Kreuzer

Hallo 0815, hallo querdenker SZ,


Bitte doch einmal folgendes bedenken:

a) Trefferwirkung anhand eines realen Beispieles -dazu hatte ich reichlich Beispiele gebracht.

vgl. Edinburgh trials. KÖNIG und VON DER TANN bei Jutland?

b) Folge des Durchschlags der Gürtelpanzerung oder der Deckspanzerungen betr. APC-Granaten für dahinter liegende Räume, egal ob Duschräume oder Kohlenbunker iVm der Sprengladung.
Abhängig. Ein APC Geschoss heißt noch lange nicht, dass das Geschoss im detonationsfähigem Zustand durch den Panzer kommt. Deutsche und österreichische L/3,1 Geschosse taten das, britische erst ab Mitte 1918 (GREENBOY series Hartkappengeschosse), US amerikanische erst ab Anfang der 30´er Jahre.
Zuvor waren britische APC Geschosse mit Lyddite gefüllt, ein zu sensibler Sprengstoff, der auch ohne Zünder das Geschoss regelhaft zur Detonation beim Durchschlag (statt nach dem Durchschlag) bringt. Amerikanische APC Geschosse hatten zwar einen insensiblen Sprengstoff (Dunnite / Explosive "D") aber keinen effektiven Verzögerungszünder, so dass Geschosse ohne Verzögerung (non-delay) eingesetzt wurden.
Geschoss- und Plattentrümmerteile können von Kohlebunkern sehr effektiv abgefangen werden, bevor sie das leichte Panzerdeck (effektiv kaum splittersicher) bzw. die Panzerböschung verletzen können.
Im übrigen ist der Wasserlinienschutz der "R" Klasse im Bereich der Böschungen aufgrund des um eine Deckshöhe höher gelegten Panzerdecks -und des damit verbundenen durchschlagsgünstigeren, weil steileren Winkels- nicht besser als "Q" sondern etwas schlechter, insbesondere, wenn der Böschungsraum nicht mit Kohle gefüllt ist -und der Gegner über zündverzögerte Hartkappengeschosse verfügt.


c) Gewichtsdifferenzen Kohle/Öl und Folgen für Schiffspanzerung: die Kohle als "Panzer" zu betrachten, ist nämlich zu kurz gesprungen, da sie Panzerungsstärke frisst
Kohle ist sicher kein Panzer aber kann und sollte durchaus als Schutz betrachtet werden (So folgt auch Tirpitz bei der Überlegung, ob die Ölmaschiene [Diesel, Anm.] generell die Turbinenanlagen in den geplanten Neubauten ersetzen soll, was von K mit Verweis auf noch nicht durchgeführte Tests abgelehnt wurde, da nicht sicher sei, dass man ohne systematische Tests nicht denselben Grad an Schutz bieten kann, der für die Anordnung der Kohlebunker erzielt wird). Sie frisst keine "Panzerungsstärke" sondern zunächst nur Gewicht. Ob der Marinearchitekt Gewicht für Panzerung, Geschwindigkeit, Ausrüstung, Schutz oder Dimensionierung ausgiebt ist von anderen Faktoren abhängig und nicht von der Frage ob es Kohle oder Öl als Heizmittel geben wird.
Dem Risiko von Kohlestaubexplosionen konnte man durch künstliche Befeuchtung der Kohlebunker effektiv entgegen treten. Die Ereignisse der Brandenburg Klasse zeigen wie überholt deren Schutzschema 15-20 Jahre nach Indienststellung war (ein 3m tiefer, dicker Wasserlinienpanzer mit NICHTS darüber) und wie leicht die auf dem Panzerdeck gelagerten, ungeschützten Kohlebunker von Schnellfeuer HE-Geschossen in Brand gesetzt werden konnten. Sowohl Öl als auch Kohle sind brennbar. Aber Öl ist -im gegensatz zur Kohle- nicht kompressibel, weswegen Ölbunker auch nicht oberhalb des Panzerdecks angetroffen werden.
Daher betrachte ich eine Logik mit Skepsis die behauptet, Kohlebunker seien eine potenzielle Gefahrenquelle, Ölbunker aber -per se- nicht.
 
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