Jude: Trennung zwischen Religion und Volk

Ja, das ist wohl korrekt!

In meinem Posting Nr. 20 erwähnt das bereits der dort eingestellte Quellentext.
 
ich hab gelesen dass mütterlicherseits auch die großmutter und sogar die urgroßmutter jüdin sein kann, damit man selbst auch jude ist.

okay hiokkose ich formuliere ab jetzt präziser was ich meinte:

der grund für dieses topic war:
ich kenne einen juden aus russland der sagt er ist atheist und gleichzeitig er ist jude. aber er sagt er sieht sich als russe.

kann mir einer erklären ob der typ spinnt oder ob diese konstellation auch möglich ist?


noch eine frage:
wenn die juden sich in der welt selten bis gar nicht mischen, warum ist ihr aussehen überall anders? ändert sich das aussehen eines volkes automatisch nach mehreren generationen? wie ist das sonst zu erklären?

an clemens:
ein volk ist natürlich verschieden. jeder sieht anders aus das ist richtig, redet in versch. mustern und denkt anders. ein bayer ist kein friese. aber ich denke dennoch dass ein volk einen bestimmten stereotypus darstellt.

beispiel: es gibt keine chinesen die schwarz sind.

deutsche haben - in der regel - im süden (BW und Bayern) dunkle und lockigere haare und im norden helle und glatte. das kann man doch als stereotypen zum beispiel ansehen.
 
beispiel: es gibt keine chinesen die schwarz sind.

deutsche haben - in der regel - im süden (BW und Bayern) dunkle und lockigere haare und im norden helle und glatte. das kann man doch als stereotypen zum beispiel ansehen.
Hier machst du nun einen grundsätzlichen Fehler: Du differenzierst nicht zwischen Volk und Rasse. Man darf diese Begrifflichkeiten nicht miteinander vermengen! Und in der Regel haben Wikinger rote Bärte... ;)
 
an clemens:
ein volk ist natürlich verschieden. jeder sieht anders aus das ist richtig, redet in versch. mustern und denkt anders. ein bayer ist kein friese. aber ich denke dennoch dass ein volk einen bestimmten stereotypus darstellt.

beispiel: es gibt keine chinesen die schwarz sind.


...... genauso wie alle amerikaner rot sind!



deutsche haben - in der regel - im süden (BW und Bayern) dunkle und lockigere haare und im norden helle und glatte. das kann man doch als stereotypen zum beispiel ansehen.



sicher gibt es geografisch und verwandtschaftlich bedingte ähnlichkeiten - aber ein blonder und glatthaariger bayer ist genauso bayer wie ein dunkelhaariger mit locken.
alle haarfarben und -formen kommen in allen gegenden deutschlands vor, also nicht typisch in nur einer gegend. natürlich auch innerhalb einer familie, ist also nicht stereotypisch.
 
der grund für dieses topic war:
ich kenne einen juden aus russland der sagt er ist atheist und gleichzeitig er ist jude. aber er sagt er sieht sich als russe.

kann mir einer erklären ob der typ spinnt oder ob diese konstellation auch möglich ist?


Ich glaube nicht, daß der Typ spinnt. Wenn er eine jüdische Mutter hat, ist er Jude. Wenn er russisch spricht, einen russischen Paß hat oder was sonst dazu gehört, um russisch zu sein, ist er Russe.


noch eine frage:
wenn die juden sich in der welt selten bis gar nicht mischen, warum ist ihr aussehen überall anders?

"Gar nicht" gibt's nicht, und auch relativ "seltene" Mischungen haben einen beträchtlichen Effekt, wenn sie kontinuierlich über viele Generationen erfolgen. 2000 Jahre sind eine lange Zeit.
 
Der russische Pass hat die Besonderheit, das man zwar russicher Staatsbürger sein kann, aber denoch eine andere Nationalität haben darf. z. B. ein Russe mit jakutischer Nationalität ( Passeintrag Spalte 5)
 
...das man zwar russicher Staatsbürger sein kann, aber denoch eine andere Nationalität haben darf.
Für Nimrud sei noch der Zusatz gestattet, daß man bei Volk wiederum
zwischen staatsrechtlichem und ethnischem Sinn unterscheiden muß
(was selbst hier im Board bedauerlicherweise nicht immer von allen beachtet wird).
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich glaube nicht, daß der Typ spinnt. Wenn er eine jüdische Mutter hat, ist er Jude. Wenn er russisch spricht, einen russischen Paß hat oder was sonst dazu gehört, um russisch zu sein, ist er Russe.

alles klar. genau das war mir jetzt neu. dass man atheist sein kann und dennoch jude + russe. ist schwer sich vorzustellen.

fragen beantwortet. topic kann zugemacht werden :)

[Mod]Persönliche Bemerkung gelöscht[/Mod]

EDIT: tekker, habs grad gelesen. bitte mal erklären danke :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@ Nimrud
Es gab ja schon einen recht wichtigen Link zur jüdischen Emanzipation. Ich denke man kann damit arbeiten. Um die Auffassungen vieler Juden in Deutschland zu verstehen, die sich seit dem 18.Jahrhundert nicht zwischen ihrer jüdischen Zugehörigkeit und einer deutschen Identität entscheiden wollen, kann ich Dir nur empfehlen, Dich mit dem Werk von Moses Mendelssohn zu beschäftigen, welcher als einer der entscheidenden Vordenker der Haskala, der jüdischen Aufklärung gilt. Ihm lag sehr die Vereinbarkeit von jüdischer Kultur und Religion mit der gleichzeitigen Gleichstellung als Staatsbürger eines der damaligen Staaten am Herzen. Dass er dabei auch Mitstreiter der geistigen Elite der damaligen Zeit fand, welche eben selber keine Juden waren, spricht für diese Persönlichkeiten. (Lessing)

