Grenzverschiebungen Deutschland von 1848 bis Heute

M

michi

Gast
hallo hab eigentlich schon alles imtitel stehen... hoffe ihr könnt mir helfen
 
Was genau brauchst du?
Am besten kannste dir die Grenzverschiebungen anhand von Karten klar machen :)
Zumal der Maskenmann die Grenzverschiebungen im Vorfeld des Zweiten Weltkrieges vergessen hat, also 1938, 1939 und 1940 vor allem.
Österreich, Sudetenland, Protektorat Böhmen und Mähren, später dann Teile Polens und Elsass-Lothringen, dazu noch Nordschleswig, wenn mich nicht alles täuscht, damit meine ich nicht "besetzte Gebiete", sondern jene, die dem Deutschen Reich eingegliedert wurden oder werden sollten.

Hier finden sich diverse Karten zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, dem Deutschen Reich und Deutschland:
http://www.pantel-web.de/bw_mirror/maps/maps.htm
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich korrigiere mich:

Laut Kartenmaterial haben die Nazis Nordschleswig nicht im Krieg "heim" geholt, ebenso wenig wie Ostbelgien, diese Gebiete standen einfach unter Besatzung (weiß jemand weshalb?)
 
Enkidu schrieb:
Ich korrigiere mich:

Laut Kartenmaterial haben die Nazis Nordschleswig nicht im Krieg "heim" geholt, ebenso wenig wie Ostbelgien, diese Gebiete standen einfach unter Besatzung (weiß jemand weshalb?)

Oder Elsass
Das sollte alles erst nach dem Endsieg geschluckt werden. Man hielt die Kriegsziel-diskussionen des 1.WK für "kontraproduktiv" und wollte den selben Fehler nicht nochmals machen.
Den Stellungsbefehl zu Wehrmacht und bevorzug Waffen-SS haben die aber trotzdem bekommen.

Grüße Repo
 
Enkidu schrieb:
Ich korrigiere mich:

Laut Kartenmaterial haben die Nazis Nordschleswig nicht im Krieg "heim" geholt, ebenso wenig wie Ostbelgien, diese Gebiete standen einfach unter Besatzung (weiß jemand weshalb?)

Naja, Dänemark hatte einen Nichtangriffspakt mit Deutschland abgeschlossen. Nach der Besetzung durch deutsche Truppen am 9.4.1940 blieben Regierung und König im Amt, Dänemark wurde sozusagen "Protektorat". Das änderte sich dann im weiteren Verlauf des Kriegs, aber nicht wesentlich. Außerdem: Ob die Kühe jetzt deutsche oder dänische Butter produzierten, sie landete doch auf derselben Stulle. Will sagen: Dänemark war einer der Hauptlieferanten von Lebensmitteln an das Deutsche Reich.
 
Repo schrieb:
Oder Elsass
Das sollte alles erst nach dem Endsieg geschluckt werden. Man hielt die Kriegsziel-diskussionen des 1.WK für "kontraproduktiv" und wollte den selben Fehler nicht nochmals machen.
Den Stellungsbefehl zu Wehrmacht und bevorzug Waffen-SS haben die aber trotzdem bekommen.

Grüße Repo

Elsaß-Lothringen wurde de facto eingegliedert. Zuständig waren die Gaue Saarpfalz und Baden, bzw. der Wehrkreis V (Stuttgart). Zunächst ging es darum, Frankreich nicht zu sehr auf den Schlips zu treten, daher war man bis Ende 1942 mit Einberufungen zurückhaltend. Offiziell galten die einberufenen Elsässer, glaube ich, auch als Freiwillige.
 
Enkidu schrieb:
Ich korrigiere mich:

Laut Kartenmaterial haben die Nazis Nordschleswig nicht im Krieg "heim" geholt, ebenso wenig wie Ostbelgien, diese Gebiete standen einfach unter Besatzung (weiß jemand weshalb?)
Nordschleswig nicht, aber Eupen-Malmedy schon, so mein Kenntnisstand.

Interessant übrigens (fällt mir da grad so auf), daß die Nazis in Bezug auf Belgien und Frankreich lediglich die Grenzziehung von 1914 "wiederherstellten", und nicht - was vielleicht nicht abwegig gewesen wäre - einen Grenzverlauf zogen, wie er in den Kriegszielen im WK I formuliert wurde.

