Sonnenbarke
Im Jahre 1954 schafften Arbeiter den an der Südseite der Pyramide angewehten Sand weg. Dabei stießen sie auf parallel ausgelegte Steinblöcke, von denen jeder 4,5m lang war. Der ägyptische Archäologe Kamal el Mallak ließ in einen der Blöcke vorsichtig ein Loch bohren. “Ich konnte nichts sehen”, sagte er später, “alles war schwarz. Aber da war ein starker Geruch alter Gewürze. Nun war ich sicher, daß es dort unten Holz gab, das man mit den Gewürzen vor dem Verfall schützen wollte.” In aller Vorsicht machte man sich daran, die Höhlung zu öffnen. Am 23.November 1954 wurde die erste 20 t schwere Deckplatte gehoben. Darunter kamen die Umrisse eines Bootes zum Vorschein. Es wurden 1224 Stück Holz geborgen, alles Zedernholz aus dem Libanon. 22m maßen die größten Teile und 10cm die kleinsten Stücke. Man fand Tauwerk und Reste roter Flechtmatten. Jedes Holzstück trug eine Markierung in Hieroglyphen, die den Platz im Boot bezeichnete. 18 Monate dauerte die Bergung der Einzelteile. Jedes Stück wurde fotografiert und katalogisiert.
http://www.chufu.de/Cheops/Sonnenbarke/sonnenbarke.html
Himmelsscheibe von Nebra
Die Himmelsscheibe wurde von Henry Westphal und Mario Renner, zwei Raubgräbern, entdeckt, die sie zunächst für einen Eimerdeckel hielten.
Über Mittelsmänner sollte der Fund 1999 in Berlin, später auch in München verkauft werden, doch es sprach sich herum, dass er rechtmäßig dem Land Sachsen-Anhalt gehörte. Damit war er für den seriösen Kunsthandel wertlos. Bis 2001 wechselte er dennoch – beim Erstverkauf für 32.000 DM – mehrfach den Besitzer.
Auf Initiative des Kultus- und des Innenministeriums sowie des Landesamtes für Archäologie von Sachsen-Anhalt konnte Kontakt zu den Hehlern, die die Scheibe für 700.000 DM auf dem Schwarzmarkt angeboten hatten, aufgenommen werden, und der Landesarchäologe Meller traf sich als vermeintlicher Kaufinteressent mit ihnen in einem Basler Hotel. Dort konnten die Himmelsscheibe von der schweizerischen Polizei sichergestellt und die Hehler, eine Museumspädagogin und ein Lehrer, verhaftet werden. Auch die Beifunde wurden gesichert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Himmelsscheibe_von_Nebra
Kennewick-man
In seinem Nebenamt als Kriminalanthropologe erhielt der Archäologe James Chatters am 28. Juli 1996 Besuch vom Leichenbeschauer. Der Gast stellte ihm einen Eimer auf den Schreibtisch. Prüfend zog Chatters eine Hirnschale aus dem Kübel. Deren schmale Form überraschte ihn. Ebenso die markante Stirn, der gut entwickelte obere Augenhöhlenrand und der Nasenrücken. Dann fischte er einen Oberkiefer heraus. Ein abstehendes Knochenstück bestätigte: Die Nase des Toten musste riesig gewesen sein. Auch die Eckzahngrube passte ins Bild, ein Charakteristikum europäischer Schädel. Chatters dachte spontan an einen Siedler im 19. Jahrhundert und verkündete seinen ersten, noch vagen Befund: "Weiße Person, Kaukasier."
Doch beim zweiten Blick war es vorbei mit der Ruhe um den Verstorbenen namens "Kennewick Man". Er wurde rasch zu einem der berühmtesten Amerikaner. Vorbei war es auch mit der Ruhe von James Chatters und mit der Stille im Städtchen Kennewick im US-Bundesstaat Washington. Sogar der politische Friede mit den Indianern in der Gegend ging vor die Hunde.
http://www.indianer-web.de/gegwart/kennewi.htm