) für die SU auftritt.

Zu chrdidt's Interpretation zum Stuhl möchte ich nur sagen, dass er schon Recht hat, dass man überprüfen sollte, weshalb der Karikaturist diesen Stuhl mitzeichnete. Ein "Einfach so!" ist nicht gerade ein Lobeswort für den Zeichner, der sich, wenn er gut ist, bei allem Abgebildeten was denken sollte. Sollte es sich hier wirklich um einen Toilettenstuhl integriert in einen Kinderhochstuhl handeln, dann ist die Interpretation von chrdidt doch gar nicht so abwegig. Und vulgär würde ich einen solchen Verweis eines Karikaturisten nicht bezeichnen. Es wäre eher eine gelungene Darstellung mit einem Verweis auf etwas vulgäres; dies jedoch so über Ecken dargestellt, dass man es loben müsste.
Gute Schriftsteller z.B. Wieland haben Witze bezüglich Sexualität und Erotik in ihren Werken so nett umschrieben/versteckt (vgl. Die Geschichte des Prinzen Biribinker, der übrigens in einen Nachttopf pinkeln wollte, der sich schließlich in eine Fee/Nymphe [bin mir nicht mehr ganz sicher *schäm*] verwandelte), dass sie nicht oberflächlich und billig sind und deshalb sind sie schließlich gut.

Mich würde daher in diesem Fall interessieren, ob diese Hochstühle mit integriertem Töpfchen eine besondere Ausführung waren oder doch stink normale Alltagsgegenstände.

Interessant in diesem Fall ist doch auch, dass unsere beiden Michels anscheinend nackigt auf dem Stuhl sitzen.
 
@Stuhl:
Zu chrdidt's Interpretation zum Stuhl möchte ich nur sagen, dass er schon Recht hat, dass man überprüfen sollte, weshalb der Karikaturist diesen Stuhl mitzeichnete….
Mich würde daher in diesem Fall interessieren, ob diese Hochstühle mit integriertem Töpfchen eine besondere Ausführung waren oder doch stink normale Alltagsgegenstände.

Interessant in diesem Fall ist doch auch, dass unsere beiden Michels anscheinend nackigt auf dem Stuhl sitzen.
Zu 1 & 3:
Derartige Hochstühle waren schon im 19.Jht. üblich. Wenn das Kind nicht (unten) nackig darauf saß, wäre ihr Zweck verfehlt.
Im Übrigen ist damit deutlich gemacht, dass der deutsche Michel (beide!) Kleinkinder sind, die weder die Macht noch die Fähigkeit haben SELBST über ihr Schicksal frei zu entscheiden. Der Gedanke an die Einheit Deutschlands war vor allem damals unerschütterlich stark, was durch die Nationalhymnen beider deutschen Staaten später noch unterstrichen wurde, bis der Osten den Text nicht mehr mitsang. Ohne Frage hätten m.E. die Deutschen die Einheit gewählt, wenn man sie denn gelassen hätte UND ihnen die fehlenden Mittel gegönnt/gelassen hätte…
Die Textstellen der Nationalhymnen (waren):
WEST- „EINIGKEIT und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland“
OST- „…Lass uns dir zum guten Dienen, Deutschland EINIG Vaterland“

Ich denke das ist eindeutig genug. Zumal im Kontext mit den von mir genannten „Hungergesichtern“ und dem im Westen angebotenen Brei in der großen Schüssel und dass ich „Stalins“ Zärtlichkeit als Spiel mit dem Gedanken der Einheit für Deutschland verstehe. Aber davon wird keiner Satt… Siehe Oben.

@Stalin/UdSSR:
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen, insbesondere:
Ich glaube, der Zeichner ging prinzipiell von Stalin aus, übertrug auf ihn aber noch zusätzliche Attribute.
Genau so sehe ich es auch. Die Figur ist eine Vermischung der klassischen russischen Allegorie des Bären (Haarig, groß & stark) mit der Person von Josef Stalin. Tauscht den Kopf gegen ein Bärengesicht aus und niemand wird erkennen, das etwas verändert wurde.
...Haben wir dich überzeugt, lieber El Quijote? :friends:
 
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