Mal wieder ein ML-Seminar, wer hätte das gedacht.
Ich kopiere Zitate von Dir blau eingefärbt ein und versuche dann dazu Stellung zu nehmen, wenn das o.k. für Dich ist.
Das mit der PW hast Du m.E. exakt und aus ml Sicht korrekt dargestellt.
"...Produktionsverhältnisse bedingen unter anderem den Eigentumsverhältnissen, deswegen entnehme ich dem Zitat, dass Produktionsverhältnisse sich dem Entwicklungslevel der Produktivkräfte anpassen müssen, um eine effiziente Produktionsweise zu garantieren..."
Hier mußt Du aufpassen. Die Eigentumsverhältnisse sind grundlegend für die PV. Die Eigentumsverhältnisse determinieren gleichsam die PV. Marx/Engels ging es nicht um effiziente Produktion, sondern um die Überwindung der kapitalistischen PV/PW und, ab jetzt "hegelt" es, die historische Entwicklung.
Die Entwicklung der PK sprengen bei einem gegebenen Entwicklungsstand der PV (feudal, kaptalistisch) die PV, egal ob revolutionär oder evolutionär, Stichworte "Umschlag von Quantität in Qualität". Flapsig ausgedrückt wäre die Entwicklung der PK die Quantität, die Veränderung der PV die Qualität. Vergl. mal hier:
Dialektische Grundgesetze ? Wikipedia
Also auf einer bestimmten Stufe der quantitativen Entwicklung der PK, stößt die Entwicklungsdynamik der PK an die Grenzen der gegebenen PV. Die Entwicklungsdynamik "sprengt" also gleichsam die "Fesseln" der PV.
Mittels dieser Kernthese kann der dialektische Materialismus mit dem historischen in der Theorie zusammengeführt werden.
Um noch deutlicher zu werden, Maschinerie entspricht nicht feudalen PV, sondern kapitalistischen, diese PW ist gekennzeichnet von einer permanenten Überproduktion, die sich wiederum in "Handelskrisen" gleichsam entlädt. Diese krisenhafte Entwicklung des Kapitalismus führt dann folgerichtig zu neuen PV, und zwar Sozialismus/Kommunismus.
"...Die kapitalistische Produktionsweise, welche gekennzeichnet ist durch Lohnarbeit und privatbürgerliches Eigentum, sehen Engels und Marx im Konflikt zu den modernen Produktivkräften. Wie bereits oben erwähnt sollten sich laut Engels die PV den modernen PK anpassen damit eine effiziente PW zu Tage kommen kann. ..."
Wir sind im 19. Jh. Den beiden alten Knaben war die Effizienz der Produktion zwar nicht egal, aber zweitrangig. Wichtig war ihnen der Nachweis, daß die krisenhafte Entwicklung des Kapitalismus (PV/PW) durch die Entwicklung der PK gleichsam gesetzmäßig, dialektisch hin zur nächst höheren Gesellschaftsformation erfolgen muß. Also der Übergang vom Kapitalismus zum Sozialsimus/Kommunismus ist nur eine Frage der Zeit und event. der Form, aber aufgrund des Widerspruches von PK und PV letztlich quasi nationalökonomisch und historisch gesetzmäßig.
Ich hoffe, ich hab es einigermaßen rübergebracht, wenn Du Fragen hast, frag einfach.
M.