Die Überlegungen bei Landungsbooten gehen teilweise auch in die Richtung einer "human wave"-Taktik. Das bedeutet, vereinfacht dargestellt, dass man mehr Soldaten anlandet, wie der Gegner, auch mit modernen Waffen, in kurzer Zeit töten kann. Man verläßt sich also irgendwie auf das Gesetz der großen Zahl.
Das zeigt sich auch daran, dass am Omaha-Beach 43.250 US-Soldaten von See aus angelandet wurden, aber dabei "nur" 1465 Tote, 3184 Verletze, 1928 Vermisste und 26 Gefangene zu beklagen hatten. Dabei war Omaha der am stärksten verteidigte Strandabschnitt. Zum Vergleich landeten auf Utah 23.250 US-Soldaten, aber hier nur wesentlich geringere Verluste von 192 Verletzen oder Toten und 60 Vermissten zu beklagen waren. Diese Zahlen lassen sich militärisch durchaus vertreten.
Desweiteren solltest man immer berücksichtigen, dass der Strand bei einer amphibischen Landung von Schiffsartillerie und Luftwaffe bereits strumreif geschossen sein sollte, d.h. dass alle größeren Widerstandsnester beseitigt sind oder zumindest weitestgehend niedergehalten werden können. Das hat auch an den meisten Strandabschnitten funktioniert, mit der genannten Ausnahme Omaha. Von daher spricht wenig gegen die Verwendung von Higgins-Booten. Heute benutzt man, wie Tib. bereits angesprochen hat, gerne amphibische Schützenpanzer, die der Besatzung deutlich mehr Schutz bieten, da sie in der Lage sind auf den Strand aufzufahren und dann kann die Infanterie hinten absitzen und die Fahrzeuge als Deckung nutzen.