Die Keule passt gut zu der Vorstellung vom primitiven Urmenschen, dem man die Herstellung komplizierter Werkzeuge und Waffen lange nicht zugetraut hat.
Dass auch der Urmensch nicht nur mit der Keule durch den Wald zog beweisen die 7 hölzernen Wurfspeere aus Schöningen (Niedersachsen), deren Alter auf über 400.000 Jahre geschätzt wird. Die aus Fichtenstämmchen gearbeiteten Speere haben eine Länge von 1,82 - 2,50m und ähneln heutigen Wettkampfspeeren. Gefunden wurden sie in einem Wildpferd - Jagdlager, inmitten der Skelettreste von mindestens 17 erlegten Pferden. Neben den Speeren fanden sich auch ein an beiden Seiten angespitztes Holzgerät, wahrscheinlich ein Wurfholz zur Vogeljagd und ein angekohlter, knapp 90 cm langer Holzstab, der als "Bratspieß" gedeutet wird.
Aus den Funden läßt sich schließen, dass der späte Urmensch in der Lage war, Großwildjagden zu planen und mit speziellen Fernwaffen erfolgreich durchzuführen- eine Leistung, die man bis vor kurzem nur bei modernen Menschen für möglich hielt.
(Hartmut Thieme, Die ältesten Speere der Welt. Fundplätze der frühen Altsteinzeit im Tagebau Schöningen. In: Menschen-Zeiten-Räume. Archäologie in Deutschland, Berlin 2002.)