Ist die Ausbreitung des Kommunismus wärend des Kalten Kriegs Sozialimperialistisch?

LordMyder

Neues Mitglied
Hallo,
Ist die Ausbreitung des Kommunismus wärend des Kalten Kriegs Sozialimperialistisch?
Ich habe schon einmal eine ähnliche Frage gestellt. Ich hoffe, dass ihr mir etwas helfen könnt.
Gruß
LordMyder
 
Wikipedia "Sozialimperialismus" schrieb:
Die Sozialimperialismustheorie ist ein außenpolitisches Konzept, indem durch imperialistische Bestrebungen von den innenpolitischen Problemen eines Staates abgelenkt werden soll. Der Sozialimperialismus steht somit eng im Kontakt mit dem 'Primat der Außenpolitik' und soll durch neue wirtschaftliche Absatzmärkte - und den daraus eventuell resultierenden Folgen - z.B. in Kolonien dazu beitragen, diese innenpolitischen Misstände zu überdecken oder zu beenden.

Eine aggressive Außenpolitik zum Zweck der Ablenkung von innenpolitischen Problemen.

Was denkst Du denn dazu? Aus welchen Motiven hat die SU versucht den Sozialismus zu verbreiten?
 
Ich weiß es leider nicht.
Deshalb frage ich ja:-D
Mein Problem ist, dass ich eigentlich denke das hat mit Sozialimperialismus nichts zu tun. Zumindest nach deiner Definition nicht. Aber mein Lehrer meint es hätte was damit zu tun. Und jetzt muss ich halt rauskriegen warum=)
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich denke, dass der "Kalte Krieg" unteranderem dadurch zustande gekommen ist, das sich wärend des Zweiten Weltkriegs die kommunistische Revolutionsideologie von Stalin mit dem traditionellen großrussischem Expansionismus zu einer aggressiven Welteroberungsstrategie verschmischt hat. Da für spricht der brutale Unterdrückungswille, der jeden Versuch einer eigenständigen Entwicklung im Einflusbereich der sowjetischen Militärmacht im Keim erstickte.
Nur hat das etwas mit dem typischen Sozialimperialismus zu tun? Denn dieser ist doch definiert als Expansion mit dem Ziel von inneren Spannungen und Problemen abzulenken.
Sehe ich da eine Verbindung nicht?
 
Du könntest die Expansion insofern als Ablenkung von innenpolitischen Problemen sehen, als dass der Sieg des Sozialismus in anderen Staaten die Richtigkeit der KPdSU zeigen sollte.
 
Die oben angeführte Definition des Sozialimperialismus war gültig am Beispiel Deutschland in der Zeit von etwa 1884 – 1914. Sie ist nicht aktuell für die Zeit des Kalten Krieges. Mit der Auflösung der Kolonialreiche nach dem 2. Weltkrieg ist der koloniale Imperialismus zu Ende gegangen.
Der politische Imperialismus setzte sich aber im Kalten Kriege fort und zwar auf Seiten der USA und der westeuropäischen Staaten einerseits, und der Sowjetunion andererseits. Die USA und der Westen versuchten, durch Kredite, Handelsabkommen und Militärhilfen den Einfluss auf die ehemaligen Kolonien zu erhalten. Demgegenüber wollte die Sowjetunion ihren Einfluss auf die Staaten der Dritten Welt durch Unterstützung der Befreiungsbewegungen und –kriege erweitern (Vietnam, Kuba, Afghanistan, ):
Ø Erweiterung der politischen Einflusssphären in der Dritten Welt

Nach dem 2. Weltkrieg entstand das sozialistische Lager. Staaten, die von der Roten Armee vom Faschismus befreit wurden, wurde das sowjetische Rätesystem übergestülpt (Ausnahme Österreich). Diese Länder wurden wirtschaftlich von der SU unterstützt, mit Rohstoffen und Landwirtschaftsmaschinen versorgt usw.. Irgendwelche Aufstände in diesen Ländern wurden v.a. militärisch unterdrückt.( DDR, 17. Juni 1953, Ungarn und Polen 1956, Prager Frühling 1968). Die kommunistische Ideologie wurde kompromisslos eingeführt.
Ø Streben nach größtmöglicher Macht über andere Länder nach aussen hin, im Zusammenhang mit einem ideologischen Sendungsbewusstsein.

Die Sowjetunion und vor allem ihre kommunistische Partei (KPdSU) bestand auf einem ideologischen Unfehlbarkeitsanspruch auch gegenüber den befreundeten kommunistischen Parteien im eigenen Lager (Differenzen mit China und Jugoslawien) und im feindlichen Lager (v.a. Frankreich und Italien, Eurokommunisten ).
Ø Erstreben nach einer ideologischen Vormachtstellung in der Welt nach aussen und nach innen.


Vielleicht haben diese Anregungen etwas geholfen?
:winke:
 
Zitat: Wikipedia "Sozialimperialismus"
"Die Sozialimperialismustheorie ist ein außenpolitisches Konzept, indem durch imperialistische Bestrebungen von den innenpolitischen Problemen eines Staates abgelenkt werden soll. Der Sozialimperialismus steht somit eng im Kontakt mit dem 'Primat der Außenpolitik' und soll durch neue wirtschaftliche Absatzmärkte - und den daraus eventuell resultierenden Folgen - z.B. in Kolonien dazu beitragen, diese innenpolitischen Misstände zu überdecken oder zu beenden."
Wenn ich der Definition aus Wikipedia folge, kann ich die sowj. Außenpolitik kaum als Sozialimperialistisch bezeichnen. Die Schaffung neuer Absatzmärkte hätte der SU, bei ihrer eigenen permanenten Mangelwirtschaft, nichts gebracht. Die Ablenkung von innenpolitischen Misständen ist für westliche Demokratien, bedingt durch die regelmäßige Abhaltung freier Wahlen, von viel größerer Bedeutung. Für die Sowjetunion mit Ihrem Unterdrückungsapperat spielt das eine geringere Rolle. Vom Typ her sehe ich die sowj. Außenpolitik eher rein Imperialistisch und auch als Reaktion auf eine relativ aggressive, imperialistische Außenpolitik des Westens(direkte Beteiligung westlicher Staaten an Kolonialkriegen und Kriegen bzw. militärischen Aktionen gegen Ihnen ungenehme Regierungen).
 
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