Triere schrieb:
@Ning:
Sollte ich mich da täuschen? Ich bilde mir fest ein, daß Duby erwähnt, daß dieser Exknappe eine Art Vita über seinen Herrn geschrieben hat und er sich in seinem Buch darauf bezieht.
Oh. Wieder mal muss ich mich darüber ärgern, dass ich hier nur einen Stumpf meiner riiiiiiiesengroooooßen Bibliothek habe.
Genau den Marechal hab ich jetzt nicht da (aber dann kann ich Joinville ;-) ja gleich mal zwei weitere Dubys ansagen: "Die drei Ordnungen", "Wirklichkeit und höfischer Traum" - beides aber geschichtliche AQbhandlungen im Duby-Stil, der Marechal ist für mich schon fast bellestristisch...)
Ich hab den Guillaume vor vielen Jahren das letzte mal gelesen - und mein Hirn wird immer zermantschter ... Ich hab des Marschalls Geschichte so in Erinnerung, dass er sein Testament und die Erbverteilung an wiederum seine Söhne hinterließ.
Ein wenig schrecklich oder besser hart, aus meinem vermutlich damals 1990er-jahre Zeittrichter betrachtet, war für mich übrigens dabei, dass der sterbende alte Ritter, wohl weil es in gleicher Weise auch seinen eigenen Ruhm und den Glanz ausgemacht hatte, seinen geliebtesten Sohn, den jüngsten (?) zum gleichen mittellosen Schicksal bestimmte und genau so, wie sein eigenes den Anfang genommen hatte, "nur mit Schwert und Wappenschild" in die Welt" schickte, um sein "Glück zu finden" (Parsifal-Thema).
Kann natürlich und sehr wohl sein, dass sein schriftkundiger Knappe der Schreiber war. ;-) Ich hab dunkel in Erinnerung, dass Duby erzählerisch im Buche nicht den Knappen des Herren Geschichte erzählen lässt, sondern das Buch in der "Ich-Form" den besten aller Ritter selbst erzählen lässt. Irre vielleicht ich mich? Wenn, dann machts ja auch nix und ich gebe dir gerne recht. In jedem Fall gehört das Buch un-be-dingt ins Regal eines Ritterforschers ;-)