Keltische Anlage / Sport- oder Versammlungsstätte

Grada

Neues Mitglied
Guten Morgen liebes Forum,
ich bin bei der Online Recherche auf das Forum hier gestoßen.

Kurz zu meiner Person. Ich bin mitte 40, komme aus dem Pfälzer Wald und interessiere mich seit nunmehr über 20 Jahre für die Geschichte meiner Heimat. Aktuell sehr stark für die Kelten.

Im vergangenen Jahr habe ich auf einem Berg eine seltsame "Aufschüttung" gefunden. Nach Untersuchung der Selben, sowie nach Sichtung diverser Bodenscans stellte sich heraus, dass es eine Art Wall ist, die sich auf einer länge von ca. 1 km um den halben Berg zieht.
Da es sich nur um einen "halben" Wall handelt, schließe ich einen Ringwall aus.

Gab es in der Epoche der Kelten, ähnliche, bekannte "Anlagen", z.B. als Sport-, oder Wettkampfstätte ?
Die Recherche im Netz ergab leider bisher keine Ergebnisse.
Anzumerken ist, dass auf der Bergseite, die keinen Wall besitzt, das Gelände extrem steil ist.

Ich freue mich auf Eure Antworten.

Schöne Grüße
Grada
 
Hallo Grada,

aus der puren Existenz einer Aufschüttung lässt sich noch kein Alter ablesen. Sollte es sich tatsächlich um den Rest einer ehemaligen. Befestigung handeln, kann es sein, dass ein Teil einfach nicht erhalten ist oder - du sprichst davon, dass der Berg an der Seite steil ist - einfach nicht zu errichten für notwendig erachtet wurde. Ein keltisches gymnasion wird es nicht sein.
 
Vielen Dank für Deine Antwort.
Ich stehe aktuell erst am Anfang meiner Recherchen und Nachforschungen und werde hier, bei Interesse, gerne über die Ergebnisse berichten.

Euch allen ein schönes Wochenende !
 
Leider NOCH nicht. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern ist der bei uns in RLP leider nicht kostenlos, sondern kostet pro km² 80,00 €.
 
Perfekt. Danke !
Auch hier bei "meinem" Objekt, liegt die nächste bekannte Höhensiedlung ca. 4km entfernt.
Auch Parallelen zur Spornfläche und deren Ausrichtung würden passen.
 
Perfekt. Danke !
Auch hier bei "meinem" Objekt, liegt die nächste bekannte Höhensiedlung ca. 4km entfernt.
Auch Parallelen zur Spornfläche und deren Ausrichtung würden passen.

Wow toll, dann hast wahrscheinlich Spuren keltischer Kultur entdeckt. Geschichtlich war dein Gebiet Territorium von Keltenkönig Ambiorix , vom Keltenstamm der Eburonen.

Ambiorix gilt auch als Freund von Vercingetorix und Kriegsheld im Kampf gegen Rom.
 
Mir sind keine Hinweise bekannt, dass die beiden überhaupt Kontakt hatten.
In Zusammenhang mit Vercingetorix' Aufstand wird Ambiorix jedenfalls nicht erwähnt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Geschichtlich war dein Gebiet Territorium von Keltenkönig Ambiorix , vom Keltenstamm der Eburonen.
Hmmm, wir haben Hinweise, dass laut Strabon die Eburonen in einem waldreichen Gegend lebten, die er "Arduenna" nannte. Wiki setzt das mit den Ardennen gleich. Das erscheint mit halbwegs plausibel.
Der Threadersteller Garda kommt aus dem Pfälzerwald, der ungefähr 300km von den Ardennen entfernt ist. Welche Belege gibt es, dass im Pfälzerwald Eburonen siedelten oder Ambiorix dort herrschte?
 
Wie ist denn die Abgrenzung eines bewaldeten Gebirges namens Ardennen?
Landschaftsgeographisch gibt es doch keine Abgrenzung, wenn man den Rhein als verbindendes und nicht als trennendes Element betrachtet.
Champagne, Ardennen, Eifel: es ist ein einheitlicher spätlatènezeitlicher bzw. eisenzeitlicher Wirtschaftsraum. Und auf der anderen Seite des Rheins nicht zu Ende. Für mich umfasst das große Teile des Rheinischen Schiefergebirges.

