Ich persönlich denke ebenfalls, dass das ganze, wie schon heinz angesprochen hat, stark mit der Verbreitung des Pferdes als arbeitstier zu tun hat. Ich denke dass der Ursprung in der Steppe im Nord-Osten zu suchen ist, da man ja davon ausgeht, dass dort zuerst Pferde genutzt wurden, was einem enormen taktischen Vorteil bringt. Auch glaube ich davon gehört zu haben dass einige indoeuropäisch-sprechende Völker ursprünglich von diesem Gebiet abstammen. Dazu kommt, dass die Welt zu dieser Zeit noch nicht so stark bevölkert war, man musste also nicht so viele Völker "versklaven, bekehren" um etwas grossflächig zu verbreiten. Ich halte es sowieso für unwahrscheinlicher, dass die Indoeuropäische Sprache ihre Verbreitung alleine durch kriegerische Handlungen fand, ausserdem neigt der Mensch zur Ablehnung auferzwungenem. Die Griechen haben ja beispielsweise auch die keltische Kunst beeinflusst, nicht weil sie sie besiegt haben, sondern weil sie Transportmittel zur Verfügung hatten, ihre Kultur zu verbreiten. Wenn wir die Auswahl zwischen einem Faustkeil und einer Axt aus Eisen zum fällen eines Baumes hätten, würden wir wohl das bessere nehmen und versuchen nachzubauen. Die Indoeuropäische Sprache war den damaligen Sprachen möglicherweise im Wortschatz, der Ausdrucksfähigkeit überlegen oder brachte einfach fortschrittlichere Kultur mit sich.
Ich halte es ebenso für wahrscheinlich, dass die Indoeuropäische Sprache nicht von einem einzigen Urvolk stammt, sondern dass die Menschen parallel nebeneinander verschiedene Sprachen entwickelten und ihren Nachbarn jeweils abgekupfert haben. Und der Ursprung der Indoeuropäischen Sprachen vieleicht schon viel früher zu suchen sind.
Ich halte es generell für wahrscheinlicher, dass die Sprache als solches, den damaligen Völkern nicht aufgezwungen wurde, sondern dass sie einander abgeschaut haben und sich die Sprachen miteinander verschmolzen und sich ständig den Umständen nach verändert haben, was ja auch im moment der Fall ist. Hätte man vor 200 Jahren noch von Drogen gesprochen, hätte man trockene Fässer gemeint und nicht Rauschmittel. Auch werden zunehmends englische Wörter in unseren Sprachschatz importiert, vorallem in den bereichen Kultur und Technologie, indem vileicht auch gewisse Uhrahnen der Indoeuropäischen Sprache ihre Stärken hatten.
Mag sein dass das alles völliger schwachsinn ist, was ich hier geschrieben habe, aber für mich klingt es wesentlich realistischer, als dass die Sprache, eine Errungenschaft welche einen gehobeneren kulturellen Status voraussetzt, durch ein blutrünstiges, machtgeiles, eroberungsfreudiges Barbarenvolk den achso schwachen umherliegenden Völkern auferzwungen wurde.
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