Invasion in England noch im Juni 1940?

[...]Als Torpedobomber hatte die Luftwaffe 1940 die He115, [...]

Gab es da 1940 nicht sogar einen Zwischenfall in der Nordsee, als deutsche Luftwaffenverbände einen deutschen Zerstörerverband erfolgreich bekämpften und einen Zerstörer versenkten bzw. weiter Schiffe der Truppe in ein britischen Minenfeld jagten...

Ja, dass angreifen von Schiffen hatte die deutsche Luftwaffe sehr gut im Griff.:D
 
Da muss man jedoch klar feststellen , dass die Luftwaffe nicht auf
explizite Schiffsbekämpfung per Bombardierung vorbereitet war.
Vielleicht gab es Bombentypen , welche Schiffspanzerdecks brechen konnten
und Ju 87 hätten da vielleicht auch Chancen gehabt - aber es war nichts
vorbereitet.

Torpedo-Angriffsflugzeuge gab es - da spricht aber nun gerade 1940/41
die miese Torpedoqualität gegen Erfolge.
Es gab ja nicht mal geplante Langstreckenaufkärung für die See -
da wurden dann FW 200 zweckentfremdet .

Auch hätte man britische Marinebasen intensiv bombardieren müssen - auch da hab ich nichts spezielles gehört.

Da fasse ich mal zusammen :
Die Generalstäbe hatten weder Pläne , noch gab es geeignetes Material -
kurz : Invasion unmöglich erfolgreich umzusetzen !
 
Wobei die JU 87 eigentlich zu langsam war, vor allem bei der Endgeschwindigkeit im Horizontalflug. Und wenn die Stuka sich herunterstürzten kamen sie zu nahe an die Flak heran.
Was mich aber immer überrascht, ist die Tatsache, das man aus dem 1. WK nicht genug gelernt hat und vor allem immer noch auf Großkampfschiffe gesetzt hat. Damit wurde Werftkapazität verschenkt. Zerstöre und S-Boote, sowie Minenleger währen nach dem 1. WK eigentlich die Marine der Wahl gewesen, aber was soll es.
Sowie Flugzeuge in ausreichender Menge zur Schiffsbekämpfung. Das große Problem ist aber die mangelnde Abstimmung der Teilstreitkräfte gewesen, bzw. das mangelnde Verständnis für die speziellen Belange der anderen Teilstreitkräfte.

Apvar
 
Da fasse ich mal zusammen :
Die Generalstäbe hatten weder Pläne , noch gab es geeignetes Material -
kurz : Invasion unmöglich erfolgreich umzusetzen !

Das entscheidende ist, es gab keinen dezidierten politischen Willen, der die Priorisierung in Richtung einer Landung in England voran getrieben hätte. England war die "verkehrte Frontstellung".

An dieses Problem ist auch die mangelhafte Duchsetzungsfähigkeit einer einheitlichen Führung gebunden, die keine eindeutige Priorisierung der einzelnen zu koordinierenden Schritte ermöglicht hätte.

Juni wäre sowieso illusorisch gewesen, allein, wenn man sich den zeitlichen Verlauf des Westfeldzugs angesehen hätte.

Gleichzeitig war eine völlig ungeklärte Situation auf dem Balkan entstanden, die für die Operation Barbarossa von wesentlich höherer Bedeutung gewesen ist, da sie die "richtige Frontstellung" für Hitler bedeutete.

Diese eutopäische Perspektive und den Fortgang des WW2 darf man als Hintergrund nicht aus den Augen verlieren, wenn man die Entscheidung über "Seelöwe" beurteilen will.

Bei den Betrachtungen darf man nicht übersehen, dass FHO immerhin von ca. 11 kampfkräftigen Divisionen + 1 Pz. Div als zu erwartender Gegner ausgegangen ist. Die relativ schnell durch die evakuierten Truppen ergänzt worden wären (lauf Klee: Das Unternehmen Seelöwe, S. 138). So ganz wehrlos war man nicht an der Ostküste.

Also für den Zeitraum Ende Juli 40. Und vorher war ein Unternehmen logistisch in keinem Fall durchführbar. Daserkennt man nicht zuletzt an der Terminierung durch die KM, die erst am 15. September ihre Vorbereitungen abgeschlossen haben wollte.

