Maya Wohngebiete

Hier Maya (Hochkultur - Mexiko-Lexikon) wird die Schädeldeformation erwähnt, sogar mit Bild.
Um diese langgezogene Kopfform der klassischen Maya zu erhalten, wurde dem Säugling ein Brett durch Verschnürung an den Kopf gepresst. Dies wurde praktiziert, da die Mayas glaubten dadurch übernatürliche Visionen oder Fähigkeiten zu erhalten.

Ich frage mich, ob hier nicht auch eine neurologische Ursache zu berücksichtigen ist, die Schädeldeformation also tatsächlich eine Bewusstseinveränderung bewirkt
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, nun..kein wunder warum die immer in Reliefs so flache Stirnen haben. Und ich dachte das wäre Ethnisch bedingt =)

Ich kann mir allerdings schwer vorstellen, dass sie dadurch ihre Umwelt bewusstseins-erweiternd wahrgenommen haben. Dafür hatten sie ja immerhin Pilze und irgendwelche halluzinogenen Flüssigkeiten die sie sich eingeführt haben.
 
Na da diskutiert ihr ja wieder hübsch off-topic... statt daß einmal ein aufmerksamer Leser meine Fehler korrigierte... Aber ich gebe zu, ist mir auch lieber so ... Aber zunächst zur Frage der Schädeldeformation, die mir irgendwie bekannt vorkommt: Das dürfte nun wirklich kein große Auswirkung haben, da bestimmte Gehirnstrukturen soweit genetisch angelegt sind, daß die Vorverschaltungen in der Regel schon vorgeburtlich zustande kommen; pränatal findet bekanntlich Gehirnwachstum (z. Stichwort Myelinisierung; Synapsenwachstum u. -absterben) weiter statt und ist sehr plaszide. - Ich muß aber zugeben, daß ich eine Auswirkung einfach nur nicht für plausibel hielte, daß sich nur die Lage bestimmter Strukturen verändern würde. (Wenn es hingegen zu Störungen kommen sollte, würde das freilich zahlreiche Fragen aufwerfen, die sich wahrscheinlich auch nicht wirklich historisch befriedigend beantworten ließen).
Also ich schrieb in meinem Beitrag: Ich habe entgegen meiner ursprünglichen Intention dann doch in meine Bücher geschaut: B. Riese etwa spricht bezüglich Kaminalyuyu u. a. Mayastätten ja tatsächlich von der Fremdbestimmung durch Teotichuacan. Wenn man das Kapitel so liest, liegt der Vergleich mit der römischen Herrschaft in kaiserzeitlicher Zeit nahe; der Vergleich könnte sogar bis zu einer Parallele der Völkerwanderung ausgeweitet werden. Jedenfalls war mir gestern nicht mehr so in Erinnerung, daß solche These einer regelrechten Herrschaft der altmexikanischen Metropole so ernsthaft diskutiert wird.
Als gravierdend stufe ich aber meine Erwähnung der Huxteken ein, die zwar auch als Hochkultur bezeichnet werden, aber in architektonischer Hinsicht gar nicht das hervorbrachten, an was ich dachte. Insofern exemplifiziere ich hier das vom Fragensteller erwähnte "Bahnhof"-Verständnis. Ich hatte eigentlich El-Tajin im Kopf und dachte, daß man sie mit ihnen Verbindung bringt; aber weit gefehlt, es sind eher die Totonaken, wenn das auch nicht gesichert ist. Die Stätte El Tajin befindet sich tatsächlich nördlich des ursprünglichen olmekischen Mutterlandes, aber die Fundgruppe, was besonders die klassische Zeit betrifft, südlich dorthin ausgreift.
Für einen Überblick würde ich auf jeden Fall zusätzlich "Die kleine Geschichte Mexikos" von Klaus-Jörg Ruhl & Laura Ibarra García (Beck, 2000) empfehlen, das im ersten Teil eine gute Einführung in das Thema hat. Den Literaturhinweis auf Hanns-J. Prem (Hg.), "Das Alte Mexico" (1998) verdanke ich den Autoren. Über die Maya speziell auf jeden Fall auch zu empfehlen: Linda Schele & David Freidel, Die unbekannte Welt der Maya. Das Geheimnis ihrer Kultur entschlüsselt (1991).
Was die olmekischen Kolossalköpfe betrifft: Ich fand die symbolische Deutung am überzeugendsten. Was Kunstwerke betrifft, halte ich rassi(sti)sche Klassifikation für eher unangemessen.
 