Die eisenzeitliche Erschließung erfolgte von Südwest nach Nordost, in hercynischer Streichung. Waren dies nun Kelten (in der materiellen Kultur ja) oder linksrheinische Germanen? Gibt es Belege für eine keltische Sprache dort? Hat Caesar z.B. nicht beschrieben dass Stämme auf beiden Seiten des Rheins aktiv waren? War die Sprache dafür ein Hindernis?
 
Zuletzt bearbeitet:
nach Sichtung diverser Bodenscans stellte sich heraus, dass es eine Art Wall ist, die sich auf einer länge von ca. 1 km um den halben Berg zieht.
Da es sich nur um einen "halben" Wall handelt, schließe ich einen Ringwall aus.
Solche "halben Ringwälle" gibt es öfters.
Es kann sein dass die Aufgabe eines solchen Walles nicht die einer geschlossenen, zirkulären Verteidigungsanlage war, im Sinne einer "Fliehburg", sondern die einer flexiblen Verteidigung.

In den Lidar-Aufnahmen in meiner Heimatregion sehe ich viele offenen Anlagen in Spornlage, und auch viele Wälle quer zu Fernhandelswegen, wobei ich nicht die sichere Abgrenzung zu Anlagen aus späterer Zeit machen kann.
 
Wie ist denn die Abgrenzung eines bewaldeten Gebirges namens Ardennen?
Ich würde die Maas und die linksrheinischen Nebenflüsse als Abgrenzung ansehen - in diesem Fall die Mosel. Der Übergang zur Eifel ist natürlich eher fließend.

Champagne, Ardennen, Eifel: es ist ein einheitlicher spätlatènezeitlicher bzw. eisenzeitlicher Wirtschaftsraum. Und auf der anderen Seite des Rheins nicht zu Ende. Für mich umfasst das große Teile des Rheinischen Schiefergebirges.

Die eisenzeitliche Erschließung erfolgte von Südwest nach Nordost, in hercynischer Streichung. Waren dies nun Kelten (in der materiellen Kultur ja) oder linksrheinische Germanen? Gibt es Belege für eine keltische Sprache dort? Hat Caesar z.B. nicht beschrieben dass Stämme auf beiden Seiten des Rheins aktiv waren? War die Sprache dafür ein Hindernis?
Da gebe ich dir im Großen und Ganzen recht. Aber gerade weil vieles nicht eindeutig beschrieben ist, habe ich meine Zweifel an der Aussage "Der Pfälzerwald war Territorium des Ambiorix, König der Eburonen". Denn diese Behauptung ist sehr konkret und müsste dann auch belegbar sein.
 
Auf dem Staffelberg in Oberfranken sind Teile des Ringwalles weg, weil diese in steilen Bereichen des Berges im Laufe der 2.000 Jahre abgerutscht sind. Dies wäre bei dem Objekt im Pfälzerwald zu prüfen.
 
In Wikipedia ist als Quelle ein Buch von

Markus Schußmann "Menosgada" genannt.

Das Buch ist erschienen beim Verlag Friedrich Pustet.

Dort wird von Schußmann ein heute nicht mehr vorhandener Wallabschnitt erwähnt. Dies wird mit dem Abrutschen des Walles auf dem steilen Hang begründet. Andererseits erwähnt er für das Plateau, dass man dort vergeblich einen Wall zwischen West- und Ostteil gesucht hat. Ich gehe davon aus, dass man die abgerutschten Mauerabschnitte archäologisch nachgewiesen hat.

In bestimmten Bereichen gab es keine Schutzvorrichtungen. Dies ist bei den steilen Klippen der Fall, die heute noch markant sichtbar sind.

Markus Schußmann hat das Westtor auf dem Staffelberg ausgegraben. Er ist Fachmann und nicht irgendein Autodidakt mit Phantasie.
 
Hmmm...
Mir scheint das etwas viel Engagement für eine Anfrage, die am 1. April gestellt wurde. Kann aber auch ein Zufall sein, wenn man an das Konzept des Zufalls glauben möchte ;)
 
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