Mensch und Säbelzahnkatzen

Könnte man von der Größe der Zähne auf die Gefährlichkeit eines Tieres schließen so müsste der Bärenpavian das furchterregenste Raubtier Afrikas sein.

Würd ich mich nicht mit anlegen wollen. Wenn Menschen unter steinzeitlichen Bedingungen auf die Biester regelmäßig Jagd machten, würde es mich auch überraschen.
 
Wenn Menschen unter steinzeitlichen Bedingungen auf die Biester regelmäßig Jagd machten, würde es mich auch überraschen.
Ihre Felle waren sicher auch schon für Steinzeitmenschen für Interesse und aus den Zähnen ließ sich wohl auch mancher Gebrauchsgegenstand herstellen. Auch heute jagen Naturvölker praktisch jedes Tier, ganz gleich ob gefährlich oder harmlos.
 
Da Säbelzahnkatzen rund 15 Mio. Jahre existierten, ist es wohl ein recht erfolgreiches Design, zumal die Größen von ca. 60 cm bis über 1,2 m Schulterhöhe, den gesamten Bereich heutiger Großkatzen abdecken.

Ich halte die überlangen Eckzähne, die interessanter Weise gerade in Zugrichtung verstärkt sind (ovaler Querschnitt) für eine Anpassung an die Beute, die zwar nicht gepanzert aber ggf. recht gut fellmäßig gepolstert war, bspw. Wollnashorn, Mammut oder Moschusochse.

Als Angriffsart empfiehlt sich der Angriff von achtern auf Weichteile wie Bauch und Leistenregion, ähnlich wie Hyänen und Löwen heute noch angreifen, zumal die Jagd im Rudel auch für die Säbelzahnkatzen nicht sicher ausgeschlossen werden kann.

Dem "Todesbiss" wird m. E. zu viel Bedeutung beigemessen, es finden sich genügend Beispiele zum Stichwort "eating alive", die zeigen, dass es nur darauf ankommt, dass die Beute fluchtunfähig und wehrlos ist, schon beginnt das große Fressen, Tischsitten und waidmännisches Vorgehen spielen keine Rolle.
 
Auch heute jagen Naturvölker praktisch jedes Tier, ganz gleich ob gefährlich oder harmlos.

Wirklich? Wieviele Knochen großer Raubtiere wurden denn in prähistorischen Fundstellen gefunden? Welche Völker haben mit Steinzeitwaffen regelmäßig aus ökonomischen Gründen große Raubtiere bejagt? Vielleicht übersehe ich etwas, aber mir erscheint, dass sind eher seltene Ausnahmen.
 
Dem "Todesbiss" wird m. E. zu viel Bedeutung beigemessen, es finden sich genügend Beispiele zum Stichwort "eating alive", die zeigen, dass es nur darauf ankommt, dass die Beute fluchtunfähig und wehrlos ist, schon beginnt das große Fressen, Tischsitten und waidmännisches Vorgehen spielen keine Rolle.
Das stimmt natürlich ,ist aber nur bei ziemlich wehrloser Beute praktikabel. Löwen töten ihre Opfer nicht aus Edelmut sondern um sicher zu gehen, dass sie das Beutetier nicht mehr verletzen kann. Das eine oder andere Beutetier wird auch von ihnen verspeist, während es noch lebt, wenn es vollkommen wehrlos daliegt.
Es besteht natürlich auch die Möglichkeit der Rudeljagd aber wenn man unsere heutigen Katzen so betrachtet, ist der Löwe der Einzige der Familiensinn besitzt. Alle anderen Katzen sind eher unangeneme Nachbarn für Ihresgleichen.
Dass es Säbelzahnkatzen sehr lange gab bedeutet nicht automatisch dass die Zähne ein Vorteilg gegenüber anderen Raubtieren waren. Der Tukan schleppt auch schon ewige Zeiten, nur aus Schönheitsgründen einen gigantischen Schnabel mit sich herum. Für die Nahrungsaufnahme, vorwiegend Früchte und kleinere Wirbeltiere, bräuchte er ihn nicht in diesem Format. Andere Vögel ,mit dem gleichen Nahrungsspektrum werden mit einem viel kleineren Schnabel ebenso satt.
Auch die Ernährung mit dickhäutigen Beutetieren verlangt nicht zwingend Riesenzähne. Der Eisbär frißt das Tier mit der dicksten und härtesten Haut, das Walross mit zwar sehr großen aber nicht überdimensionalen Zähnen. Eigentlich müsste das Walroß mit seinen gewaltigen Eckzähnen eher den Eisbären verspeisen, wenn diese ein solch großer Vorteil wären. Bei solcher Beute ist die Dicke und Bruchfestigkeit der Zähne wichtiger als ihre Länge.
 
... Der Tukan schleppt auch schon ewige Zeiten, nur aus Schönheitsgründen einen gigantischen Schnabel mit sich herum. Für die Nahrungsaufnahme, vorwiegend Früchte und kleinere Wirbeltiere, bräuchte er ihn nicht in diesem Format. Andere Vögel ,mit dem gleichen Nahrungsspektrum werden mit einem viel kleineren Schnabel ebenso satt.