Warum eigentlich nicht? :confused:
 
Nur geringfügige Veränderungen waren die mit dem Saarland verbundenen Eingliederungen ins Dritte Reich bzw. in die BRD in den Jahren 1935 und 1957.

Als interessantes, zugegeben sehr spezielles Schmankerl:
Rechtlich interessant war die geringfügige Grenzkorrektur bei Ratzeburg an der Elbe im November 1945 als ein kleines Gebiet von der SBZ, in der bereits die Bodenreform durchgeführt worden war, in die britische Zone kam und die Bodenreform bestand hatte (Urteil des BGH im Jahre 1961).

siehe unter: http://www.mdr.de/umschau/1589211.html
 
Ich weiß nicht, ob es unter "Genzverschiebungen" Deutschlands fällt, oder einfach nur zu pingelig ist, aber am 1. Juli 1890 kam ja noch Helgoland dazu... und bliebs ja auch bis heut.
 
Helgoland ist ein gutes Stichwort. Sollen bei der Frage auch noch koloniale Grenzänderungen Berücksichtigung finden?

1884, 1890, 1899, 1911 (sind imho die wichtigsten, ansonsten verlaß ich mich auf Arne ;) )
 
Wie ist "Deutschland" zu verstehen?

1. Deutscher Bund

Die ost- und westpreußischen Gebiete, sowie die Provinz Posen, waren nicht Teil des Bundesgebiets. Hingegen gehörte Westgalizien (österreichisch) dazu

Luxemburg gehörte bis 1866 ebenfalls zum Bund, ebenso das Herzogtum Limburg.

Ein Großteil Österreich-Ungarn ist ebenfalls dabei.

2. Deutsches Reich

1871 - 1919 gehört nun das "Reichsland" Elsass-Lothringen dazu, ebenso Ost- und Westpreußen, und die Provinz Posen.

Nach 1919-20 scheiden die Abstimmungsgebiete in Schleswig; die Städte Eupen und Malmedy, sowie Elsass-Lothringen aus. Im Osten fallen Posen und der "Korridor" an Polen, zusammen mit Abstimmungsgebieten in den preußischen Provinzen und Oberschlesien. Das Saargebiet und Danzig werden vom Völkerbund verwaltet. Im Saargebiet wird 1935 eine Volksabstimmung durchgeführt, Danzig wird Freie Stadt und wird 1939 in das Reich eingegliedert. Das Memelland wird Litauen zugesprochen, wird aber im März 1939 wieder an das Reich zurückübertragen.

Ein Beitritt der mehrheitlich deutschsprachigen Gebiete in Böhmen und Mähren, sowie der Republik Deutschösterreich zum Deutschen Reich wird verboten. 1938 wird im März zunächst Österreich dem Reich eingegliedert, dann im "Münchner Abkommen" der Übergang des "Sudetenlands" an das Deutsche Reich festgelegt.

Im Frühjahr 1939 erfolgt die Besetzung der "Rest-Tschechei", die von nun an als "Reichsprotektorat Böhmen-Mähren" unter deutscher Kontrolle steht.

Nach dem Polen-Feldzug 1939 werden die alten Reichsgebiete wieder in das Reich aufgenommen und ein "Generalgouvernement Polen" gebildet.

1940 wird Luxemburg besetzt und dem Reichsgau "Moselland" einverleibt, ohne formal annektiert zu werden.

Nach dem Balkan-Feldzug 1941 kommen ehemals jugoslawische Gebiete zu Kärnten und der Steiermark.

Die besetzten Gebiete im Osten werden in Reichskommissariate gegliedert, gehören aber nicht zum Deutschen Reich.

1945 wird Deutschland als ganzes unter die Kontrolle der vier Siegermächte gestellt, die formal bis 1990 die Träger der Souveränität sind. Die Tschechoslowakei, sowie Österreich werden wieder hergestellt, ebenso Luxemburg. Eupen und Malmedy gehen zurück an Belgien, Elten wird 1949 den Niederlanden zur Verwaltung übergeben (bis 1963). Ostpreußen wird geteilt, eine Hälfte wird von Polen, die andere von der Sowjetunion verwaltet. Als neue Westgrenze Polens wird die Oder-Neisse-Linie festgelegt. Der Rest wird in vier Besatzungszonen aufgeteilt, Berlin steht unter gemeinsamer Kontrolle der Alliierten, wird aber auch viergeteilt. Das Saargebiet kommt unter französische Verwaltung

1949 werden die beiden deutschen Staaten gegründet. Die drei Westzonen bilden die Bundesrepublik Deutschland, zu der 1955 das Saargebiet als Bundesland beitritt. In der sowjetischen Zone wird die Deutsche Demokratische Republik gegründet, die die neue Westgrenze Polens formal anerkennt.

