Jules schrieb:
Auch auf die Gefahr hin, dass das Thema hier schon durchgekaut wurde, in dem oben angegebenen "Verbindungslink" wurde ja schon gesagt, dass die KPD quasi gesehen die "Feinde" der Weimarer Rep. waren. War dies nun letztendlich ein Grund (einer von vielen), warum sie scheitern musste. Hat die KPD der NSDAP wirklich mit ihren ganzen Aufständen in die Hände gespielt und war sie wirklich so regierungsfeindlich eingestellt? Hab mich zwar noch nicht ausführlich damit beschäftigt, aber meines Erachtens kam der vollständige Bruch mit der SPD doch erst Ende der 20er. Vorher versuchten sie, Unruhe heraufzubeschwören um ihre Vorstellungen durchzusetzen (Soldatenräte,.......)?
Die KPD hat sich mit Sicherheit nicht als parlamentarische Partei definiert (z.B. mußten Reichstagsabgeordnete zugleich illegale Arbeit leisten, um sich sozusagen "mitschuldig" zu machen); regierungsfeindlich - durchaus.
Den letzten KPD-Geführten Aufstand gabs 1923, der Aufstieg der NSDAP begann erst sieben Jahre später (Reichstagswahlen 1930); einen direkten Zusammenhang sehe ich hier nicht.
In ihrer Politik war KPD in einem strategischen Dilemma: Gegner waren sowohl die Faschisten (NSPDA und Splittergruppen) als die bürgerlichen Parteien (SPD bis DNVP)- sollte man zuerst die "Bürgerlichen" und dann die Faschisten, oder zuerst die Faschisten im Bündnis mit den bürgerlichen Parteien bekämpfen?
Diese Frage wurde im Laufe der Jahre verschieden beantwortet- Anfang der 20er Jahre "Einheitsfront" mit der SPD, Mitte der 20er die berüchtigte "Sozialfaschismusthese" (Faschismus und Sozialdemokartie als Zwillinge), Ende 20er/Anfang 30er "Einheitsfront von unten" (d.a. Bündnis zwischen Kommunisten und einfachen Sozialdemokraten, aber Ausschaltung der SPD-Parteiführung)- das erklärt die Zickzackpolitik der KPD-Führung über die Jahre.
Zusatzproblem der KPD war noch, dass sie über die Komintern eng mit der russischen Partei verbunden war, also auch mit dem Machtkampf in Moskau (Stalin gegen Sinowjew gegen Trotzki gegen Bucharin)
Allerdings gab es Anfang der 30er auch auf Seiten der SPD wenig Neigung zum Bündnis mit der KPD oder gar zu einem Generalstreik.
Hoffe, ich konnte ein wenig helfen