Auszug aus einem Interview Hindenburg mit einem US-Journalisten vom 21.April 1925
Frage: Im Ausland hat amn den Gedanken aufgeworfen, ob durch ihre Reichspräsidentschaft [....] eine Beunruhigung Europas eintreten könnte.
Antwort: Soweit dabei an militärische Dinge gedacht ist, kann ich versichern, dass mir als alten Soldaten die militärische Ohnmacht Deutschlands viel zu genau bekannt ist, als das ich ein kriegerisches Abenteuer irgendwie befürworten kann.
Frage:Ihre Kandidatur wird vielfach als eine monarchistische aufgefasst. Wie denken Sie darüber?
Antwort: Einen plötzlichen Wandel der verfassungsgemäßen Grundlagen des Deutschen Reiches halte ich weder für möglich, noch für erwünscht; denn die dabei unvermeindliche Fehde würde den Programm inneren Eintracht widersprechen. Meine Herkunft aus einer monarchistischen Welt verleugne ich ebenso wenig, wie Herr Ebert seine Herkunft aus der alten sozialdemokratischen Kampfatmossphäre verleugnet hat. Ein Reichspräsident der allen Ständen und Gliedern des Volkes dienen muss, darf aber nicht Vertreter des Kampfgedankens irgendwelcher Klassen sein. Es ist völlig unwahr, dass ich mich mit Doorn über die Annahme meiner Kandidatur verständigt habe. Ich habe in dieser Frage keine Fühlung mit Haus Hohenzollern gehabt.
Auszug aus einem Brief Hindenburgs an Wilhelm II vom 27.November 1927
"Euer Majestät lege ich die inständige Bitte zu Füßen, davon überzeugt sein zu wollen, dass ich wie immer, so auch in den damaligen unglücklichen Tagen ledigilich bemüht gewesen bin, Schaden und Nachteil vom Haupte meines Kaisers abzuwenden. Nur aus diesem Grunde musste ich nach gewissenhafter Prüfung schweren Herzens wohlgemeinten, aber nach lage der Dinge unausführbaren Ratschkägen Anderer widersprechen und einen, wie ich glaubt, vorübergehenden Aufenhalt in Holland als bestes Mittel für oben erwähnten Zweck empfehlen. Von euer Majestät mißverstanden zu werden, ist mir alten Soldaten der größte Schmerz. Darum bitte ich vorbeugend daran zu erinnern zu dürfen, dass ich mein jetziges dornenvolles Amt nach langen Sträuben erst übernommen habe, nachdem man mich bei der Ehre fasste und ich mit Einwilligung Euer Majestät versichert habe. So verbleibe ich bis in ein nicht mehr fernes Grab in Treue und Ehrgefühl als Euer Kaiserlichen und Königlichen Majestät alleruntertänigster Hindenburg, Generalfeldmarschall.
Hindenburg hat gleich zu Beginn seiner Reichspräsidentschaft die Weltöffentlichkeit skrupellos belogen und das als Staatsoberhaupt des Deutschen Reiches.
Quelle: Informationen zur politischen Bildung Heft Nr. 261 S. 42