Außerdem war bei der Diskussion der Anlandung auch nicht nur die Frage, wieviele deutsche Soldaten das Ufer erreichen, sondern vor allem auch die logistische Unterstützung über die Zeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Dieter

Tatsache ist, das die zusammengestellten -improvisierten- Landungsverbände für die Überführung ausreichten.
Tatsache ist das die KM Schwierigkeiten hatte die Seesicherung zu stellen.
Tatsache ist aber auch das a.) nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft wurden und b.) eine Blockade der br. Inseln natürlich erheblich mehr Mittel erfordert hätte als die Sicherung einer Landung.

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Latürnich hätten die Briten bei einer Landung in GB gaaaaaaaaaaaaaaaanz anders gekämpft als in Frankreich, Norwegen, Nordafrika. Das militärische Können der britischen Offiziere (zur Professionalität der br. Heeresoffiziere sollte man das Urteil britischer Historiker lesen) wäre durch eine deutsche Landung von alleine um den Faktor xxx gestiegen.
:rofl:
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@Körbis
Gab es da 1940 nicht sogar einen Zwischenfall in der Nordsee, als deutsche Luftwaffenverbände einen deutschen Zerstörerverband erfolgreich bekämpften und einen Zerstörer versenkten bzw. weiter Schiffe der Truppe in ein britischen Minenfeld jagten...
Tatsächlich. Ein Problem der Kommunikation zwischen Luftwaffe und Marine. Aber der Vorfall ereignete sich Nachts!

Doch mhorgan geht immer von einen Wissenstand der heutigen militärhistorischen Geschichtsschreibung aus.
objektiv gesehen - eine Unterstellung und reines Hineininterpretation von "Köbis..." (der nicht einmal meine Fragen zu meinen angeblichen Auslassungen bezüglich U-Bootentwicklungen beantworten kann/möchte) und deutlich gesagt = schlichtweg Blödsinn.

Danke für das Gespräch.
 
Britische Situation:

Es soll 22 Infanterie-Divisionen und 1 mot. Div. gegeben haben .
10 waren im Frankreich -Einsatz und hatten sowohl die gesamte Ausrüstung verloren , als auch einen Teil der Mannschafts-Stärke
eingebüsst.
Die anderen Div . waren auch nicht voll in Mannschafts-Stärke und Ausrüstung aufgestellt.
Also wäre die Abwehr gegen eine kurz nach Dünkirchen erfolgende und gelungene Landung eines kriegserfahrenen und kampfstarken
Verbandes der Wehrmacht sehr schwierig gewesen.

Liege ich jetzt falsch, oder war die britische Armee nicht ohnehin in ihren Feldeinheiten den ganzen 2. Weltkrieg über motorisiert gewesen? Die "mot Division" dürfte sich daher wohl auf eine Panzerdivision beziehen, oder diese eine Panzerbrigade mit "Infanteriepanzern" nahe London, bei der man gerade dabei war sie für "modernen" Einsatz umzuorganisieren (wurde sie nicht einer Panzerdivision [später?] zugeteilt?). Was den Ausstattungszustand betrifft ist Papier natürlich geduldig.
Bei den Betrachtungen darf man nicht übersehen, dass FHO immerhin von ca. 11 kampfkräftigen Divisionen + 1 Pz. Div als zu erwartender Gegner ausgegangen ist. Die relativ schnell durch die evakuierten Truppen ergänzt worden wären (lauf Klee: Das Unternehmen Seelöwe, S. 138). So ganz wehrlos war man nicht an der Ostküste....
...passt auch eher zu dieser Einschätzung...

Es gibt ja auch die Mär, wonach die Homeguard während der Zeit der Invasionsbedrohung irgendwo Piken bekommen habe, weil keine Waffen dafür bereitstanden. Die Homeguard ist relevant allerdings deutlich nach Juni/Juli 1940...

...so weit ohne irgendwie zu recherchieren...

Im Übrigen finde ich die aktuelle Diskussion im Prinzip bereits im "Seelöw-Thread", wo freilich eher über den wahrscheinlich realistischeren Landungstermin einer Invasion diskutiert worden war.
 
Zuletzt bearbeitet:
@tejason
Es gab beim br. Heer einen großen materiellen Unterschied zwischen aktiven und reaktivierten Divisionen. Das BEF stellte die Masse der aktiven Divisionen, die Masse der in GB verbliebenen Divisionen waren 2.Linie.
 
