Maréchal Brune: Eine Episode des Weißen Terrors in Avignon 1815

Savary

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savary.jpg Avignon 1815. Über den Midi ,,...liegt ein Geruch von Blut,, . In dieser aufgeheizten Stimmung kommt B., von Toulon kommend, gegen 10 Uhr in Avignon an. Er wurde vorher gewart , diese Stadt zu meiden, aber es war ein Pferdewechsei geplant. In seiner Begleitung sind zwei Offiziere, Escadronschef Bourgoin und Capitain Degand. Während des Pferdewechsels blieb B. in der Kutsche sitzen. Bemerkenswert ist, daß er bürgerlich bekleidet, aber seinen Marschalshut (!) aufgesetzt hattet. Ein ehemaliger Offizier, der unter ihn gedient hatte, erkannte B.
Die Kutsche wurde sofort von einer wütenden Menge umringt, eine Weiterfahrt war nicht mehr möglich. Es wurde geschrien:,,Tod, Tod den Mörder''. Dies war eine Anlehnung an den Tod der Prinzessin Lamballe. In dieser Situation schlug der neu eingesetzte Präfekt Baron de Saint- Chamans B.vor, sein Zimmer im Hotel du Palais- Royal aufzusuchen, während er versuchte , die Menge weiter zu beruhigen. B. bezog ein Zimmer im 1.Stock, schrieb noch einen letzten Brief an seine Frau. Einige Zeit später gelang es 4 Personen über eine Dachluke in das Hotel und in B. Zimmer einzudringen. Nach einen kurzen Wortgefecht zog einer, Farge, ein Jäger der Nationalgarde, seine Pistole und feuerte sie ab, B. wurde leicht verletzt.Bei der 2. Pistole klemmte der Abzug. Die 2. Person, Guidon, ein Lastträger, trat hinter B. und schoß ihn mit einem Gewehr in das Genick. B. war sofort tot. Als Beweis für seinen Tod wurde er auf den Balkon unter frenetischen Jubel der Masse gezeigt.
Ein herbei gerufener Arzt stellte in seinen Bericht einen Suizid fest, was natürlich nur der Vertuschung der Untat dienen sollte. Eine Beerdigung in heiliger Erde wurde B. verweigert, weil er ein Mörder und damit ein unehrenhafter Mensch sei. Er sollte sein Grab in der Rhône finden, noch auf den Weg dorthin wurde sein Leichnam mißhandelt. Sein Leichnam wurde einige Tage später von einen Bauern in der Nähe von Arles gefunden.
B.s Witwe überführte den Leichnam in sein Schloß Saint-Just Sauvage, wo er einige jahre in einen Salon aufgebahrt wurde, bis ihn Gerechtigkeit widerfahren würde. Die kam 1821. Es kam zu einem Prozess gegen die beiden Mörder, den B.s Witwe jahrelang angestrebt hatte. Beide ,Farge und Guidon, wurden des Mordes beschuldigt. Farge war tot, Guidon auf der Flucht. Er wurde in Abwesenheit zum Tode verurteilt und wurde nie gefunden.
 
Ich kenne den dort dargestellten Artikel nicht und kann ihn deshalb nicht beurteilen. Die Informationen aus meinen Beitrag stammen aus:
- Der Maréchal Brune in Avignon: Episode des Weißen Terrors in Avignon von Jean Saint-Martin (1878). Es ist eine genau Beschreibung der damaligen Ereignisse, 180 Seiten stark.
-Eine historische Erinnerug von Christophe Bourachot 2007, die sich auf eine kurzgefasste Beschreibung der Ereignisse beschränkt.
Noch eine Schlußbemerkung.In meinen Beitrag konnte ich mich nur auf die wichtigsten Akteure beschränken, aus Platzmangel, Es gab noch eine Vielzahl mehr oder weniger Handelnder bei der Sache.
 
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