MENDELSSOHN, Moses
 
Inwiefern?
Wenn wir von dir nur einen Bruchteil von Literaturangaben zu deinen Thesen bekommen hätten, wäre Vieles einfacher.
 
ups sorry. :D

ich meinte: dieses kirchenlexikon ist keine neutrale quelle. ich habe da sachen gefunden die 100% nicht stimmen. wenn jemand mehr zu mendelson hat bitte nennen ansonsten werde ich gucken was es für ein buch gibt.
 
Es ging daneben, glaube ich, nicht um die "Quelle" Kirchenlexikon, sondern um das Werk des Genannten.
Stimmt der Großteil des Textes dort dreht sich doch nur, um seine Werke und, eben ausführlicher als in Wikipedia, wird Literatur zu ihm genannt.

Wenn etwas Bedenkliches an der Homepage wäre, hätten das die hiesigen Moderatoren auch an meinem Beitrag für gewöhnlich bemängelt.

Das Vorteil am Kirchenlexikon ist, dass man dort sehr viel über Philosophen und Theoretiker der Politik etc. des 18.Jh. findet.

Wie Mercy schon sagte, Du widerlegst ja nicht Ansichten mit Deinen eigenen Quellen.

Hier findet man auch Hinweise auf Literatur zu Mendelssohn: Moses Mendelssohn Links und Literatur
Ansonsten würde ich noch das Jüdische Museum in Berlin empfehlen, wo Mendelssohn natürlich auch im Fokus steht. Ich kann mich noch entsinnen, dass dort die Geschichte des Judentums in Dtl., auch die während der Emanzipation des Judentums recht anschaulich dargestellt wurde. Ich glaube auch die Information zu Literatur zur Thematik war dort sehr gut. Es ist auch eine große Bibliothek und ein Archiv angeschlossen.
 
Zuletzt bearbeitet:
ups sorry. :D

ich meinte: dieses kirchenlexikon ist keine neutrale quelle. ich habe da sachen gefunden die 100% nicht stimmen. wenn jemand mehr zu mendelson hat bitte nennen ansonsten werde ich gucken was es für ein buch gibt.

Lieber Nimrud

So läuft das nicht in der Geschichtswissenschaft. Du kannst nicht von einer Sekundärliteratur oder Quelle einfach so behaupten, dass es Sachden gibt die 100% nicht stimmen. Woher nimmst du dein Wissen? Was ist falsch, welche Textpassagen stimmen nicht? usw.

Also wenn du meinst in dem Kirchenlexikon stimmt was nicht, dann musst du das Belegen und zwar so, dass jeder es nachprüfen kann woher du dein Wissen hast.

Teile uns doch mit was deiner Anischt nach nicht richtig ist, aber nicht vergessen immer mit genauen Quellenangaben so das wir es auch nachprüfen können. Einfach behaupten dass was falsch ist, damit kommst du nicht sehr weit.
 
Auch wenn ich nochmal ganz kurz darauf zurückkommen muss, sei mir noch kurz der Hinweis gestattet, weshalb ich besonders auf der Person Mendelssohns so rumreite.

Eingangs erwähnte Nimrud, dass Juden so und so aussehen, bzw. warum sie nicht überall so und so ausschauen würden und dennoch miteinander als Gruppe (durch Religion und Kultur, teilw. auch Herkunft (gemeinsam aus Palästina ausgewandert)) verbunden sind. Denn diese Diskussion wurde gerade im 18.Jh. geführt. Was später als Rassenlehre verarbeitet wurde und in antijüdischen Karikaturen z.B. zum Ausdruck kam, eine Charakterisierung bspw. durch eine bestimmte Nasenformung, war prinzipiel schon in der Debatte. Ein entschiedener Gegner von Mendelssohn namens Lavater vertrat die Überzeugung, dass an der Physiognomik (1772 ein Werk "Von der Physiognomik") Charaktereigenschaften des Menschen erkennbar wären. Dies hinterließ auch enorme Wirkung in der Kunst (vergl. Werke von Chodowiecki). Ganz wichtig betreffend der Kritik gegen Lavaters Lehren ist Georg Christoph Lichtenberg (z.B. in "Göttinger Taschencalender", 1777 "Über Physiognomik wider die Physiognomen" ), der sich der Kupferstichkunst Chodowieckis bediente oder auch Beispiele von Hogarth erklärte, um sich ironisch und polemisch gegen Lavaters Ansichten zu wenden.
Dem Briefwechsel Lavaters und Mendelssohns wurde damals wenigstens in intelekuellen Kreisen viel Beachtung geschenkt, wohl auch da man dem Theologen Johann Caspar Lavater, der einer asketisch-mystischen Richtung angehörte, doch viel Beachtung in den Kreisen auch der Aufklärung schenkte.

OT: Nicht umsonst hatte ich eine Weile ein Zitat von Lichtenberg als Signatur.
 
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