Historische Rolle von Halder und seine Bewertung

Eine weitere neue Publikation:

Robert W. Hutchinson: The Weight of History - Wehrmacht Officers, the
U.S. Army Historical Division, and U.S. Military Doctrine, 1945–1956, JoMH Okt. 2014: 1321-1348

Der Aufsatz befasst sich mit der erheblichen Auswirkungen der bis zu 700 Berater aus Wehrmacht und WaffenSS auf die US-Militärdoktrin.

"Overall, the German officers of the Historical Division were of great importance for U.S. Army planning organizations after 1945. Their strategic influence waned only as the rising expense of armor and increased roliferation of battlefield nuclear weapons rendered the defense in depth doctrine irrelevant for both the U.S. Army and NATO more generally with President Dwight Eisenhower’s commitment to the “New Look” and massive nuclear retaliation as a deterrence against conventional Soviet attacks after 1954."
 
Ein durchaus interessantes Thema in diesem Zusammenhang ist ja wohl auch durchaus die "Verabschiedung" Halders als Generalstabschef (lt. Engel, Heeresadjudant bei Hitler, unter beschämenden Umständen).

Kann man diesen Abgang unter die simple Formel:
Halder: Der professionelle Militär.
Hitler: Der dilletantische Feldherr.

so einfach abhaken?

Hat Halder eigentlich seine Entlassung selbst wirklich provoziert?
Und warum zu genau diesem Zeitpunkt, also als die Wehrmacht zu einem erneutem Vormarsch im Osten ansetzte? Hatte es vorher nicht wirklich krisenreichere Momente gegeben?

Wie genau kann man das Verhältnis Halders zu Hitler zu diesem Zeitpunkt beurteilen? Wie war das Verhältnis?

War sich Halder im Juli 1942 sicher, daß der Krieg im Osten nicht mehr zu gewinnen sei, weil z.B. FHO die Reserven der Roten Armee als wesentlich umfangreicher und tiefer gestaffelter einordneter als noch im Frühjahr?

Oder konnte Halder den Optimismuss von Hitler nicht mehr teilen? Insbesondere auf Hinsicht eines kommenden Zweifrontenkrieges?

Oder hat Hat Halder die Gefahr, welche in Stalingrad drohte schon vorzeitig erkannt?
Muß man alles auf die unsinnige Entscheidung der Teilung der HG Süd zurückführen?

Oder hat Halder mit seiner "provozierten" Entlassung nur an sich, d.h. an später gedacht?
 
Kann man diesen Abgang unter die simple Formel:
Halder: Der professionelle Militär.
Hitler: Der dilletantische Feldherr.
so einfach abhaken?

Hat Halder eigentlich seine Entlassung selbst wirklich provoziert?
Und warum zu genau diesem Zeitpunkt, also als die Wehrmacht zu einem erneutem Vormarsch im Osten ansetzte?

War sich Halder im Juli 1942 sicher, daß der Krieg im Osten nicht mehr zu gewinnen sei, weil z.B. FHO die Reserven der Roten Armee als wesentlich umfangreicher und tiefer gestaffelter einordneter als noch im Frühjahr?

Oder konnte Halder den Optimismuss von Hitler nicht mehr teilen? Insbesondere auf Hinsicht eines kommenden Zweifrontenkrieges?

Oder hat Hat Halder die Gefahr, welche in Stalingrad drohte schon vorzeitig erkannt?

Oder hat Halder mit seiner "provozierten" Entlassung nur an sich, d.h. an später gedacht?

Dass Halder der Professionelle und Hitler der Laie war, steht ja eigentlich aufgrund der Ausbildung fest. :D

Aber ernsthaft:

Seinen Abgang muss man über alles so deuten, dass es von Hitler ausging, Halder als "untragbar" anzusehen (übrigens parallel mit einem geplanten Wechsel von dem zu entlassenden Jodl auf Paulus). Hintergrund sind jahrelange Konfrontationen, beginnend in aller Schärfe mit der Juli- und Augustkrise 1941, fortgesetzt über die Abwehr der sowjetischen Winteroffensive und fast schon quälend fortgeführt über die immer heftigeren Dispute während des Sommerfeldzuges 1942.

