Witege
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@Trajan
Selbst wenn die Forschungen abgeschlossen sind, kann man so etwas nie sagen. Die Franken kann man archäologisch nicht von den anderen germanischen "Stämmen" trennen. Außerdem ist es absolut unsinnig von Franken zu reden, da sie zu dieser Zeit noch nicht einmal erwähnt worden waren. Wegen der erstmaligen Erwähnung im Zusammenhang der größeren Invasionen scheint es mir auch unlogisch, dass sich die unterschiedlichen Stämme schon in Germanien als Franken verstanden und sich nicht erst beim Angriff konsolidierten.
Weder Cassius Dio noch Herodianus schreibt von Franken. Also scheinst du die Beweiskraft von Kalefeld für deine Theorie eindeutig zu überschätzen. Als Zeugnis für den Kriegszug des Antoninus (Caracalla) kann das Schlachtfeld wohl auch nicht dienen, da es dann am Main liegen müsste. Außerdem übertrat er den Limes von Rätien aus und richtete nicht wie Alexander ein Lager bei Mainz ein, welches dann von Maximinus benutzt wurde.
Hier noch die Quelle die sich wohl am ehesten mit der Schlacht von Kalefeld vereinbaren lässt:
Auch Aurelius Victor nennt die Gegner des Maximinus schlicht Germanen, obwohl er später von Franken berichtet und zuvor bereits die Alemannen als Gegner des Caracalla nennt.
Die Platzerung der Alemannen in deiner Karte so weit im Norden ist also absolut haltlos.
Dieser Beitrag scheint mir in diesem Thread allerdings deutlich Offtopic. Könnte evtl. ein Mod diesen interessanten Diskussionszweig in ein eigenes Thema kopieren?
Also fand in Kalefeld eine Schlacht zwischen frühen Franken (ehemals Cherusker) und Römern statt. Kann man das jetzt schon aussagen? Ich meine, die Forschungen dazu sind doch noch am Anfang.
Selbst wenn die Forschungen abgeschlossen sind, kann man so etwas nie sagen. Die Franken kann man archäologisch nicht von den anderen germanischen "Stämmen" trennen. Außerdem ist es absolut unsinnig von Franken zu reden, da sie zu dieser Zeit noch nicht einmal erwähnt worden waren. Wegen der erstmaligen Erwähnung im Zusammenhang der größeren Invasionen scheint es mir auch unlogisch, dass sich die unterschiedlichen Stämme schon in Germanien als Franken verstanden und sich nicht erst beim Angriff konsolidierten.
Weder Cassius Dio noch Herodianus schreibt von Franken. Also scheinst du die Beweiskraft von Kalefeld für deine Theorie eindeutig zu überschätzen. Als Zeugnis für den Kriegszug des Antoninus (Caracalla) kann das Schlachtfeld wohl auch nicht dienen, da es dann am Main liegen müsste. Außerdem übertrat er den Limes von Rätien aus und richtete nicht wie Alexander ein Lager bei Mainz ein, welches dann von Maximinus benutzt wurde.