In den 70er Jahren kommt es zu ähnlichen Abmachungen zwischen der Bundesrepublik und Polen.

1990 wird im 2+4 Vertrag die alliierte Oberhoheit beendet, die beiden deutschen Staaten werden unter Verzicht auf die Gebiete östlich der Oder-Neisse-Linie vereinigt, indem die fünf neue Länder und Berlin der Bundesrepublik beitreten. Diese 16 Länder bilden bis heute Deutschland.

Hab ich irgendetwas wesentliches vergessen?
 
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Ich glaube, es gab in den 70er/80er Jahren noch ein oder zwei Grenzkorrekturen bezüglich West-Berlin, allerdings ohne nennenswerte Truppenaufmärsche, also gewissermaßen in gegenseitigem Einvernehmen.
 
Tekker schrieb:
Helgoland ist ein gutes Stichwort. Sollen bei der Frage auch noch koloniale Grenzänderungen Berücksichtigung finden?

1884, 1890, 1899, 1911 (sind imho die wichtigsten, ansonsten verlaß ich mich auf Arne ;) )

Oha, also die Kolonialgrenzen lassen wir am besten hier mal aussen vor. Da gab es diverse binationale Grenzexpeditionen, die die "Grenzen" vom grünen Tisch in der Natur erstmal genauer anguckten und Korrekturen vornahmen. Heute noch gibt es Diskussionen der Fachleute und Geographen, die sich nicht einig sind über die genaue geographische Lage von Siedlungen und Flüssen. Alte Zeichnungen werden versucht in eine heute veränderte Umgebung zu übertragen.
Ob man diese "Korrekturen" zum Beispiel in Kamerun und Südwestafrika oder DOA (Ruanda) als Grenzveränderung oder nur Klarstellung wertet ist eher "fachchinesisch".

Interessant in diesem Zusammenhang vielleicht der kleine Ort Nakab-Süd in DSWA. Südafrika schob im September 1914 die Anwesenheit deutscher Schutztruppler dort als Kriegsgrund vor und legte eine Karte vor, aus der hervor ging, daß dies südafrikanisches Territorium sei.
Blöd nur für die Südafrikaner, daß die Deutschen die gleiche (englische) Karte auch im Bestand hatten und nachweisen konnten, daß die Karte, die als Begründung für den Grenzübertritt vorgelegt wurde, eine plumpe nachträgliche Fälschung war, in der der Ort "verlegt" wurde :yes:
Na ja, geholfen hat es trotzdem nicht :rotwerd:
 
Albatros schrieb:
Wie ist "Deutschland" zu verstehen?
eine Hälfte wird von Polen, die andere von der Sowjetunion verwaltet. Als neue Westgrenze Polens wird die Oder-Neisse-Linie festgelegt. Der Rest wird in
Hab ich irgendetwas wesentliches vergessen?

Stettin, westlich der Oder, wurde erst im Oktober?45 von Polen besetzt.

Grüße Repo
 
Naja, aber entgegen des Potsdamer Abkommens...
Die haben sich einfach in Boote gesetzt und sind "rüber" da ihnen Stettin als zu dicker Brocken erschien um ihn den Deutschen zu überlassen.
Versteht mich nicht falsch, ich bin kein Revangist, aber das mit Stettin war echt ein Gaunerstück. *g*
 
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Enkidu schrieb:
Naja, aber entgegen des Potsdamer Abkommens...
Die haben sich einfach in Boote gesetzt und sind "rüber" da ihnen Stettin als zu dicker Brocken erschien um ihn den Deutschen zu überlassen.

Wer sind die?
Wenn Du den Text gelesen hast, war es doch schon länger vorbereitet und nicht eine Tag und Nachtaktion die du hier beschreibst oder?
 
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