Hitler selbst war während des Sommers 1942 wohl in keiner guten Verfassung, mit andauernden gesundheitlichen Problemen im neuen FHQ in Winniza. Diese Dispute in ihrer Masse sind mE nicht von Halder in irgendeiner Weise "provoziert", sondern basierten auf scharfen Konfrontationen über den operativen Verlauf. Hinzu kam, dass das "Eingriffsniveau" von Hitler immer weiter eskalierte, legendär sind ja die Befassungen und "Eingriffe" bis runter auf Kompanieebene in Stalingrad.

Es ist durchaus nachvollziehbar, dass diese "exzentrische" Operation im Süden mit zwei weit auseinander laufenden Schwerpunkten zwischen Don und Kaukasus, gepaart mit der Masse sonstiger Probleme und ständig offen zu Tage tretenden Fehleinschätzungen über die Rote Armee, den "Professionellen" in einem immer weniger überbrückbaren Konflikt zu dem "intuitiven Laien" bringen musste.
 
Ein Dokument zur Haltung des Generalstabs zum 20. Juli 1944.

Hier betrifft es Guderian, für den kein "eigenes" Thema besteht, deshalb hier eingestellt. Der Inhalt dokumentiert den Willen Giuderians, den "Totalen Krieg" selbst bis 5 nach 12 zu führen. Speziell Guderian sind die aussichtslose Lage an der Ostfront und die katastrophale Entwicklung an der Westfront hinreichend bekannt gewesen.

Ergänzend noch, ebenfalls vom August 1944, der Hinweis von Guderian zur restlosen Zerstörung Warschaus:
http://www.geschichtsforum.de/715288-post32.html
 

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Ein Dokument zur Haltung des Generalstabs zum 20. Juli 1944.

Hier betrifft es Guderian, für den kein "eigenes" Thema besteht, deshalb hier eingestellt. Der Inhalt dokumentiert den Willen Giuderians, den "Totalen Krieg" selbst bis 5 nach 12 zu führen. Speziell Guderian sind die aussichtslose Lage an der Ostfront und die katastrophale Entwicklung an der Westfront hinreichend bekannt gewesen.

Ergänzend noch, ebenfalls vom August 1944, der Hinweis von Guderian zur restlosen Zerstörung Warschaus:
http://www.geschichtsforum.de/715288-post32.html


Danke für das Einstellen. Zum Inhalt erübrigt sich jeder Kommentar!
 
Danke für das Einstellen. Zum Inhalt erübrigt sich jeder Kommentar!

Ja, im Groben ist die Reaktion des Oberkommandos ja bekannt gewesen.

Als ich das zufällig gefunden habe, war ich auch zunächst sprachlos. Ich glaube auch kaum, dass man das auf Mitläufer-Druck oder ähnliches zurückführen kann. Das ist ein eindeutiges politisches Statement von Guderian.

Ich gehe davon aus, dass er sicher Möglichkeiten gehabt hätte, so etwas von seinem Stab verteilen zu lassen, wenn er da nicht voll hinter gestanden hätte.
 
Ein weiteres Dokument zu Kriegsverbrechen von Keitel, hier gegenüber der eigenen Truppe, aus der Endphase vom 19.11.1944.

Speziell angesprochen ist hier die "Sippenhaft", um die Truppe noch im Untergang gefügig zu halten (die Bestrafung der Angehörigen an "Vermögen, Freiheit und Leben" wird angedroht).

Das Verbrecherische des Befehl ist dem Kommandierenden ganz klar bewusst, wie die Untersagung jeder Weitergabe der Schriftfassung des Befehls unterhalb der Divisionsebene belegt. Lediglich der "Inhalt" war zu in geeigneter Weise mündlich zu verbreiten und an Beispielen zu exerzieren, um abschreckend zu wirken:
 

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