Lernfähigkeit von Offizieren im Amerik. Bürgerkrieg

@Scorpio
das stimmt. aber wenn man bedenkt, dass z.b. die union in den ersten zwei jahren 1,1 millionen vorderlader in europa eingekauft hat, dann sind diese 11'000 spencers und 50'000 karabiner nur ein tropfen auf den heissen stein und waren zu wenige, als dass sie einen entscheidenen einfluss auf den krieg gehabt hätten. es gibt natürlich begegnung von regimentern, wo die die modernen gewehre einen entscheidenden vorteil einbrachten, aber da eine solche bewaffnung keine regel war, besass es auch nicht den entsprechenden einfluss auf den krieg.
 
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aber da eine solche bewaffnung keine regel war, besass es auch nicht den entsprechenden einfluss auf den krieg.

Die Autoren, die ich gelesen habe, sehen es ähnlich. In diesem Sinne lehnen sie eine Betrachtung ab, die eine asymmetrische Kriegsführung unterstellt nach dem Motto, der Norden mit einer überlegenen Technologie schlug den Süden, aufgrund seiner antiquierten Technologie.

Unabhängig davon, dass es einzelne Regimenter/Brigaden gab, die aufgrund einer modernen Bewaffung mit "Repetiergewehren" eine punktuelle aber dennoch auch überragende Feuerkraft entwickelt haben.

Das bezieht sich lediglich auf die Ausrüstung für die Schlacht auf dem Land.
 
Bezüglich der Handfeuerwaffen muss man eigentlich drei, bzw. gar vier technische Entwicklungsstufen während dieses Krieges betrachten.

Repetierer (Henry, Spencer, Colt 1855 military revolving Rifle) kamen wie erwähnt während des Krieges auf und wurden zum Teil ofiziell, teilweise auch Privat beschafft, dürften aber eine geringere Rolle gepielt haben. (Da fallen vermutlich sogar die Revolver als Kavalleriebewaffnung mehr ins Gewicht). Das Colt Gewehr war als einziger Repetierer zu Beginn des Krieges schon in amtlichen Gebrauch, war aber so unzuverlässig und gefährlich dass es ausser Dienst genommen wurde.

Hinterlader (Sharps ) in auch nicht viel größeren Mengen.

Und gezogene Perkussionsvorderlader wie die ofiziell eingeführten Springfield Rifle Musket 1855 und 1861 (auch im Süden nachgebaut) oder die in großen Mengen importierten Enfield Modell 1853 Rifle Musket. Es gab auch ein Modell 1841 Percussion Rifle dass im Süden hergestellt und verwendet wurde.

Glatte Vorderlader : Die in US depots befindlichen alten Steinschlossmusketen Modell 1840 wurden bereits vor dem Krieg aptiert, in dem man ihnen Perkussionschlösser einbaute und mw. auch einige nachträglich mit Zügen versah. Das ebenfall glattläufige Modell 1842 war schon eine Perkussionswaffe. Von diesen beiden Modellen wurden noch etliche aus den Depots geholt und verteilt, sie waren aber nicht in Überzahl gegenüber den gezogenen Modellen 1855 und 1866.

Von den importierten Waffen schreibt Ian v. Hogg, dass die Meisten davon ebenfalls gezogene Waffen waren wie die o. erwähnten Enfields, oder Österreichische Gewehre System Lorenz, und sogar Preussische Jägerbüchsen, es gab aber dabei auch ca. 100.000 glatte Musketen.

Die Masse waren demnach bereits zu Kriegsbeginn gezogene Gewehre, wenn auch Vorderlader.

Der Unterschied in der Leistung zwischen glatt und gezogen war einfach zu groß, das musten die Russen während des Krimkrieges erfahren, die in aller Eile ein gezogenes Gewehr einführen mussten.
 
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