Greys Kampf für den Frieden

Oh ha, das wirft ein sehr dunkles Licht auf Grey. Ich erinnere mich, dass in dem Buch von Fergusson Grey auch sehr schlecht wegkommt. Gute Rechercheleistung!
 
GB frühzeitig klar zu Positionieren war schwierig für Grey, da das Parlament, speziell seine Partei nicht hinter ihm stand

Es war vor allem deshalb schwierig, da erst zum Ende der Julikrise sehr deutlich wurde, das es nicht mehr bei einer lokalen militärischen Auseinandersetzung zwischen Österreich-Ungarn und Serbien bleiben würde.
Als eben immer deutlicher wurde, das Russland es nicht dulden würde, das Serbien von ÖU angegriffen würde und somit die diversen Mechanismen der Bündnisse greifen würden, war für Grey es deutlicher einfacher England zu positionieren. "Nur" für Serbien wäre England nicht in dem Krieg gezogen. Grey war wie jede englische Regierung jener Zeit auch nicht unwesentlich von der öffentlichen Meinung abhängig und ein militärisches Engagement für Serbien hätte die Öffentlichkeit nicht mitgetragen. Das hatte Grey auch in der Julikrise den ÖU Botschafter Mensdorff wissen lassen.
 
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Es war vor allem deshalb schwierig, da erst zum Ende der Julikrise sehr deutlich wurde, das es nicht mehr bei einer lokalen militärischen Auseinandersetzung zwischen Österreich-Ungarn und Serbien bleiben würde.
Auch wird man die ganze Angelegenheit vor dem Hintergrund der Auseinandersetzung um die Frage der Selbstverwaltung Irlands und die angespannte innenpolitische Situation Großbritanniens zu diesem Zeitpunkt sehen müssen.
London hatte gerade eigentlich zu viele eigene Probleme um sich in Dinge einzuschalten, die nicht unbedingt überragende Bedeutung zu haben schienen.
 
^^
Da musst du dich auch fragen ob das nicht eine Frage von struktureller Art ist. Die leitenden Leute in Großbritannien waren halt Männer und keine Frauen beteiligt. Es gibt ja diesen Ansatz der feministischen Außenpolitik, hier kann man halt sehen, was passiert wenn eine Außenpolitik männlich ist. Seit 4000 bis 6000 Jahren arbeiten Männer mit der Patricharachtsfiktion, während Frauen der gesellschaftliche Druck vorgibt süß und feminin zu sein. Die Folge Frauen können sich nicht entfalten. Ich glaube, wären die Briten damals paritätisch aufgestellt gewesen, die Irland Frage wäre gelöst worden.
 
Ich glaube, wären die Briten damals paritätisch aufgestellt gewesen, die Irland Frage wäre gelöst worden.

Hilf mir auf die Sprünge:
Was genau hätte eine andere Zusammensetzung des britischen Parlaments an den Interessenkonflikten zwischen den "Unionists" und den "Home Rulers" geändert?
Und dem Umstand, dass die politischen Loyalitäten in den Ulster-Grafschaften einmal anders lagen, als im restlichen Irland, was neben der Religion auch mit der Wirtschaftsstruktur (Industrie und Schiffbau um Belfast) vs. weitgehend agrarische Strukturen im restlichen Irland zu tun hatte und keine einvernehmliche Lösung für ganz Irland zuließen, da der Norden nun einmal beim Vereinigten Königreich bleiben wollte, der Süden aber nicht?

Farf ich darüber hinaus fragen, was die Irland-Frage damals mit welcher Form von Außenpolitik auch immer zu tun hatte? Insofern Irland damals vollständig zu GB gehörte, war das eine innenpolitische Frage, keine außenpolitische aus Sicht Londons.
 
^^
Da musst du dich auch fragen ob das nicht eine Frage von struktureller Art ist. Die leitenden Leute in Großbritannien waren halt Männer und keine Frauen beteiligt. Es gibt ja diesen Ansatz der feministischen Außenpolitik, hier kann man halt sehen, was passiert wenn eine Außenpolitik männlich ist. Seit 4000 bis 6000 Jahren arbeiten Männer mit der Patricharachtsfiktion, während Frauen der gesellschaftliche Druck vorgibt süß und feminin zu sein. Die Folge Frauen können sich nicht entfalten.

Gibt es ein Land mit mehr weiblichen Staatsoberhäuptern in seiner Geschichte als GB?
Und Frau Thatcher hat den Falkland-Konflikt wie gelöst?

Gruß, muheijo
 
Gibt es ein Land mit mehr weiblichen Staatsoberhäuptern in seiner Geschichte als GB?

Russland dürfte mit seinen 2 Katharinas, einer Anna und einer Elisabeth als Staatsoberhäupter und zwischen 1682 und 1696 mit Natalja Kirillowna Naryschkina und Sofia Alexejewna zwei Regentinnien, die zwar nicht offiziell Staatsobeerhaupt waren, de facto aber nach dem Tod Fjodor III. als Regentinnen im Namen des nicht regierungsfähigen Ivan V. und des minderjährigen Peter I., die Regierungsgeschäft weitgehend leiteten, ähnlich viele weibliche Staatsoberhäupter gehabt haben.

In die Zeit fallen einige blutige und folgenreiche Episoden vom "Großen Türkenkrieg", über das Engagement Russlands im Siebenjährigen Krieg bis hin zu den polnischen Teilungen unter Katharina II. und zum Beginn der russischen Expansion im Kaukasus und Zentralasien.
 
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