Hausgötter und Opfergaben im alten Rom

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ich brauche dringend infos zu diesen beiden dingen ich muss morgen in geschichte ein referat darüber halten und hab noch nicht angefangen also bitte beeilt euch ich bin sonst völlig aufgeschmissen
 
Folgendes noch zum Punkt Opfergaben: Viele Privatpersonen stifteten den Göttern Weihegaben, die von kleinen Inschriften, Altären bis zu Tempeln und großen Kunstwerken wie in unserem Raum den ca. 3 Meter hohen Jupitergigantensäulen reichten. Dafür gab es vielfältige Gründe, die erfolgreiche Genesung einer Krankheit z.B. oder eine berufliche Beförderung. Einen Link kann ich leider nicht posten, daher folgendes aus "Die Römer in Nordrhein-Westfalen", S. 265/266.

"Der römische Alltag war weit mehr von der Religion, von der Bindung der Menschen zu den göttlichen Mächten und den daraus erwachsenden wechselseitigen Verpflichtungen durchdrungen, als dass in heutiger Zeit der Fall ist; kein Bereich des privaten und öffentlichen Lebens blieb ausgespart, da man glaubte, dass alles durch den Willen der Götter gelenkt und regiert werde. Es musste deshalb unbedingt vermieden werden, ihren Zorn zu erregen. Ihre Verehrung durch Gebet, Opfer und Weihegaben (Votive), der cultus, unterlag strensten Vorschriften; über ihre Einhaltung wachte sorgsam eine etablierte, hierarchisch strukturierte und in unterschiedlichen Kollegien zusammen gefasste Priesterschaft. Das korrekte Verhalten den Göttern gegenüber verpflichtete diese, den Menschen die erbetene Gunst und die erflehte Hilfe auch tatsächlich zu gewähren. Erwiesene Wohltaten wiederum hielten den Menschen an, in der vorgeschriebenen, meist gelobtne Form Dank abzustatten; auf unzähligen Weihesteinen (Anm.: meist rechteckige, ca. 1 Meter hohe, aufrecht stehende Altäre) ist ausdrücklich erwähnt, dass der Stifter "das Gelübde gerne und nach Verdienst (der Gottheit) eingelöst hat" (votum solvit libens merito). Das vielzitierte Prinzip des do-ut-des (ich gebe, damit du gibst) war in der römischen Antike der Ausdruck eines religiösen, keinesfalls kaufmännisch-berechnenden Umgangs der Menschen mit den Göttern und umgekehrt. Zwischen Menschen und Göttern bestanden Verträge im juristischen Sinne, die von beiden Seiten eingehalten und erfüllt werden mussten; kein Wunder also, dass es im römischen Kultus zu keinem innigen-religiösen Verhältnis kommen konnte (Anm.: damit hängt zusammen, dass solche Inschriften stets einen sehr formalen Charakter und ähnlichen Wortlaut haben). Während die Strenge und der Formalismus der römischen Religion auf etruskischen Einfluss zurückgingen, verdankten die Römer die Darstellungsweise ihrer Götter die Organisation und den Mythenreichtum ihrer (olympischen) Götterwelt weitgehend den Griechen."

Die Altäre waren so gut wie immer einer bestimmten Gottheit geweiht, die den Stiftern aus irgendeinem Grund nahe stand. Immer ist der Name desjenigen darauf, der den Altar gestiftet hat, häufig auch noch dessen Beruf (z.B. Legionär, Kaufmann etc.). Es gibt aber auch Altäre, die von Gruppen geweiht wurden, z.B. im Namen einer Legion. Solche Altäre waren praktisch überall in der Öffentlichkeit zu finden - vor allem natürlich in Tempeln und geweihten Bezirken, aber genauso auch in Bädern, am Straßenrand, in Herbergen, in den Heiligtümern von Militärlagern etc.

Die römischen Häuser enthielten immer einen oder mehrere Hausaltäre. Bei den Gütern von wohlhabenderen oder ländlich lebenden Leuten konnte ein eigener Tempel zum Besitz gehören.
 
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