Das mag ja alles richtig sein, aber mit welcher Ausstattung wäre ein Angreifer aufgetreten? ;)

Auch ohne große Angriffe von RAF und RN wäre die Kapazität der deutschen Invasionsflotte sehr begrenzt gewesen. Die Gesamtmenge an Mensch und Material kann natürlich sehr unterschiedlich ausgelegt werden, aber die Kräfte wären sehr beschränkt gewesen. Davon abgesehen, dass bei einer Invasion sicher sehr schnell noch Truppen aus dem Boden gestampft worden wären. Auch ohne große Kampfkraft hätte sich ein Teil der mühsam übergesetzten Truppen damit beschäftigen müssen.

Solwac
 
Wenn man beispilsweise die Vorgänge in London betrachtet, dann wird die Dimension der bereits symbolischen Bedrohung der Inseln durch die Wehrmacht deutlich.

"Die Beobachter (in London) sprachen von "Panikstimmung" und von "Defätismus" in der Londoner Oberschicht, und Generalstabschef E. Ironside befürchtete, dass der deutsche Angriff das "Ende des britischen Empires" eingeläutet habe." (Kershaw: Wendepunkte, S. 42).

Es waren sehr einflussreiche Fürsprecher vorhanden, wie L. George, Henderson und teilweise auch Halifax, die unter "ehrenvollen" Bedingungen für Friedensgespräche mit Hitler playdiert haben.

Vor diesem Hintergrund erhält die Glaubwürdigkeit des "Säbelrasselns" - in der Form von "Seelöwe" - einen sehr hohen Stellenwert und Hitler hätte sich sicherlich gewünscht, dass England mit ihm Frieden schließt und damit gleichzeitig als "Schild" den Rücken freihält für die eigentliche politische Zielsetzung, den Angriff auf die SU.

Wenn da nicht Churchill gewesen wäre, der das, schon fast traditionell, alles ganz anders sah.
 
Danke für die ganzen interessanten Antworten!:winke:

Ich habe mir auch kursorisch Euren "Seelöwe"-Thread reingezogen und mal versucht, mir einen "Qualitätsunterschied" der Situationen Juni 1940 bzw. später vorzustellen.

Milch spricht zunächst mal von einer reinen Luftlandung in England, die spätestens Ende Juni oder in den ersten Julitagen stattzufinden hat. Tatsächlich gibt es nur bei diesem Szenario einen Überrumpelungseffekt, bzw. nur dann kann man überhaupt von einem entscheidenden Schwächezustand des britischen Heeres ausgehen. So kann auch von der Situation zur See zunächst mal komplett abgesehen werden.

Göring hätte das mit vier Divisionen gemacht, hat er gesagt. Eine Luftlandedivision hätte er zur Verfügung gehabt. Drei Infanteriedivisionen hätten sich vielleicht noch irgendwo im Reich auftreiben lassen. Gab es jetzt aber überhaupt (noch) genügend Ju 52, um vier Divisionen innerhalb kurzer Zeit über den Kanal zu setzen?

Diese Divisionen sind außerdem weitgehend immobil. Mit Ju 52 kriegt man keinen Panzer, keinen Lastwagen, wohl noch nicht mal ein Kettenkrad transportiert. Militärische Großtransporter bzw. Schwerlastensegler gibt es noch nicht. Die Truppe kämpft also zu Fuß.

Ganz abenteurlich denke ich auch ist es, dass die Luftwaffe gleich von Flugplätzen in Kent aus kämpfen soll. Die Plätze wären wohl kaum zu sichern gewesen. Aller Nachschub muss außerdem von Ju 52 eingeflogen werden. Der Abnutzungskampf wird ganz schnell ganz gewaltig.

Silesia hat im "Seelöwe"-Thread für September 1940 in Großbritannien + Nordirland 27 Divisionen und noch jede Menge Brigaden aufgezählt. Dass davon 16 zwischen Juni und November 1940 neu aufgestellt worden sind, kann ich mir kaum vorstellen (in diesem Thread war die Rede von ca. 11 britischen Divisionen). Wenn doch, umso schlimmer. Denen hätten die vier deutschen Divisionen dann gegenübergestanden.

Dass diese zahlreichen Verbände der Briten kaum Ausrüstung hatten, kann ich mir nicht vorstellen. Außerdem, Pak brauchen sie erstmal nicht, denn bei einer reinen Luftlandung bringen die Deutschen zunächst keine Panzer rüber.

