Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Anmerkung: Diese Funktion ist in einigen Browsern möglicherweise nicht verfügbar.
Hauptmann von Köpenick ? WikipediaNeben Belustigung und Schadenfreude machte sich in der Öffentlichkeit aber schon unmittelbar nach dem Ereignis auch Nachdenklichkeit bemerkbar. Konnte es wirklich sein, dass ein Offizier ohne jegliche Legitimation außer seiner Uniform die Zivilgewalt außer Kraft setzte? Viele sahen in diesem Vorfall ein Symptom für die bedenkliche Rolle des Militärs im Reich.
Hey leute,
im zuge des Deutschunterrichtes, muss ich nach der Bedeutung des Militärs in der Wilhminischen und in der Heutigen zeit herrausfinden.
Denn wir haben das Buch "Der Hauptmann von Köpenick" von Carl Zuckmeyer gelesen und müssen das machen ich habe immer noch keine ahung davon kann mir jemand helfen???
Das Wilhelminische Deutschland
Kampf gegen die Sozialdemokratie, schroffe Nationalitätenpolitik, preußisches Dreiklassenwahlrecht und Fehlschläge auf dem Weg zu einer parlamentarisch verantwortlichen Regierung, das sind die großen innenpolitischen Kriesenherde der "Wilhelminischen Ära" Der offene Ausbruch der schwelenden Spannungen wird nur durch die dynamische Entwicklung Deutschlands zum grössten Industriestaat Europas verhindert beziehungsweise überlagert. Eine Bürokratisierung und Militarsierung des öffentlichen Lebens sowie eine emotional bestimmte, imperialistische Aussenpolitik verbinden in Deutschland Nationalismuss und Militarismus mit dem monarchischen Obrigkeitsstaat.
Ich habe mal eine frage zur Bedeutung des Militärs in der gesellschaft zur Wilhmininischen Zeit und der Heutigen Zeit..
Vielicht kann mir da ja jemand was zu sagen der da mehr anhung von hat.
ja, Zuckmayer, Heinrich Mann (der Untertan) und sogar Thomas Mann (der bieder-brave Ziemßen im Zauberberg) schrieben en passent brillante Satiren auf solche Karrieren und Haltungen - aber aus literaturhistorischer Perspektive kann man nicht schließen, dass Satiren auf Militärs oder auf militärische/militaristische Haltungen gleichsam die Regel gewesen wären. Ein sehr feinsinniger und hellhöriger "Seismograph gesellschaftlicher Schwingungen" war Theodor Fontane, und z.B. der Bonvivant Crampas im Roman Effie Briest kann nicht auf ein Militarismus-Klischee-Zerrbild des Adels-Offiziers reduziert werden. Und doch (und das ist das feine, das hellhörige dieses Romans) zeigt der Ehrenhandel Instetten-Crampas (das Duell) gerade in der nachträglichen Diskussion, welche durchaus militaristischen Werte und Normen im Krisenfall auch im großbürgerlichen Leben zur Basis der Verhaltensnormen zählten (in diesem Sinne, also in der Beobachtung und Aufdeckung von zeittypischen Haltungen und Emotionen ist Fontanes Roman nicht nur ganz große Literatur, sondern auch eine glänzende gesellschaftspsychologische Quelle)Zuckmayer porträtiert ja solche Leute: den promovierten Juristen, der nun endlich den Oberfähnrich hinter sich hat und sich Leutnant nennen darf. Und ich habe Zweifel, ob die Arbeiterschaft immer so antimilitaristisch war.
ja, Zuckmayer, Heinrich Mann (der Untertan) und sogar Thomas Mann (der bieder-brave Ziemßen im Zauberberg) schrieben en passent brillante Satiren auf solche Karrieren und Haltungen - aber aus literaturhistorischer Perspektive kann man nicht schließen, dass Satiren auf Militärs oder auf militärische/militaristische Haltungen gleichsam die Regel gewesen wären. Ein sehr feinsinniger und hellhöriger "Seismograph gesellschaftlicher Schwingungen" war Theodor Fontane, und z.B. der Bonvivant Crampas im Roman Effie Briest kann nicht auf ein Militarismus-Klischee-Zerrbild des Adels-Offiziers reduziert werden. Und doch (und das ist das feine, das hellhörige dieses Romans) zeigt der Ehrenhandel Instetten-Crampas (das Duell) gerade in der nachträglichen Diskussion, welche durchaus militaristischen Werte und Normen im Krisenfall auch im großbürgerlichen Leben zur Basis der Verhaltensnormen zählten (in diesem Sinne, also in der Beobachtung und Aufdeckung von zeittypischen Haltungen und Emotionen ist Fontanes Roman nicht nur ganz große Literatur, sondern auch eine glänzende gesellschaftspsychologische Quelle)
...und wirkt nicht allerlei mittelalterlich-romantisches, woraus sich vielerlei der Haltungen und Einstellungen der Kaiserzeit speiste (Ritterlichkeit, Ehrencodex, Ehrenhandel usw) bis heute nach? Das sich automatisch einstellende Reglement, wie Beleidigung und Satisfaktion ablaufen, spiegelt sich heute noch im Anberaumen und im Ablauf von Schlägereien!... So verblüffend es für unsere globalisierte Internetzeit auch ist: wenn es handgemein wird, weil auf irgendeinem Dorffest A irgendwas böses über B´s Mutti oder Gemahlin gesagt hat und dann die Fäuste fliegen: das ist ganz nah an dem, was Instetten und Crampas tödlich (!) inszenierten. ---- ich will damit nicht sagen, dass dergleichen gutgeheißten werden sollte, sondern vielmehr darauf hinweisen, dass in dem, was als "militaristisch" gerne abgelehnt wird, doch viel menschliches-allzu-menschliches steckt... und siehe da, selbst diverse Literaten, die über diesen Ehrencodex oder jenen Offiziersdünkel brillant spotteten, waren (teils mit letalen Folgen!) ebenso in dergleichen verstrickt: Puschkin überlebte ein Duell nicht, Heine überlebte.
in diesem Sinn meine Anregung, im gar zu leichtfertig hochmoralisch abgeurteilten wilhelminischen Militarismus das menschliche nicht aus den Augen zu verlieren.
Wir verwenden essentielle Cookies, damit diese Website funktioniert, und optionale Cookies, um den Komfort bei der Nutzung zu verbessern.
Siehe weitere Informationen und konfiguriere deine Einstellungen