Danke für die Buch-Empfehlungen :)
Entschuldigung, ich wollte bestimmt nicht auf ein Rassisches denken hinaus; Sowas ist ja ausserdem verboten und sollte heutzutage garnichtmehr exestieren! Es hat mich eben nur extrem verwundert wegen der andersartigkeit die man auf Darstellungen findet; Aber dass das auf absichtliche deformationen zurückgeht, erklärt schonmal was.
 
Um noch mal auf die Beeinflussung der Maya durch die Mexikaner einzugehen.
Es gibt die Sage,daß Kukulkan als toltekischer Emmigrant mit einer größeren Toltekengruppe in Yucatan landete und dort teilweise die Macht übernahm.
Und tatsächlich zeigen sich ab einem gewissen Zeitraum toltekische Einflüsse in der Mayakultur
 
So soll es tatsächlich sein! Ergänzend daher lediglich, daß es sich hier freilich nicht um den vorhergehnden Einfluß von Teotihuacan handelt. Die Tolteken fallen ja ins Postklassikum. Was die Mayaüberlieferung so überzeugend macht, ist das es das es eine toltekische Gegenlegende dazu gibt, daß Topilzin Quetzalcoatl aus Tula vertrieben wurde.
 
Kann ja sein dass , dies nicht mehr aktuell ist aber ich habe mal gelesen das Yucatan von den Mayas eher in größeren Städten besiedelt war . Ich glaube nicht das es Landadel in diesem Sinne gab ,dazu ist der Busch einfach zu unhandlich ,also zum bauen einzelner Häuser) .Die Mühe lohnt sich dann schon eher wenn man einen Tempel oder so mal irgendwo alleine stehen haben will obwohl ich auch das für (wenn überhaupt) sehr selten hallte.
 
Kann ja sein dass , dies nicht mehr aktuell ist aber ich habe mal gelesen das Yucatan von den Mayas eher in größeren Städten besiedelt war . Ich glaube nicht das es Landadel in diesem Sinne gab ,dazu ist der Busch einfach zu unhandlich ,also zum bauen einzelner Häuser) .Die Mühe lohnt sich dann schon eher wenn man einen Tempel oder so mal irgendwo alleine stehen haben will obwohl ich auch das für (wenn überhaupt) sehr selten hallte.

Genau das stimmt nicht. Wie sollten sich solche Megacities versorgen, wenn es nur sie gab? In den Städten als Zeremonialzentren siedelten im Grunde nur Priester, Adel und andere Schmarotzer sowie Handwerker. Das gemeine Volk, quasi die Bauern, saßen im Umfeld verteilt, aber nicht in dörflichen Siedlungen. Die alten Hausfundamente von ihnen findet man überall auf Yukatan, wo heute Dschungel ist.
Lies mal Jared Diamond: Kollaps
 
Schon Richtig

Da hast du schon recht. Ich habe mich da evtl. etwas falsch ausgedrückt meine Antwort bezog sich auf den Landadel. Es steht ausser Frage das die Bauern auf dem Land lebten. Ich bin davon ausgegangen,dass mit Landadel die Schicht gemeint ist die richtig massige Steinhäuser baut und da meine ich ist es so ,dass diese nicht irgendwo im nirgendwo lebten.
 
Wie sollten sich solche Megacities versorgen, wenn es nur sie gab? In den Städten als Zeremonialzentren siedelten im Grunde nur Priester, Adel und andere Schmarotzer sowie Handwerker.

Dem ist zuzustimmen; keine Stadt, kein Zivilisationszentrum ohne besiedeltes Umland.

Das gemeine Volk, quasi die Bauern, saßen im Umfeld verteilt, aber nicht in dörflichen Siedlungen. Die alten Hausfundamente von ihnen findet man überall auf Yukatan, wo heute Dschungel ist.
Lies mal Jared Diamond: Kollaps

Danke für den Tip, aber kannst Du ganz kurz erläutern, warum man von Einzelgehöften und nicht von Dörfern ausgeht? Archäologie? :friends:
 
Danke für den Tip, aber kannst Du ganz kurz erläutern, warum man von Einzelgehöften und nicht von Dörfern ausgeht? Archäologie? :friends:
Gehöfte kann man das nicht nennen. Die heute noch nachweisbaren Hüttenfundamente liegen relativ dicht in der Landschaft verteilt, aber nie in engen Gruppen, also als "Dorf". Die Zustände müssen wie in einer heutigen Laubenpieperkolonie gewesen sein, wenn auch nicht ganz so gedrängelt.
 
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