Was können also vier Divisionen in England ausrichten? Wenn Vorrücken nicht ist, können sie sich erst mal halten. Sozusagen als körperliche Aufforderung an Heer und Marine, umgehend zu reagieren. Vielleicht auch den einen oder anderen Hafen in den Griff bekommen, um die Anlandung von Panzern, schwerem Gerät und Nachschub zu ermöglichen.

Dafür gibt es aber, wie bekannt, keinerlei Vorbereitungen. Manstein hatte sicher keine Ahnung von amphibischen Operationen, die hätte er sich aber nach dem Krieg aneignen und die entsprechenden Überlegungen in sein Werk einfließen lassen können. Um nochmal auf sein "sofort" zurückzukommen, ich denke, er widerspricht sich selbst, wenn er den "optimalen" Zeitpunkt dann im August sieht. Dann sind die Briten längst auf eine Invasion eingestellt, jedenfalls viel besser, als im Juni, als man Verwirrung und Chaos hätte ausnutzen können.

Es ist immer dasselbe Problem. Vermindert man den Druck auf den Gegner und gibt ihm die Möglichkeit, sich neu zu formieren, macht er das dann oft. Das passierte in der Luftschlacht um England, das gilt für die britischen Bodentruppen, das muss man auch Ziff in Bezug auf ein noch nicht vollständig besiegtes Frankreich im Juni 1940 entgegenhalten. Jeder Angriff lebt vom "momentum". Nimmt man den Schwung raus, ist oft die Luft raus. Ziffs Vorschlag hätte möglicherweise dazu geführt, dass der Fehler von 1914 im Jahre 1940 wiederholt wird...

Ohne eine Anlandung von See aus wird "Seelöwe" also weder im Juni 1940 noch später was. Ich möchte jetzt Repos Onkel nicht zu nahe treten, aber wenn man ihn einer passenden Hormonkur unterzieht, kriegt er Brust und wird trotzdem (noch) nicht seine Tante. Bei einer prophetischen Vorausschau (Motivation natürlich auch vorausgesetzt), hätte die Kriegsmarine vielleichtestens schon im Juli 1940 schwimmendes Material zum Transfer vor Ort haben können, um eine gewisse Zahl Heerestruppen (incl. Panzer incl. Artillerie incl. undundund) anzulanden. Bis die Royal Navy dann mit ihren großen Pötten im Kanal aufdampft, vergehen wenigstens ein paar Tage. Die Aktion entscheidet sich dann im Kampf der Luftwaffen über den Schiffen.

Geht man von einer ca. vierwöchigen Landungsphase in England aus und beachtet die Wettersituation im Kanal, ist Mitte August 1940 nicht der optimale, sondern der letzte sinnvolle Zeitpunkt für ein Übersetzen. Zu dieser Zeit gehen die Luftkämpfe allerdings erst richtig los. So gesehen macht die ganze Luftschlacht für die deutsche Seite überhaupt keinen Sinn. Der Abbruch von "Seelöwe" im September 1940 ist nicht nur gerechtfertigt, sondern schon um vier Wochen überfällig.

Grüße, Holger
 
Die Anzahl 11 bezieht sich auf "feldverwendungfähig" und enthält noch nicht die evakuierten Divisionen der BEF oder andere Divisionen in der Aufstellung für Juni und Juli.

Daß die Anzahl der einsatzbereiten Divisionen dann rasch anwuchs ist dem Umstand der Ausrüstung der BEF zu verdanken.

Die Engländer rechneten übrigens bis August 40 mit einer Invasion.

Noch eine Einschätzung der realen militärischen Bedeutung von "Seelöwe". FM von Rundstedt hielt die Invasion für "Unsinn, da keine Schiffe vorhanden waren....Ich habe das Gefühl, dass der Führer niemals eine Invasion Englands wollte" (Fuller: Der Zweite Weltkrieg, S. 96).
 
[...] hätte die Kriegsmarine vielleichtestens schon im Juli 1940 schwimmendes Material zum Transfer vor Ort haben können, um eine gewisse Zahl Heerestruppen (incl. Panzer incl. Artillerie incl. undundund) anzulanden. Bis die Royal Navy dann mit ihren großen Pötten im Kanal aufdampft, vergehen wenigstens ein paar Tage. Die Aktion entscheidet sich dann im Kampf der Luftwaffen über den Schiffen.

