Scorpio
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Es grenzt an Blasphemie, diesen fabelhaften Menschen, Philosophen und edelsten aller Gutmenschen nicht zu mögen. Seine Selbstbetrachtungen (leinengebunden in Goldschrift) haben einen Ehrenplatz in meiner Bibliothek, aber wenn ich ganz ehrlich bin, muss ich mich fragen, was ist eigentlich so bewundernswert an diesem Mann? Die "Selbstbetrachtungen"- Sakrileg! Sind doch eigentlich ein furchtbar langweiliges, schnarchiges Werk.
Er übernahm ein stabiles, gefestigtes Reich, so sorgfältig wie er ist kaum ein Kaiser auf die Regierung vorbereitet worden, seine Regierungszeit aber wurde von Krisen, Katastrophen und Niederlagen geschüttelt. Wirtschaftlich, militärisch und kulturell setzte unter seiner Regierungszeit der Verfall des Römischen Reiches ein. Die Chatten überschritten den Limes, die Markomannen drangen bis Italien vor, die Mauren plünderten Marc Aurels Heimat Andalusien, und jahrelang schien es, als ob das Gesetz des Handelns total von den Barbaren ergriffen wurde.
Die Verteidigungspolitik des Imperiums hätte visionäre Erneuerungen erfordert. Die Geburtswehen der Völkerwanderung wurden übersehen, welche Stämme die Grenzen bedrohten war den Römern anscheinend unbekannt, Bis ins 3. Jhd war von Skythen, nicht von Goten die Rede. Marc Aurel war von den militärischen Fähigkeiten heillos überfordert und musste sich auf seine Generale oder auf "Regenwunder" verlassen. Zeitweise agierten die Legionen planlos, da der Kaiser als Oberbefehlshaber versagte. Während die "antoninische Pest" die Bevölkerung des Rreiches dezimierte, kam es in Gallien zu den bis dahin größten Christenverfolgungen, eine Regierungsmaßnahme, die Forianer wie Chan vermutlich zu den löblichen Leistungen des "Philosophen auf dem Thron" zählen würden. Leider versagte Marc Aurel auch auf diesem Gebiet-und es gelang ihm nicht einmal diese üble Brut vom Angesicht der Erde zu vertilgen.
Was würden wir darum geben, wenn er wenigstens etwas über die Markomannen- und Sarmatenkriege erzählt hätte. Die philosophische Erkenntnis, dass er sich darüber im Klaren war, dass man ihn kaum betrauern würde und aller Ruhm vergänglich war keine sensationelle Erkenntnis. Nicht einmal schöne Eskapaden wie von Nero und Caligula sind von ihm bekannt. Seine Gattin Faustina musste unzählige Schwangerschaften über sich ergehen lassen, fähige Nachkommen zu zeugen, blieb ihm versagt. Nur einen passablen Schwiegersohn verschaffte ihm seine zwangsverheiratete Tochter Lucilla.
Großartige Spiele wie unter Trajan waren Fehlanzeige. Erst sein Sohn ließ wieder die Puppen tanzen, er selbst las lieber Regierungsakten und brüskierte damit das Volk. Statt einem Tatenbericht wie Augustus Res Gestae blieben nur die Selbstbetrachtungen eines Asketen, der sein Tafelsilber verscheuerte, etwa so, als wenn die Queen die Kronjuwelen bei Ebay verramscht.
Die Nachfolgeregelung Marc Aurels war eine einzige Katastrophe und seine Gloriole leuchtet nur so hell, weil sein Sohn sich als total unfähig erwies. Die antoninische Dynastie starb mit Commodus aus. Die prekäre Lage des Imperiums hätte einen Kaiser erfordert, der das militärische Handwerk beherrschte. Von Mommsen gibt es ein Bonmot dass man über Trajan nicht viel sagen könne, er sei tapfer und Antoninus Pius pflichtgetreu gewesen.
