Xander
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Gerade im Band Kalkriese 3 finden sich Aussagen die frühere Behauptungen von S. Wilbers Rost u.a. auf ein weit untergeordnetes Maß reduzieren.Man kann nicht einfach das, was einem am archäologischen Befund nicht passt zum Dogma erklären. Man kann auch nicht aus der Ausnahmen die Regel machen. So ist z.B. zu beoachten, dass alle Knochenteile, die im anatomischen Verband vorliegen, keineswegs als ganze menschliche oder tierische Körper (mit den Ausnahmen der im abgerutschten Wall verschütteten Maultiere) in den Gruben zu finden sind. Sowohl die drei Hände, als auch andere Ensemble sind nicht etwa ganzen Skeletten zuzuordnen, sondern sind vom Körper, zu dem sie vor 2000 Jahren mal gehört haben, isoliert in die Knochengruben eingebracht worden. Du hast natürlich Recht, dass die Ausnahmen einer Erklärung bedürfen und nicht einfach ignoriert werden können. Diese Erklärung allerdings versuchen die Kalkrieser durchaus zu leisten, nicht nur, aber auch in dem dir vorliegenden Band Kalkriese 3. U.a. aber auch in den Xantener Berichten (Bd. 16) im Beitrag Waffen in Aktion, Verwundet und versorgt - Indizien für Sanitätswesen auf dem Schlachtfeld von Kalkriese von Achim Rost. Da ist zum einen von Wundverbänden die Rede, zum anderen von Kleidungs- und Rüstungsstücken. Dies kann natürlich nur hypothetisch geschehen und muss – da letztlich nicht beweisbar – unbefriedigend bleiben. Aber einen archäologischen Befund kann man sich nun mal nicht backen.
Richtig. Und die sind u.a. zu dem Ergebnis gekommen, dass mehr als nur die Fasern verwest waren, sondern dass die Knochen selbst schon im Dekompositionsprozess begriffen waren.
(In diesem Beitrag ist an keiner Stelle die Rede von vorhergehenden Aussagen in verschiedener Literatur zur Varusschlacht bei Kalkriese, die von einer Liegezeit an der Oberfläche zwischen 2 und 10 Jahren ausgehen, sondern dass diese eher willkürlich hochgerechnet sein muss.
Wir dürfen wohl unterstellen, dass weder Frau Großkopf noch sonst jemand, der wissenschaftlich mit den Ausgrabungen von Kalkriese in Zusammenhang steht, für derlei lächerliche Zahlenspiel zu haben ist.Im Übrigen scheint es sehr seltsam zu sein, dass ausgerechnet der Terminus 2 (Der Zeitpunkt an dem alle skelettfixierenden Weichteile vergangen sein sollen) und 10 (Der Zeitpunkt an dem sämtliche Überreste eines Körpers an der Oberfläche verwest sein sollten) gewählt wurde. Rechnet man dem Mittelwert zwischen 2 und 10, so kommt man zufälligerweise auf die Zahl 6. Ausgerechnet sechs Jahre nach der Schlacht besucht Germanicus das Schlachtfeld der Varuslegionen. Das nennt sich dann wohl Punktlandung.:nono:
Anstatt sich diesen Fakten zu beugen und durch teilweise im anatomischen Verbund vorliegende Knochenzusammenhänge den naheliegenden Schluss zu ziehen und einen Knocheneintrag in die Gruben zu einem weit früheren Zeitpunkt vorauszusetzen, wird durch Achim Rost auch in den Xantener Beiträgen ein sehr in Frage zu stellendes Konstrukt geschaffen, welches von durch Verbandsmaterial zusammengehaltene Körperteilen ausgeht.
Wohlgemerkt, es handelt sich bei den im anatomischen Verbund liegenden Körperteilen um fünf fast komplett vorhandene Hände, zwei Unterarmen mit Elle und Speiche und dazu passenden einzelnen Handknochen, einen Schädel mit Atlas- und Axiswirbeln sowie des Unterkiefers und noch zwei Schulterblättern mit zugehörigen Brustwirbeln.
Warum das? Wer vorbei muss, muss vorbei, verletzt oder nicht.Ferner ist die letztendlich getroffene Interpretation von ihm, dass bei vorhergehenden Gefechten verletzte Römer durch die Umstände der Gefechte erneut in Kampfhandlungen vor dem Wall gerieten und dort umkamen, wobei sie dann sechs Jahre später in der nur etwa 20 Meter vom Wall entfernten Knochengrube 1 verbracht wurden, in hohem Maße spekulativ und mit realen Bedingungen nur schwerlich in Einklang zu bringen.
Wenn ich mich recht entsinne, sind auch im Wallmaterial selbst einzelne Fragmente von Menschen immer noch gefunden worden. Nur mal schnell überflogen, S. 163: "...nur noch Reste von Zahnschmelz weisen auf einen menschlichen Überrest hin (FNr. 21209 im Drainagegraben, Bef. 29/1; Abb. 121).Ein weiteres Faktum bringt nach meiner Ansicht eine Knochenbergung durch Germanicus sechs Jahre nach der Varusschlacht sehr ins Wanken. Auf der Fundstelle Oberesch wurden sehr viele Überreste von Maultieren gefunden. Insgesamt waren es wohl 30 Individuen. 10 dieser Maultierindividuen wurden direkt vor dem Wall im Schnitt 20 lokalisiert. Diese Maultierkörper wurden wahrscheinlich schon kurz nach der Schlacht durch Sedimente des Walles überdeckt da sie im Sediment eingebettet lagen. Dadurch resultiert der noch nachweisbare Erhaltungszustand. Allerdings wurden vor dem Wall in diesem Schnitt und zwischen den Maultieren keinerlei Überreste von menschlichen Individuen lokalisiert, wo doch gerade hier sicherlich auch in verstärktem Umfang Legionäre gekämpft haben und auch dort gefallen sein müssen. Wenn nach der Schlacht an diesem Ort die römischen Legionäre ausgeplündert wurden und deren Leichname liegen gelassen wurden, dann müssen auch, neben Maultierresten, menschliche Überreste im Sediment des zusammengefallenen Walles aufzufinden sein. Aber, im Gegenteil, es findet sich gerade hier keine Spur von menschlichen Fragmenten. Dieser Umstand zeigt klar auf, dass hier gefallene Legionäre unmittelbar nach der Schlacht geborgen wurden, und dass sich dieser Faktor nicht mit dem Szenario der Varusschlacht vereinbaren lässt.
Nur ganz auf die Schnelle.
In der Nähe muß zu finden sein:
-Der teutoburgische Saltus
-Prima Vari Castra
-Das letzte Behelfslager mit dem niedrigen Wall (es kann ja wohl nicht der Germanenwall sein, das konnten die Überlebenden ja wohl unterscheiden)
-Der Campus, wo die Gefallenen in Gruppen oder einzeln lagen (vielleicht die auseinanderlaufenden Fundbereiche hinter dem Engpaß?)
-Die Haine mit den Opferaltären (sofern diese Altäre aus Stein waren)
-Aliso
-Der von Germanicus errichtete Tumulus bzw. dessen Überreste
Mich wundert schon ein wenig, daß nach 25 Jahren Suche davon nichts gefunden wurde.
Aber wir werden ja sehen.
Nur ganz auf die Schnelle.
In der Nähe muß zu finden sein:
-Der teutoburgische Saltus
-Prima Vari Castra
-Das letzte Behelfslager mit dem niedrigen Wall (es kann ja wohl nicht der Germanenwall sein, das konnten die Überlebenden ja wohl unterscheiden)
-Der Campus, wo die Gefallenen in Gruppen oder einzeln lagen (vielleicht die auseinanderlaufenden Fundbereiche hinter dem Engpaß?)
-Die Haine mit den Opferaltären (sofern diese Altäre aus Stein waren)
-Aliso
-Der von Germanicus errichtete Tumulus bzw. dessen Überreste
Noch eine Ergänzung: da bei der Schlacht auch viele germanische Krieger getötet wurden, müssten in der Nähe des Schlachtfeldes auch viele germanische Gräber bzw. Grabhügel zu finden sein.
Wahrscheinlicher ist, daß die Germanen ihre Toten mitgenommen haben.
Das ist auch ein logischer Grund dafür, daß es in Kalkriese keine germanischen Funde gibt.
Dass z. B. die an der Schlacht beteiligten Marser ihre Toten von Kalkriese aus in mehreren Tagesmärschen nach Hause transportiert haben halte ich für relativ unwahrscheinlich.
Moin
Das halte ich aber garnicht für unwahrscheinlich! Wo ist das Problem?
... Das kann ich mir weder aus logistischen noch aus hygienischen Gründen vorstellen.
Warum ist das logistisch so schwer vorzustellen? Die Marser haben es ja auch logistisch geschafft sich am Schlachtort zu versammeln. Ich nehme mal stark an, dass dabei auch Karren zum Einsatz kamen.
/QUOTE]
Eben, diese gab es vor Ort genug, nämlich Trosskarren. Damit wurden wohl Beutestücke und auch Leichen abtransportiert. Das erklärt auch, daß in Kalkriese Fundstücke solcher Karren fehlen. Es ist so wie dieser Artikel aussagt. Man findet dort in erster Linie Schrott. Weil vor Ort eine Verschrottung stattgefunden hat. Der Befund spricht da mittlerweile eine recht eindeutige Sprache.
Das Fehlen von Leichen eindeutiger germanischer Herkunft kann auch mit fehlender Erhaltung zu erklären sein.
Insgesamt sind ja "nur" Knochen von ca. 20 Individuen gefunden worden. Und die Erhaltung der Knochen ergab sich auch nur aufgrund der Bodenbeschaffenheit (man beachte den ersten Teil des Namens Kalkriese).
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