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Ein neues Buch über Kaiser Konstantin: Paul Veyne: "Als unsere Welt christlich wurde", Verlag C. H. Beck 2008, 223 Seiten
Der Übergang vom Urchristentum zu einer Weltreligion ist mit einem Namen verbunden: Kaiser Konstantin. Er sorgte für die Kirchlichwerdung des Urchristentums. Und das - so die These von Paul Veyne in "Als unsere Welt christlich wurde" - nicht nur aus reiner Machtgier, sondern weil der Kaiser wirklich vom Christentum überzeugt war.
Aus der Rezension:
Mehr: Deutschlandradio Kultur - Kritik - Das Ende des Urchristentums
Der Übergang vom Urchristentum zu einer Weltreligion ist mit einem Namen verbunden: Kaiser Konstantin. Er sorgte für die Kirchlichwerdung des Urchristentums. Und das - so die These von Paul Veyne in "Als unsere Welt christlich wurde" - nicht nur aus reiner Machtgier, sondern weil der Kaiser wirklich vom Christentum überzeugt war.
Aus der Rezension:
"Eines schönen Tages im Jahr 312 fasste Konstantin den Entschluss, Christ zu sein." So einfach ist das für Paul Veyne, und doch auch kompliziert. Denn damit fallen all die einfachen Erklärungen für diese spektakulärste aller Bekehrungen weg. Konstantin habe nicht aus Kalkül gehandelt - er bekehrte sich als Herrscher zur Minderheitsreligion in seinem Reich, welche Heerscharen hätte er dadurch gewinnen können? Es war auch kein Synkretismus aus Unwissenheit oder Überzeugung, dafür spricht die konstante Bevorzugung der christlichen Religion und der Verbot heidnischer Opfer in der unmittelbaren Umgebung des Kaisers. Konstantin war wirklich von dem begeistert, was er tat. Über den ganz persönlichen Glauben des Herrschers sind keine Aussagen mehr möglich, aber Paul Veyne ist überzeugt: Für Konstantin war allein die immer noch neue Religion des Christentums des kaiserlichen Throns würdig, sie hatte Glanz und eine Leidenschaft, die den zur Gewohnheit erstarrten römisch-heidnischen Ritualen lange fehlte und die auch andere neue Glaubensmoden wie orientalische Mysterienkulte und Neuplatonismus nicht aufbringen konnten.
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