Hier noch die Quelle die sich wohl am ehesten mit der Schlacht von Kalefeld vereinbaren lässt:
Nach den oben erwähnten Anordnungen zog Maximinus mit dem ganzen Heer furchtlos über die Brücke und schickte sich an zum Kampf gegen die Germanen. Eine große Menge, und zwar fast die ganze Streitmacht der Römer führte er mit sich, eine riesige Anzahl von maurusischen Speerwerfern und von osroenischen und armenischen Bogenschützen, die teils unterworfen, teils befreundet und verbündet waren; auch einige Parther, die durch Geld gewonnen und übergelaufen waren oder im Krieg gefangengenommen worden waren, dienten den Römern. (2) Diese Heeresmassen waren schon zuvor von Alexander gesammelt worden, dann von Maximinus noch vermehrt und zum Kriegsdienst gedrillt worden. Vor allem die Speerwerfer und Bogenschützen erweisen sich als geeignet zum Kampf gegen die Germanen, indem sie behende auf sie zulaufen, wenn sie es nicht erwarten, und leicht wieder zurückweichen. (3) Als Maximinus ins Feindesland gekommen war, zog er weit hinein, ohne daß jemand ihm Widerstand leistete; die Barbaren waren zurückgewichen. Er verheerte das ganze Gebiet, als das Getreide gerade ganz reif war, zündete die Dörfer an und überließ sie den Truppen zum Plündern. Sehr leicht nämlich verbreitet sich das Feuer über die Städte, die sie bewohnen, und überhaupt über alle Behausungen. (4) Denn an Steinen und gebrannten Ziegeln ist bei ihnen Mangel, aber Wälder voller Bäume gibt es, daher sie Holz die Hülle und Fülle haben, und dies fügen sie zusammen, bearbeiten es und schlagen so ihre Hütten auf. Maximinus also drang weit vor, tat wie oben gesagt und schleppte Beute weg, gab auch den Soldaten die Herden, die man antraf. (5) Die Germanen aber waren vom ebenen Land und den baumlosen Gebieten, die es da etwa gab, zurückgewichen, sie versteckten sich in den Wäldern und hielten sich rings um die Sümpfe auf, in der Absicht, dort ihre Kämpfe und Angriffe durchzuführen, da die zusammenhängenden Gewächse die Geschosse und Speere der Feinde in sich festhalten und die Tiefe der Sümpfe für die Römer, wegen deren Unkenntnis der Gegend, gefährlich sein werde; ihnen selbst aber, die sie aus Erfahrung ihr Land kennen und daher wissen, welche Stellen unzugänglich sind und welche dem Fuß halt geben, werde es, auch wenn sie bis zum Knie naß würden, leicht sein durchzukommen.
(6) Sie sind auch geübt zu schwimmen, da sie ja als einziges Bad die Flüsse haben. In jenen Gegenden nun vor allem geschahen die Zusammenstöße. Dort begann der Kaiser selbst aufs tapferste den Kampf. Da war ein riesiger Sumpf, in den die Germanen auf der Flucht zurückwichen, den zur Verfolgung zu betreten die Römer zögerten; Maximinus drang als erster auf seinem Pferde in den Sumpf ein, wenngleich das Pferd bis über den Bauch naß wurde, er tötete die Barbaren, die Widerstand leisteten, (7) so daß das übrige Soldatenvolk sich schämte, den für sie kämpfenden Kaiser im Stich zu lassen, Mut faßte und in die Sümpfe eindrang; auf beiden Seiten fielen eine Menge, von den Römern . . . , von den Barbaren fast die ganze vorhandene Streitmacht; Maximinus zeichnete sich aus durch Tapferkeit, so daß die Tümpel voller Leichen waren, das mit Blut gemischte Sumpfwasser den zu Fuß kämpfenden Truppen den Anblick einer Seeschlacht bot. (8) Diese Schlacht und seine Tapferkeit verkündete Maximinus nicht nur durch Briefe dem Senat und dem Volk, sondern er ließ dies auch auf gewaltigen Gemälden darstellen, die er vor dem Senatsgebäude anbringen ließ; damit die Römer von den großen Ereignissen nicht nur hören, sondern sie auch sehen konnten. . .
(9) Maximinus hatte viele Gefangene bei den Germanen in seine Hand bekommen und Beute weggeschleppt; nun brach schon der Winter ein und er zog zurück nach Paionien; er hielt sich in Sirmium auf, der größten Stadt dort, und rüstete für den Zug auf das Frühjahr. Er drohte - und war auch im Begriff es auszuführen- er werde die barbarischen Völker der Germanen bis zum Ozean ausrotten und unterwerfen.
Auch Aurelius Victor nennt die Gegner des Maximinus schlicht Germanen, obwohl er später von Franken berichtet und zuvor bereits die Alemannen als Gegner des Caracalla nennt.
Die Platzerung der Alemannen in deiner Karte so weit im Norden ist also absolut haltlos.
Dieser Beitrag scheint mir in diesem Thread allerdings deutlich Offtopic. Könnte evtl. ein Mod diesen interessanten Diskussionszweig in ein eigenes Thema kopieren?
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