Grundsätzlich muss gesagt werden, das der Luftkrieg von allen Beteiligten, unabhängig vom politischen System, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln geführt wurde. Die unterschiedlichen Luftkriegsdoktrien entschieden aber darüber ob massenhafte Flächenbombadements geplant und durchgeführt wurden oder nicht. Schon während des ersten Weltkrieges entwichelte sich in Großbritanien, unter maßgeblichen Einfluß des Chief of Air Staff, Lord Trenchard, die Theorie heraus, nach der die moralische Wirkung strategischer Bombadements ungleich höher zu bewerten sei wie die materielle. In den 1920er und 1930er-Jahren schlossen sich auch die führenden Vertreten des italienischen und französischen Generalstabes dieser Theorie an. Von Anfang des Krieges an, spielte das "Moral Bombing" eine zentrale Rolle bei den Überlegungen der Royal Airforce. Die von der deutschen Luftwaffe aufgezwungene "Luftschlacht um England" verhinderte ein frühes umsetzen dieser Strategie. Die amerikanische Doktrin setzte andere Schwerpunkte. Ziel der amerikanischen Doktrin war es ebenfalls, wichtige zivile Bereiche im Land des Feindes auszuschalten, allerdings mit der Zielsetzung, das wirtschaftlich-industrielle Netz des Gegners zu zerschlagen und nicht die Zivilbevölkerung zu demoralisieren. Die bekannte, ungenügende Präzision der Navigations- und Bombenzielgeräte, besonders in der Nacht, und die damit verbundenen Opfer unter der Zivilbevölkerung, wurden aber billigend in Kauf genommen. Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs führten diese unterschiedlichen Doktrien immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den Verbündeten.
Die Deutschen (vorallem ab 1936 unter dem neuen Generalstabechef der LW, Kesselring) und Sowjets verfolgten eine andere Doktrin. Ihnen ging es um die Erlangung der Luftüberlegenheit, die Unterstützung des Heeres und der Marine sowie die Bekämpfung der Kraftquellen des Feindes (auch hier wurden Opfer unter der Zivilbevölkerung billigend in Kauf genommen), wobei den beiden ersten Zielen, allein aus geostrategischen Gesichtspunkten, das Hauptaugenmerk galt.
Aus diesen unterschiedlichen Doktrien läßt sich nun sehr gut ableiten, warum die sowj. Luftstreitkräfte kaum Flächenbombardements durchführten. Der Schwerpunkt in der Entwicklung und im Bau von Flugzeugen wurde, entsprechend der eigenen Doktrien, nicht auf strategische Bomber gesetzt, sondern auf taktische Bomber, Jagdbomber und Jagdflugzeuge.
Mit abstrichen wurden die vor dem Krieg in den jeweiligen Ländern entwickelten Doktrien, auch während des Krieges weiter verfolgt. Allerdings kam es im Kriegsverlauf zu einer deutlichen Verschärfung, was dazu führte, das auch von der deutschen Luftwaffe und die USAF das "Moral Bombing" angewand wurde.