Gotenkrieg und iustianianische Pest

Wenn die Goten den Oströmern „unüberwindlich“ erschienen wären, warum griffen die Oströmer sie dann an? Eine zwingende militärische Notwendigkeit dafür bestand nicht. Im Gegenteil scheinen sie sie eher unterschätzt zu haben, vor allem nach dem überraschend schnellen Sieg über die Vandalen.

Was die angezweifelte Übersetzung betrifft:
Ich habe schon viele ältere Übersetzungen gelesen, und üblicherweise lese ich dabei den Originaltext mit. Dass eine Stelle offenkundig bewusst falsch übersetzt worden wäre, ist mir noch nicht untergekommen. (Übersetzungsfehler gibt es natürlich – auch in neueren Übersetzungen.) Lediglich „schlüpfrige“ Stellen wurden manchmal durch eine eher andeutend umschreibende Übersetzung entschärft (oder notfalls ganz übersprungen), und in Übersetzungen von dichterischen Werken manchmal einzelne Verse, die dem Übersetzer „frostig“ erschienen, weggelassen. (Da ging es dem Übersetzer nicht darum, etwas zu verdrehen, sondern das Werk zu „verbessern“.)
Aber dass eine Stelle (aus ideologischen oder religiösen Gründen) bewusst sinnverstellend oder -ändernd übersetzt worden wäre oder gar ein Satz hineingeschummelt worden wäre, der im Original nicht vorkommt, ist mir noch nicht untergekommen.
 
Im Gegenteil scheinen sie sie eher unterschätzt zu haben, vor allem nach dem überraschend schnellen Sieg über die Vandalen.
@Ravenik den Eindruck habe ich beim ersten Gotenkrieg eigentlich nicht. Erst wurden Theodahads, dann Witichis Truppen zusammengeschoben und 540 in Ravenna war der Krieg gewonnen. Zwar kein kurzer "Blitzkrieg" wie gegen die Vandalen, aber dennoch für Ostrom keinesfalls aussichtslos: der langsame Angriff von Nordosten (Mundias, Narses) band Kräfte, was Belisars Angriff von Süden her begünstigte (und zu dieser Zeit beherrschte Belisar noch seinen Job)
 
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