Kurioses über Mönche (4. - 18. Jhdt.)

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Gast

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Hallo!
Ich mache ab kommender Woche Führungen bei einer Ausstellung zum Thema "Mönchtum im Spiegel Europas". (Zeitraum 4. bis 18. Jahrhundert. Klosteralltag, Klostergründungen, aber auch politische Eckdaten, Musik, Kunst, Gesellschaft ... also quer durch den Gemüsegarten)
Jetzt suche ich kurze kuriose, spannende oder lustige Geschichten, mit denen ich die Fakten ein bisschen aufpeppen kann (zu berühmten Persönlichkeiten, Ereignissen ...). Bin aber nicht sicher, nach welchen Kriterien ich eigentlich suchen soll. Gibt es Literatur bzw. kennt ihr vielleicht Seiten, auf denen zum Beispiel historische Anekdoten, Geschichten etc. gesammelt sind?

LG Nienna
 
Angeblich war Thomas von Aquin so fett, dass man 12 Mönche brauchte, um ihn zu Grabe zu tragen.

Bernhard von Clairveaux soll eine wunderbarerweise redende Marienstatue, die ihn, zu spät zu Messe kommend, mit "Sancte Bernarde, cur tam tarde" (Heiliger Bernhard, warum so spät" begrüßte, mit "Mulier taceat in ecclesiam" zurechtgewiesen haben -- die Marienstatue hielt fortan den Schnabel.
 
Da hat doch eine Wissenschaftler versucht das Gewicht der Seele zu wiegen, meinst du das?

Ich habe mal nachgeschaut:

1907 versuchte der amerikaner Duncan MacDougall des Gewicht der menschlichen Seele zu messen. Er legte dazu im Sterben liegende Patienten auf ein Präzisionswaage und mass deren Gewicht kurz vor und nach dem Tot. Und tatsächlich; nachdem die Seele den Körper des Verstorbenen verlassen hatte, zeigte die Waagein einem Fall ein Minus an. 21 Gramm soll das Gewicht der Seele betragen.

Also nix mit Mönchen oder Klosteralltag - leider


Gruss Pelzer


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Ich mache ab kommender Woche Führungen bei einer Ausstellung zum Thema "Mönchtum im Spiegel Europas". (Zeitraum 4. bis 18. Jahrhundert. Klosteralltag, Klostergründungen, aber auch politische Eckdaten, Musik, Kunst, Gesellschaft ... also quer durch den Gemüsegarten)
Jetzt suche ich kurze kuriose, spannende oder lustige Geschichten, mit denen ich die Fakten ein bisschen aufpeppen kann (zu berühmten Persönlichkeiten, Ereignissen ...). Bin aber nicht sicher, nach welchen Kriterien ich eigentlich suchen soll. Gibt es Literatur bzw. kennt ihr vielleicht Seiten, auf denen zum Beispiel historische Anekdoten, Geschichten etc. gesammelt sind?

Kurzfristig könnte bspw. Schloesser-Magazin: Portal > Suche ein virtueller Anlaufpunkt sein.
Bsp. davon:
Schloesser-Magazin: Kloster Wiblingen > Geschichten > Anekdoten
Schloesser-Magazin: Kloster Alpirsbach > Geschichten > Anekdoten
Schloesser-Magazin: Kloster Lorch > Geschichten > Anekdoten
Schloesser-Magazin: Schloss und Kloster Bebenhausen > Geschichten > Anekdoten
Schloesser-Magazin: Klosterruine Allerheiligen > Geschichten > Anekdoten
Schloesser-Magazin: Kloster Maulbronn > Geschichten > Anekdoten

Wenn Du noch Zeit findest, Dir Literatur zu besorgen und/oder auszuleihen, wäre Leben im Mittelalter: vom 7. bis zum ... - Google Buchsuche zu empfehlen, wo einiges zu derartigen Anekdoten geschrieben ist.

Längerfristig wäre noch eine Möglichkeit, in Maulbronn anzufragen, ob es die Sonderführungen Ora et labora und Geschichten um die Geschichte noch gibt bzw. neuere inhaltlich ähnliche Sonderführungen gibt - vgl. dazu das Programm aus dem Jahr 2006. Dort könntest Du einige weitere Anregungen finden und zudem sehen, wie diese im musealen Bereich bereits umgesetzt werden...
 
Angeblich war Thomas von Aquin so fett, dass man 12 Mönche brauchte, um ihn zu Grabe zu tragen.

Bernhard von Clairveaux soll eine wunderbarerweise redende Marienstatue, die ihn, zu spät zu Messe kommend, mit "Sancte Bernarde, cur tam tarde" (Heiliger Bernhard, warum so spät" begrüßte, mit "Mulier taceat in ecclesiam" zurechtgewiesen haben -- die Marienstatue hielt fortan den Schnabel.

Klugscheißmodus an:

müsste das nicht "in ecclesia" heißen? "In mit Akkusativ" heißt doch "nach", wenn ich mich noch richtig erinnere. Die Schule ist schon lange her und Latein war immer desaströs bei mir, aber ein bisschen was ist noch hängengeblieben :winke:.

Klugscheißmodus aus:

Oberlehrerhafte Grüße,

Bernd
 
Recht hast du, Klugscheißer. In der Übersetzung (die fehlt bislang) heisst das denn auch "Die Frau soll in der Kirche (Gemeinde) schweigen" und ist von Paulus, 1. Kor. 1, 34.
 
Ich könnte nochmal nachschauen, glaube aber, dass es Elektrisierexperimente im 18.Jh. mit Mönchen gab.
Ich habe geschaut. ;)

Ein Experiment habe ich zumindest (in einer Sekundärliteratur) erwähnt gefunden.

"In Paris stellt Abbé Nolletdas Experiment [von van Musschenbroek] nach. Am Collège de Navarre wird es von einer großen Menge von Neugierigen verfolgt. ... Als er diesen Zulauf sieht, kommt dem Abbé der Gedanke. eine "Menschenkette" zu initiieren. ... Vor den Augen von Louis XV elektrisiert Nollet zweihundertvierzig im Schlosshof [ von Versailles] aufgestellte Soldaten. Einige Zeit danach wiederholt er das Experiment, mit wissenschaftlichem Ernst und fernab vom Lärm der Welt, in einem Kartäuserkloster. Wie die Soldaten in Versailles erhalten alle Mönche gleichzeitig denselben elektrischen Schlag. Während schon die ersten Wandervorführer überall im Königreich sensationslüsternen Zeitgenossen für ein paar Sous einen Stromschlag verpassen, sorgt die Kunde von den beiden geglückten Experimenten für Aufregung in den Salons. Wieder wird die Frage erörtert, ob Elektrizität Auslöser von Sinnlichkeit sein könne. Die Scharfsinnigen machen sich natürlich über die Mönche lustig und versichern, diese hätten sicher noch nie zuvor gemeinsam eine "Offenbarung" von solcher Intensität erfahren.
..."
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aus:
"Liebe und Elektrizität" im Kapitel "Die Wissenschaft der Liebe" - S.47
in Jacqueline Queneau, Jean-Yves Pattes: "Gefährliche Liebschaften - Frankreich zu Zeiten der Libertins", Knesebeck, München, 2002
 
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