Hallo Galeotto,

der Tukan ist allerdings kein Beutegreifer und darüberhinaus dient der Schnabel zur Regulierung der Körpertemperatur. Es gab allerdings prähistorische Pflanzenfresser, die ebenfalls Säbelzähne hatten, allerdings weiter hinten im Maul.

Was das Walroß betrifft, hat es zwar schöne Eckzähne, allerdings nicht zum Beißen. Und wenn man sich überlegt, dass sie ihre Eckzähne als Eispickel einsetzen, scheinen die Hauer auch einigermaßen stabil zu sein.

Für die Haut genügen offensichtlich Zähne und Krallen des Eisbären. Hätte das Walroß ein Fell wie ein Mammut, sähe der Eisbär nicht mehr so gut aus, er müßte seine Beute dann quasi erstmal "rasieren" - eigentlich wie im OP, bspw. bei einer Leistenbruchoperation.:winke:

Das Leben im Rudel ist mehr als nur Spekulation, statistische Verteilung und das Verheilen von Verletzungen deuten auf eine soziale Struktur der Säbelzahnkatzen hin. Ich sehe eigentlich keinen Grund, warum sie nicht wie Löwen oder Hyänen gejagt haben sollten.
 
Teilweise falsch. Ich sagte nicht Allosaurus sondern Allosauriden. Allosaurus ist nur eine Art. Andere Allosauriden wie Acrocanthosaurus lebten westenlich später.


Dann biete ich dir mal eine andere Erklärung an.

In einer TV - Doku wurden Gebisse von Allosaurus und Tyrannosaurus verglichen.
Die Aussage lautete :
Der Allosaurus entwickelte im Vergleich mit Tyrannosaurus nur geringen
Beißdruck. Während Tyrannosaurus in Lage gewesen sei, selbst Knochen
durchzubeißen, hätte Allosaurus lediglich Fleisch von Knochen abreißen
können.

Demzufolge wäre Tyrannosaurus wesentlich tödlicher für die Beute
gewesen und hätte sich auch gegen Allosaurus durchgesetzt.

Ob das nun ein durchschlagendes evolutionäres Kriterium war oder
eine Anpassung der Tyrannosauriden an immer "wehrhafter" werdende
Beute - Spezies - das müssen die Paläontologen beantworten...:nono:
 
Ihr kennt ja sicher die Darstellungen vom Kampf des Urmenschen mit Säbelzahnkatzen, auch in der Form das der Urzeitjäger von der Katze besiegt wird.
Wer weiß ob das stimmt.
Es gab sicher auch damals schon Katzenliebhaber, die an kühlen Abenden einen kuscheligen, schnurrenden Schoßwärmer zu schätzen wussten.
 

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Nun ja,wenn ich mir anschaue,wo Bären überall verbreitet sind, dann gibt es auch größere Raubtiere mit unversaler Anpassungsfähigkeit. Die kommen von der Arktis bis zu den Tropen vor und haben sogar artuntypische Biotope wie das Wasser und die Hafenkneipen erobert :D :D

Aber im Ernst- Katzenartige scheinen,wenn man deren Verbreitungsgebiete sieht allgemein größere Anpassungsprobleme zu haben als Bären,Marder oder Caniden
und das könnte bei den Säbelzähnen ähnlich gewesen sein.
 
mir noch die norwegische Waldkatze (oder ist das eine neuere Züchtung?)
Das ist eine recht alte Rasse. Entstammt aber einer Hauskatze, also ursprünglich auch aus wärmeren Zonen. Die europäische Wildkatze ist aber eine echte nördliche Katze, die obwohl sie unseren Hauskatzen sehr ähnelt nicht deren afrikanische Vorfahren (Falbkatze) hat.
Eine weitere Großkatze, die auch in kälteren Regionen vorkommt, BzW. vorkam ist der Leopard, der zwar nicht ganz soweit nördlich wie der Schneeleopard lebt, aber auch bis Ostsibirien heimisch ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wirklich? Wieviele Knochen großer Raubtiere wurden denn in prähistorischen Fundstellen gefunden? Welche Völker haben mit Steinzeitwaffen regelmäßig aus ökonomischen Gründen große Raubtiere bejagt? Vielleicht übersehe ich etwas, aber mir erscheint, dass sind eher seltene Ausnahmen.

Ötzis Bekleidung war teils aus Bärenfell. Der Bär war damals in Europa wohl das gefährlichste Tier, dass man erjagen konnte. Andere Kulturen jagten als Mannbarkeitsritus Löwen oder Tiger. Das war anschließend, wenn man die Jagd überlebte, ein ordentliches Statussymbol.
 
mir noch die norwegische Waldkatze (oder ist das eine neuere Züchtung?)

Das ist eine recht alte Rasse. Entstammt aber einer Hauskatze, also ursprünglich auch aus wärmeren Zonen. Die europäische Wildkatze ist aber eine echte nördliche Katze, die obwohl sie unseren Hauskatzen sehr ähnelt nicht deren afrikanische Vorfahren (Falbkatze) hat.
Eine weitere Großkatze, die auch in kälteren Regionen vorkommt, BzW. vorkam ist der Leopard, der zwar nicht ganz soweit nördlich wie der Schneeleopard lebt, aber auch bis Ostsibirien heimisch ist.

Unsere Haus- und aus der Hauskatze verwilderten Wildkatzen stammen eigentlich aus Nordafrika, sind von den Römern nach Europa gebracht worden.
 
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