In der Reichskrise des 3. Jhds hätte ein Kaiser wie Marc Aurel nicht die geringste Chance gehabt, sich zu behaupten. Das Imperium Romanum im 1. Jhd war stark genug, auch ein paar Nieten zu überdauern. Die Katastrophen Ende des 2. Jhds hätten alles andere, als einen Schöngeist erfordert. War er eine der brilliantesten Fehlbesetzungen der Geschichte wie Eduard VII. über Wilhelm II. urteilte?
Er übernahm ein stabiles, gefestigtes Reich, so sorgfältig wie er ist kaum ein Kaiser auf die Regierung vorbereitet worden, seine Regierungszeit aber wurde von Krisen, Katastrophen und Niederlagen geschüttelt. Wirtschaftlich, militärisch und kulturell setzte unter seiner Regierungszeit der Verfall des Römischen Reiches ein. Die Chatten überschritten den Limes, die Markomannen drangen bis Italien vor, die Mauren plünderten Marc Aurels Heimat Andalusien, und jahrelang schien es, als ob das Gesetz des Handelns total von den Barbaren ergriffen wurde.
Die Verteidigungspolitik des Imperiums hätte visionäre Erneuerungen erfordert. Die Geburtswehen der Völkerwanderung wurden übersehen, welche Stämme die Grenzen bedrohten war den Römern anscheinend unbekannt, Bis ins 3. Jhd war von Skythen, nicht von Goten die Rede. Marc Aurel war von den militärischen Fähigkeiten heillos überfordert und musste sich auf seine Generale oder auf "Regenwunder" verlassen. Zeitweise agierten die Legionen planlos, da der Kaiser als Oberbefehlshaber versagte. Während die "antoninische Pest" die Bevölkerung des Rreiches dezimierte, kam es in Gallien zu den bis dahin größten Christenverfolgungen, eine Regierungsmaßnahme, die Forianer wie Chan vermutlich zu den löblichen Leistungen des "Philosophen auf dem Thron" zählen würden. Leider versagte Marc Aurel auch auf diesem Gebiet-und es gelang ihm nicht einmal diese üble Brut vom Angesicht der Erde zu vertilgen.
Was würden wir darum geben, wenn er wenigstens etwas über die Markomannen- und Sarmatenkriege erzählt hätte. Die philosophische Erkenntnis, dass er sich darüber im Klaren war, dass man ihn kaum betrauern würde und aller Ruhm vergänglich war keine sensationelle Erkenntnis. Nicht einmal schöne Eskapaden wie von Nero und Caligula sind von ihm bekannt. Seine Gattin Faustina musste unzählige Schwangerschaften über sich ergehen lassen, fähige Nachkommen zu zeugen, blieb ihm versagt. Nur einen passablen Schwiegersohn verschaffte ihm seine zwangsverheiratete Tochter Lucilla.
Großartige Spiele wie unter Trajan waren Fehlanzeige. Erst sein Sohn ließ wieder die Puppen tanzen, er selbst las lieber Regierungsakten und brüskierte damit das Volk. Statt einem Tatenbericht wie Augustus Res Gestae blieben nur die Selbstbetrachtungen eines Asketen, der sein Tafelsilber verscheuerte, etwa so, als wenn die Queen die Kronjuwelen bei Ebay verramscht.
Die Nachfolgeregelung Marc Aurels war eine einzige Katastrophe und seine Gloriole leuchtet nur so hell, weil sein Sohn sich als total unfähig erwies. Die antoninische Dynastie starb mit Commodus aus. Die prekäre Lage des Imperiums hätte einen Kaiser erfordert, der das militärische Handwerk beherrschte. Von Mommsen gibt es ein Bonmot dass man über Trajan nicht viel sagen könne, er sei tapfer und Antoninus Pius pflichtgetreu gewesen.
In der Reichskrise des 3. Jhds hätte ein Kaiser wie Marc Aurel nicht die geringste Chance gehabt, sich zu behaupten. Das Imperium Romanum im 1. Jhd war stark genug, auch ein paar Nieten zu überdauern. Die Katastrophen Ende des 2. Jhds hätten alles andere, als einen Schöngeist erfordert. War er eine der brilliantesten Fehlbesetzungen der Geschichte wie Eduard VII. über Wilhelm II. urteilte?