Geht man von einer ca. vierwöchigen Landungsphase in England aus und beachtet die Wettersituation im Kanal, ist Mitte August 1940 nicht der optimale, sondern der letzte sinnvolle Zeitpunkt für ein Übersetzen.[...]

Entschuldigung HolgerXX, aber im Bezug auf die Marine sind die Behauptungen, mit Verlaub, völliger "Nonsens".
Die Kriegesmarine hatte, wie ich schon erwähnte, im April 40 fast 50% der kampffähigen Kriegsschiffe verloren und bei Weserübung bekam die KM noch nichtmal den vollen Einsatz der RN zu spüren.

Ein Landeversuch mit der KM auf die britischen Inseln, hätte alle schwimm- und kampffähigen Verbände der RN zur Verteidigung auf sich gezogen.

Nicht einen Tag hätte hier die KM einen Seeweg aufrecht erhalten können, um eine gesicherte Anlandung durchzuführen, geschweige einer weiteren Versorgung angelandeter Truppen.
 
Bis die Royal Navy dann mit ihren großen Pötten im Kanal aufdampft, vergehen wenigstens ein paar Tage. Die Aktion entscheidet sich dann im Kampf der Luftwaffen über den Schiffen.

Habe gerade mal in einem Übersegler nachgeguckt. Von Scapa Flow an die Südküste sind es etwa 500 sm. Wenn man von einem Alarmfall ausgeht und 25 kn Durchschnittsgeschwindigkeit annimmt ist man in 20 Stunden an der Südküste. Rosyth, das ist im Firth of Forth bei Edinburgh, sind es grob 350 sm bis zur Südküste. Und der Anmarschweg ist komplett unter Deckung der RAF. Aus Belfast ist es auch maximal 1,5 Tage bis zur Südküste.
Also nix mit mehreren Tagen bis die dicken Pötte da sind. Und die kleinen Fahrzeuge wie MTB,'s MGB's und ähnliches sind für Landungsversuche auch gefährlich.

Apvar
 
Und die kleinen Fahrzeuge wie MTB,'s MGB's und ähnliches sind für Landungsversuche auch gefährlich.

Ganz genau, und um die kleinen Boote erfolgreich zu bekämpfen, fehlte es der KM gerade an Zerstörern und Torpedobooten bzw. noch kleiner, Korvetten usw.

Also für eine großangelegte Anlandung, egal wo an der britischen Küste, fehlte es der KM so ziemlich an allen wichtigen Fahrzeugen.
 
Meine überschlägige Berechnung des Zeitbedarfs für den Anmarsch der britischen Schlachtflotte geht von folgenden Überlegungen aus:

a) das Gros der Schiffe befindet sich aus Vorsicht vor Luftangriffen in Loch Ewe, dem äußersten Nordwesten Schottlands. Von dort sind es über die Irische See bis nach Dover, dem gerade gegenüberliegenden Ende der Insel, mindestens 750 Seemeilen.

b) die meisten britischen Schlachtschiffe sind älteren Datums und schaffen kaum über 20 kn Höchstgeschwindigkeit. Außerdem, ich weiß es nicht, kann es mir aber gut vorstellen, dass es auch bei Schiffen einen Unterschied zwischen Höchst- und optimaler Marschgeschwindigkeit gibt. Letztere schätze ich auf ca. 15 kn.

Das gibt also schon mindestens 50 Stunden reine Fahrtzeit. Weiter vergeht Zeit, die ein Schlachtschiff an Vorbereitungen zum Auslaufen braucht. Verzögerungen für Konvoibildung und was auch immer kann ich mir auch sehr gut vorstellen.

Die deutschen Landungsfahrzeuge hätten +/- nur aus der Luft gedeckt werden können. Für Euch (zumindest einige) sicher auch eine Luftnummer. Aber seis drum.

