Bei der CT-Untersuchung von 2005 stellte sich heraus, dass die Todesursache Tutanchamuns kein Schlag auf den Kopf gewesen sein kann, da keinerlei auf diese Art verursachten Verletzungen am Schädel festgestellt werden konnten. Zur allgemeinen Überraschung ist ein bislang unentdeckter Oberschenkelbruch des linken Beins festgestellt worden. Einige Spezialisten desselben Untersuchungsteams erkannten auch einen Bruch des linken unteren Oberschenkels, dazu einen Bruch der rechten Kniescheibe und des rechten unteren Beines. Der Befund legt nahe, dass die Brüche vor dem Tode Tutanchamuns durch einen Unfall verursacht wurden; Hinweise auf einen Mord ergaben sich nicht. Die meisten Ägyptologen gehen zwischenzeitlich von einem Jagd-Unfall aus, der den späteren Tod Tutanchamuns verursachte. Zahi Hawass schloss sich dieser These an und bestritt energisch die Ernsthaftigkeit einer Mordtheorie, was jedoch im krassen Gegensatz zu früheren Äußerungen steht. Diese müssen jedoch keine ernsthafte Grundlage gehabt haben und können auf anderen Motiven (Presse, Tourismus) basieren.
Nach weiteren Untersuchungen der alten Röntgenbilder hatte bereits der untersuchende Radiologe Richard Boyer gefolgert, dass Tutanchamun unter
Skoliose (Deformation der Wirbelsäule) litt. Die Untersuchungsbeteiligten der Computertomografie von 2005 konnten eine Skoliose nicht bestätigen und vermuteten, dass die zweifellos vorhandene leichte Wirbelsäulendeformation durch die Mumifizierung verursacht worden sei. Eine CT- und DNA-Untersuchung von 2010 gab hingegen Boyer recht und stellte fest, dass Tutanchamun - wie auch nahe Verwandte einschließlich seines Vaters, vermutlich also Echnatons - sehr wohl unter einer leichten Skoliose, nämlich einer leichten
Kyposkoliose, gelitten hatte; bei der Leiche seiner Urgroßmutter
Tuja wurde sogar eine schwere Form nachgewiesen. Daneben erbrachte die Untersuchung von 2010 auch weitere Knochenkrankheiten bei Tutanchamun (z.B.
Morbus Köhler-Albau Typ II) und seinen nahen Verwandten.
[8] Boyer hatte außerdem röntgenologisch ein
Klippel-Feil-Syndrom (Verschmelzen mehrerer Halswirbel miteinander) diagnostiziert, wozu aber weder die CT-Untersuchung von 2005, noch fünf Jahre später die DNA- und CT-Untersuchungen Stellung bezogen.