Es würde mich sehr wundern, wenn Ingenieure dir da zustimmen würden.Die Mathematik kommt ohne Konbination mit einer anderen Wissenschaft in der Natur gar nicht vor.
1 Apfel + 1 Apfel = 2 Äpfel gibts dagegen schon, hier kommt die Wissenschaft Biologie dazu.
Äpfel sind biologische Erzeugnisse, deswegen ist man aber noch nicht bei der Biologie, wenn man zwei Exemplare addiert.
Dennoch macht es mich immer wieder fassungslos und ohnmächtig, wenn ich sehe, wie man gesellschaftliche Probleme einwandfrei mit Berechnungen lösbar wären - Es aus Unverständnis heraus aber nicht geschieht.
Nur als Beispiel:
Mit der Ungleichung von Tschebyscheff
könnte man in Gerichtsprozessen den Wahrheitsgehalt bestimmter Aussagen oder Beweise bestimmen, für die es Datengrundlagen gibt.
Mit der Ungleichung von Tschebyscheff kann man den Wahrheitsgehalt nicht bestimmen, sondern allenfalls die Wahrscheinlichkeit für den Wahrheitsgehalt.
Aber, auch wenn die Wahrscheinlichkeit, dass eine Aussage wahr sei, gering ist, kann sie zu 100% wahr sein, bzw. umgekehrt, wenn die Wahrscheinlichkeit, dass eine Aussage wahr sei, hoch ist, kann sie dennoch erstunken und erlogen sein. Da hilft Tschebyscheff nix.
Menschliche Handlungen folgen nicht physikalischen Gesetzmäßigkeiten, daher ist die Annahme, man könnte hier mit Berechnungen weiterkommen, fehlgehend. Solche Allmachtsphantasien, mit der Mathematik könne man alle Probleme lösen, waren Ende des 19. Jahrhunderts en vogue.Die Juristerei versteht allerdings dieses Werkzeug nicht und agiert lieber auf Basis persönlicher Wahrnehmungen.
Es wird lieber geschätzt, als berechnet.
Man kann allenfalls - wenn man die Parameter kennen würde (aber woher?!?) - Wahrscheinlichkeiten berechnen. Und da enden wir dann beim Rechtsgrundsatz in dubio pro reo.
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