Grüße, Holger
 
Meine überschlägige Berechnung des Zeitbedarfs für den Anmarsch der britischen Schlachtflotte geht von folgenden Überlegungen aus:

a) das Gros der Schiffe befindet sich aus Vorsicht vor Luftangriffen in Loch Ewe, dem äußersten Nordwesten Schottlands. Von dort sind es über die Irische See bis nach Dover, dem gerade gegenüberliegenden Ende der Insel, mindestens 750 Seemeilen.

b) die meisten britischen Schlachtschiffe sind älteren Datums und schaffen kaum über 20 kn Höchstgeschwindigkeit. Außerdem, ich weiß es nicht, kann es mir aber gut vorstellen, dass es auch bei Schiffen einen Unterschied zwischen Höchst- und optimaler Marschgeschwindigkeit gibt. Letztere schätze ich auf ca. 15 kn.

Die deutschen Landungsfahrzeuge hätten +/- nur aus der Luft gedeckt werden können. Für Euch (zumindest einige) sicher auch eine Luftnummer. Aber seis drum.

a) Die deutsche Luftwaffe kam nicht bis Edinburgh. Deshalb war Port Edgar und Rosyth im Firth of Forth im 2.WK noch Kriegshafen. Also von da eine deutlich kürzere anreise und damit gesparte Zeit.

b) Wenn eine Invasion im Heimatland droht ist die verbrauchsoptimierte Geschwindigkeit der Schiffe uninteressant. Da ist dem Militär egal, ob 3 Tonnen Schweröl mehr verbraucht werden. Wenn die Landung des Gegners klappt, braucht sich die Marineleitung keine Gedanken mehr über den Verbrauch der Schiffe zu machen.

Zu letzten Punkt nur eines. Die Luftwaffe hatte schon starke Verluste in den Blitzkriegen. Kleine Fahrzeuge wie MTB (Motortorpedoboote) und MGB (MotorGunboat's) sind sehr schnell und wendig, damit auch für die Luftwaffe schwer zu treffen. Zum anderen war die Luftwaffe eher auf Luft/Luft-Kampf und Luft/Boden-Kampf ausgerichtet. Nicht auf den Luft/See-Kampf.

Apvar
 
a) Die deutsche Luftwaffe kam schon bis Edinburgh, da war noch nicht mal Norwegen besetzt. Seekrieg 1939, Oktober (16.10.39)
Was natürlich nicht heißt, dass sich nicht das eine oder andere Schlachtschiff dennoch zum fraglichen Zeitraum dort befunden hat. Wo die Flotte jetzt genau war und wie schnell sie tatsächlich im Kanal hätte sein können, ließe sich feststellen, würde aber ziemlich Arbeit machen. Belassen wir es doch vielleicht mal bei ein paar Ungenauigkeiten,:pfeif:, (wenigstens vorerst).

b) Meine Überlegung bezog sich nicht auf den Verbrauch, sondern auf die Schonung der Mechanik. Mit der Schlachtflotte will man den Krieg vielleicht von den Kolonien aus weiter fortführen, selbst wenn die Hauptinsel gefallen sein sollte. Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung, wie lange ein Kriegsschiff der damaligen Zeit die Höchstgeschwindigkeit durchhält. Das sollte man vielleicht mal klären.

Wenn die kleinen britischen Kampfschiffe eh schon so erfolgreich operieren dürften, erübrigt sich vielleicht sogar ein Auffahren der Schlachtflotte. Klar sind die MTB's & Co. schwer zu treffen. Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass diese Tatsache alleine dass deutsche Oberkommando von einem Landungsbefehl rsp. einem Befehl an die Luftwaffe, diese Fahrzeuge anzugreifen, abgehalten hätte.

Grüße, Holger
 
a) Die deutsche Luftwaffe kam nicht bis Edinburgh. Deshalb war Port Edgar und Rosyth im Firth of Forth im 2.WK noch Kriegshafen. Also von da eine deutlich kürzere anreise und damit gesparte Zeit.

....

Der Kreuzer Belfast ist schon im November 1939 im Firth of Forth auf eine deutsche magnetische Mine gelaufen, die m.W. dort von der Luftwaffe deponiert worden ist.
 
Hab mal den Wikipedia-Artikel zur Luftschlacht um England durchgelesen. Luftschlacht um England ? Wikipedia
Guckt mal den Bericht über den 15.08.1940 an. Das Problem der Luftwaffe ist die mangelnde Reichweite der Jäger gewesen. Durch den fehlenden Begleitschutz am Ende des Weges sind dann relativ viele Bomber abgeschossen worden. Und der Norden ist bei weitem nicht in dem Masse angegriffen worden wie der Süden und die Mitte Englands.

Apvar
 
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