Gunnar Heinsohn und der Youth Bulge (Jugendüberschuß): Erklärung für Kreuzüge, usw.?

Sind diese dann selbst im Reproduktionsalter, wiederholt sich dieser Effekt erneut...
Ist jetzt klar geworden, worauf ich mit dem Kriegskontext hinauswollte?
Mir scheint eher - aber ich kann mich da ja durchaus täuschen -, daß Herr Heinsohn die verschiedenen Formen der Altersstrukturen sowie v.a. deren Randbedingungen zu vereinfacht sieht bzw. betrachtet, d.h., nicht in genügendem Maße differenziert.
Ja dem stimme ich zu... Man kann das natürlich leicht modellmäßig durchrechnen, aber die Parameterannahmen sind dann ziemlich willkürlich.

Ein schönes konkretes und gut dokumentiertes Beispiel mag Irland nach der "Potatoe Famine" sein. Eine "Normalisierung trat erst wieder nach 100 Jahren ein. Irrland hat die potentiellen Problem durch extensive Auswanderung und Wirtschaftswachstum gelöst. Der Nord-Irland Konflikt ist ein typisch multickausale Angelegenheit, die man sicherlich nicht auf einen "Youth Bulge" zurückführen... Ich glaube, H. hat dieses Beispiel aber nicht betrachtet...
 
Ich habe nur die 36 S.-Zusammenfassung quer gelesen, war schon gruselig genug, die Väter und die überzähligen Söhne....., ich kann und will daher nur meinen oberflächlichen ersten Eindruck wiedergeben.
M.E. ist das eine These, die ein aktuelles Problem, nämlich die Angst vor dem Bevölkerungswachstum in den ärmeren, bes. islamischen Ländern aufgreift und diese Theorie durch Rückschlüsse aus heutiger Sicht auf vergangene Ereignisse untermauern will, ohne den damaligen Kontext ausreichend zu berücksichtigen.
Genausogut könnte man behaupten, dass die Analogien zwischen christlichen Kreuzzügen und heutiger islamischer Ausbreitung durch das relative Alter / den Fundamentalismusgrad der beiden Religionen begründet ist.
 
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