Mummius Picius
Premiummitglied
Aus Asche und Fett macht man Seife. Wenn eine Sendung also als "History-Soap" bezeichnet wird (vom Sender selber) sollte man nichts anderes erwarten. Aber in der taz stand ein lustiges Bild mit einer lustigen Unterschrift, und da musste ich gucken (bis zum Werbeblock, der kam wie die Erlösung).
Asche: die Ausstattung. penibel der neuesten Mode von 1906 folgend, in einem durch Digitaltechnik hervorragend rekonstruierten, aber auch seltsam menschenleeren Berlin, vornehmlich an den Stellen die auch heute noch im Stadtbild zu erkennen sind.
Fett: der Rest. Offenbar waren die Deutschen schon vor 100 Jahren streng eingeteilt in Schlecht- und Gutmenschen … und vor allem die letzteren sind anstrengender zu ertragen als eine Wurzelbehandlung …
Anmut wurde nicht gespart noch Mühe, so sieht man Horst Krause in einer schlimmen Rolle als "fetter Industrieller", der Rest des Cast ist hübsch und emsig, ringt mit dem Drehbuch wie Herkules mit Cacus, doch das Drehbuch ist stärker. Nun laufen Serien-Pilotfilme immer Gefahr, dass die Handlungsstränge, die hier aufgelöst werden wie ein Strickmützenbommel, verwirren.
Aber ach, diese Seife machte mich einfach mutlos. Nicht mit der entschlossenen Ahistorie einer Courths-Mahler-Verfilmung, nicht mit dem beflissenen Anspruch eines Gutshof 1900, hängt diese Seife zwischen den Stühlen und schmeckt nach eben sich selber. Und hunderte werden sich auf sie berufen, wenn es um Geschichtsbildung geht (in einer m. E. sehr sensiblen Zeit, nämlich der "guten alten").
Zurück bleibt ein großes breites :nono:
Asche: die Ausstattung. penibel der neuesten Mode von 1906 folgend, in einem durch Digitaltechnik hervorragend rekonstruierten, aber auch seltsam menschenleeren Berlin, vornehmlich an den Stellen die auch heute noch im Stadtbild zu erkennen sind.
Fett: der Rest. Offenbar waren die Deutschen schon vor 100 Jahren streng eingeteilt in Schlecht- und Gutmenschen … und vor allem die letzteren sind anstrengender zu ertragen als eine Wurzelbehandlung …
Anmut wurde nicht gespart noch Mühe, so sieht man Horst Krause in einer schlimmen Rolle als "fetter Industrieller", der Rest des Cast ist hübsch und emsig, ringt mit dem Drehbuch wie Herkules mit Cacus, doch das Drehbuch ist stärker. Nun laufen Serien-Pilotfilme immer Gefahr, dass die Handlungsstränge, die hier aufgelöst werden wie ein Strickmützenbommel, verwirren.
Aber ach, diese Seife machte mich einfach mutlos. Nicht mit der entschlossenen Ahistorie einer Courths-Mahler-Verfilmung, nicht mit dem beflissenen Anspruch eines Gutshof 1900, hängt diese Seife zwischen den Stühlen und schmeckt nach eben sich selber. Und hunderte werden sich auf sie berufen, wenn es um Geschichtsbildung geht (in einer m. E. sehr sensiblen Zeit, nämlich der "guten alten").
Zurück bleibt ein großes breites :nono: