Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Anmerkung: Diese Funktion ist in einigen Browsern möglicherweise nicht verfügbar.
Insbesondere, da wir wissen, dass nach der Varusschlacht Tiberius Beschränkungen für das Mitgeführte kontrollierte. Köln taugt nicht als Gegenbeispiel für Kalkriese.
55 Münzen dürften darüber hinaus keine signifikante Probe sein.
@ salvus,
wo siehst du bei den Münzfunden von Kalkriese einen Zusammenhang mit Germanicus ? Ich sehe nach jetziger Lage der Münzen keinen einzigen. Und ja, es gibt einen Germanicus-Horizont bei den Münzfunden, jedoch nicht in Kalkriese.
Sie ist gerade deshalb signifikant, weil sie bereits einen so hohen Anteil postvarianischer Münzen in sich trägt.
@ Riothamus,
gerade Köln und die Tiberius-Passage bei Sueton zeigen doch, das die Truppen des Germanicus bei den Feldzügen in der Germania Magna nur das nötigste an Kleingeld mit sich führten (<100 Fundmünzen bisher). Für Tiberius selbst kann das nicht entschieden werden, da der Münzhorizont der gleiche ist wie der des Varus. Wir wissen auch nicht wann Tiberius diese Konsequenz für sich gezogen hat. Das könnte ebenso gut erst nach dem "glücklich" geführten Gefecht gewesen sein (Sueton). Fakt ist, dass es 2 Gegenstempel (TIB und CA) in Kalkriese gibt, welche weder in Waldgirmes, Dorsten-Holsterhausen noch in Haltern vorkommen. Beide kommen jedoch in linksrheinischen Lagern vor.
Grüße
Ausnahme hin oder her: Es sind insgesamt nur 55 Münzen. Mehr als ein Jahr vor der Begehung des Varusschlachtfeldes durch Germanicus mit einem Siebtel/Achtel an postvarianischen Münzen. Es handelt sich um in der Brandbrache gefundene Einzelstücke, keinen zusammenhängenden Hort. Bei einem solchen wäre deine Kritik angebracht, bei Einzelfunden aber eben nicht. Die Brandbrache liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu der vermuteten Fläche des Lagers der ersten Legion. Die Annahme, dass die Germanicuslegionen 15 über keinerlei postvarianische Münzen verfügt haben sollen, zumal sie ja im Rahmen ihrer Meuterei mit frischem Geld, z.T. aus Germanicus' Privatvermögen ausgezahlt wurden, ist weltfremd.Nein. Die Probe ist viel zu klein, um eine Aussage über die damalige Mûnzverteilung in Köln zu erlauben. Hätten wir eine große Zahl solcher Proben, könnten wir bei der durchschnittlichen Verteilung' von der Gaußschen Normalverteilung ausgehen. Bei einer einzigen ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass wir es mit einer Ausnahme zu tun haben.
Die Gegenstempel gibt es, zumindest der TIB-Gegenstempel wird aber in den in Kalkriese vorliegenden Varianten von Berger und Wertz (den gibt's oder gab's mal online als PDF) auf Tiberius' letzte Anwesenheit in Germanien vor der clades Variana datiert. Bei CAE weiß ich nicht wie sie genau datiert sind, kann ich aber nächste Woche noch mal nachschlagen.Gibt es einen Beleg für die "2 Gegenstempel (TIB und CA) in Kalkriese"?
Unter Varusforschung in Kalkriese: Die Örtlichkeit der Varusschlacht (UNIVERSITÄT OSNABRÜCK) finde ich dazu nichts. Erwähnt werden IMP, C VAL und VAR. Ob diese Informationen vollständig und aktuell sind, kann ich natürlich nicht beurteilen.
Weiß man eigentlich, wie das Geldmitführungsverhalten von Legionären auf dem Kriegsmarsch generell aussah? (sorry, falls das schon mal aufgegriffen worden sein sollte, ich kann diesen Riesen-Thread nicht durchlesen). Bei Varus mit seinem Kirmes-Tross wird es einiges zu shoppen gegeben haben, aber hätten die Tiberius- und Germanicus-Legionäre überhaupt Verwendung für größere Mengen Bares gehabt? Ein bisschen was werden sie sicherlich dabei gehabt haben (man will ja auch mal um Geld würfeln können), aber nennenswerte Summen? Weiß da jemand Bescheid?
Weiterhin (vielleicht ist die Frage superdoof, ich bin Münz-Laie): Es gab ja damals deutliche Abnutzungsunterschiede bei den Münzen. Kann es sein, dass die Legionäre lieber abgerubbelte Münzen mitgeführt und ausgegeben haben und die "guten" daheim im Spind (oder sonstwo) geblieben sind? Nach dem Motto: Ich gebe erst mal die schlechten Münzen aus und hebe mir die guten auf? Heute kennen wir so ein Verhalten nicht, weil die Banken das schlechte Geld aussortieren. Aber damals?
Letztere meines Wissens nur von Einzelpersonen dieses Forums, die bisher eine Erklärung schuldig geblieben sind, wie man unter solchen Umständen der Gegenstempelfälschung begegnen wollte.Es gibt Vermutungen, dass es sich um Sonderzahlungen der jeweiligen Statthalter handelt, oder, dass diese Münzen in bestimmten Zusammenhängen eine höhere Kaufkraft hatten.
Ausnahme hin oder her: Es sind insgesamt nur 55 Münzen. Mehr als ein Jahr vor der Begehung des Varusschlachtfeldes durch Germanicus mit einem Siebtel/Achtel an postvarianischen Münzen. Es handelt sich um in der Brandbrache gefundene Einzelstücke, keinen zusammenhängenden Hort. Bei einem solchen wäre deine Kritik angebracht, bei Einzelfunden aber eben nicht. Die Brandbrache liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu der vermuteten Fläche des Lagers der ersten Legion. Die Annahme, dass die Germanicuslegionen 15 über keinerlei postvarianische Münzen verfügt haben sollen, zumal sie ja im Rahmen ihrer Meuterei mit frischem Geld, z.T. aus Germanicus' Privatvermögen ausgezahlt wurden, ist weltfremd.
Ich habe mal nachgeschlagen:
Reinhard Wolters, Die Schlacht im Teutoburger Wald Arminius, Varus und das römische Germanien, München 2008, S. 171 sagt sowohl, dass die Bezahlung schon wegen der Unregelmäßigkeit der Prägung zumeist mit altem Geld erfolgt sein muss, und weiter unten, dass von 'allen Forschern anerkannt' sei, dass die neuen Münzen zur Zeit des Germanicus gegenüber der Zeit des Varus nur 1% ausmachten. Vor diesem Hintergrund ist es durchaus wichtig, dass die Funde von Köln eine zu kleine Stichprobe bilden.
Die Gegenstempel gibt es, zumindest der TIB-Gegenstempel wird aber in den in Kalkriese vorliegenden Varianten von Berger und Wertz (den gibt's oder gab's mal online als PDF) auf Tiberius' letzte Anwesenheit in Germanien vor der clades Variana datiert. Bei CAE weiß ich nicht wie sie genau datiert sind, kann ich aber nächste Woche noch mal nachschlagen.
Wir verwenden essentielle Cookies, damit diese Website funktioniert, und optionale Cookies, um den Komfort bei der Nutzung zu verbessern.
Siehe weitere Informationen und konfiguriere deine Einstellungen