EL_Mercenario
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Angesicht der Wilhelm-Biographie von Röhl, die ich gerade gelesen habe, möchte ich die Frage aufwerfen, wie ihr die Sache seht.
Laut Röhl war Wilhelm der eigentliche Herrscher Deutschlands, der nach 1890 alle wesentlichen politischen Entscheidungen Deutschlands in Innen- und Außenpolitik selbst gefällt hat und jeden kurzerhand kaltgestellt hat, der sich seinen Absichten im Weg stand. Nur durch vorrauseilenden Gehorsam dem Kaiser gegenüber konnte man in Deutschland Macht oder Einfluß ausüben. Der Kaiser war das eigentliche Machtzentrum des Reiches, vergleichbar mit Bismarck zu Zeiten Wilhelm I.
In anderen Büchern zum Thema wird Wilhelm meist als Möchtegern-Herrscher hingestellt. Eine im Grunde machtlose Marionette - von Kanzler und Hofkamarilla wie ein kleines Kind fast nach Belieben manipuliert. Seine einzige wirkliche Richtungsentscheidung sei der Flottenbau gewesen.
Ich hatte bisher dem letzteren Standpunkt zugeneigt, aber das Buch von Röhl hat mich da unsicher gemacht. Wo würdet ihr die Machtstellung des Kaisers zwischen diesen beiden Extremen verorten?
Laut Röhl war Wilhelm der eigentliche Herrscher Deutschlands, der nach 1890 alle wesentlichen politischen Entscheidungen Deutschlands in Innen- und Außenpolitik selbst gefällt hat und jeden kurzerhand kaltgestellt hat, der sich seinen Absichten im Weg stand. Nur durch vorrauseilenden Gehorsam dem Kaiser gegenüber konnte man in Deutschland Macht oder Einfluß ausüben. Der Kaiser war das eigentliche Machtzentrum des Reiches, vergleichbar mit Bismarck zu Zeiten Wilhelm I.
In anderen Büchern zum Thema wird Wilhelm meist als Möchtegern-Herrscher hingestellt. Eine im Grunde machtlose Marionette - von Kanzler und Hofkamarilla wie ein kleines Kind fast nach Belieben manipuliert. Seine einzige wirkliche Richtungsentscheidung sei der Flottenbau gewesen.
Ich hatte bisher dem letzteren Standpunkt zugeneigt, aber das Buch von Röhl hat mich da unsicher gemacht. Wo würdet ihr die Machtstellung des Kaisers zwischen diesen beiden Extremen verorten?