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Walter
Gast
Das ist diskutabel, ob die Bildung von Nationalstaaten notwendigerweise zum übersteigerten Nationalismus führt.Im Zeitalter des Imperialismus bildete sich ein extremer Nationalismus, der mit der Bildung von Nationalstaaten und dem neuen Kolonialismus zusammenhängt, sowie der gesellschaftspolitischen Veränderungen durch die industrielle Revolution.
Es geht hier nicht um die Notwendigkeit, sondern durch die Bildung der Nationalstaaten, wurde auch der Nationalismus der Bevölkerung auf diesen Staat in der Gesamtheit übertragen, bestes Beispiel ist das Deutsche Reich. Jeder dieser Großmachtsstaaten wollte seine Hegemonie ausüben, vor allem im Hinblick auf Kolonien.
Dabei wurde der Nationalismus innenpolitisch vorangetrieben, der dann außenpolitisch genutzt wurde. Beispiele für solche Aktionen sind z.B. die Krieg-in-Sicht-Krise 1873, die den jeweiligen Nationalismus Frankreichs, wie auch Deutschlands beeinflusste.
Oder auch die britischen Kriegsbefürchtungen 1884 gegen Russland, die innenpolitisch dazuführten, daß hier über die Flottenrüstung neu diskutiert wurde. Die britische Nation wurde über die Medien in diese Aktionen und Forderungen nach einer starken neuen Flotte eingespannt. Dieser Vorgang wird auch im britischen als Naval Scare bezeichnet.
So wurde auch der Aufbau eines großen Kolonialreiches in Deutschland von der Bevölkerung vorangetrieben in z.B. gegründeten Flottenvereinen.
Wichtiges Instrument des steigenden Nationalismus sind aber auch die Medien, die die Bevölkerung nun über politische Aktionen ihres Landes oder Regierung vor allem in der Außenpolitik informieren und somit einen größeres Zusammengehörigkeitsgefühl der Bevölkerung erzeugen, bzw. den Hass gegen eine Nation schüren.