Mutmaßl. und tatsächl. röm. Streckenverläufe/Fundplätze n.d. 9-/10-Leugen-Hypothese

Dann nenn' bitte die metergenauen Geokoordinaten dieser Messpunkte und eine Referenz, aus der Du diese Koordinaten entnommen hast. Aus Deinen Screenshots läßt sich nur raten, nicht nachmessen.

  • Vetera I, Osttor: 51°38'33.49"N, 6°28'25.45"E
  • Gelduba, Westtor: 51°20'2.07"N, 6°40'55.42"E

Das Referenzsystem ist WGS 84.

Mich würde ehrlich gestanden überraschen, wenn wir eine nennenswerte Zahl Etappen mit nicht mehr als 200m Abweichung finden würden. Zum einen ist da die Frage, wie die Römer auf so lange Strecke so exakt gemessen hätten. Theoretisch konnten sie das, praktikabel ist es für eine Armee auf dem Marsch eher nicht. Hodometer oder Betamist wären sehr viel einfacher zu handhaben, allerdings müßten wir dann Abweichungen von durchschnittlich 4 bis 5% finden, wie andernorts schon mal ausgeführt.
Zum anderen ist die Frage, wie die Römer ihren nächsten Lagerpunkt festlegten. Verwendeten sie ein ähnliches System wie wir, um ein dreidimensionales Gelände auf die plane Oberfläche eines Ellipsoid zu projezieren und das dann auf eine zweidimensionale Darstellung, sprich: Landkarte, zu reduzieren, und legten sie anhand dieser Karte vorab fest, wo das nächste Lager aufgeschlagen wird, hätten wir recht gute Chancen, mit unseren Kartenwerken die Entfernungsberechnung der Römer und deren Präzision nachzuvollziehen. Wurde dagegen während des Marschs gemessen, führen die kumulierten Höhenmeter zwangsläufig zu Stauchungen der Strecken, die wir in Landkarten messen; moderne Software versucht das zwar durch Näherungsalgorithmen auszugleichen, aber es ist eben nur eine Näherung, keine präzise Messung. Eine Abweichung von 1% bekommt man da sehr schnell. Google Earth, um ein Extrembeispiel zu wählen, gibt die Entfernung der Eibsee-Seilbahn von der Tal zur Gipfelstation mit etwas über 3900m an, tatsächlichlich sind es 4450m.

Alles gut und richtig, aber hier am Niederrhein ist der Höhenfaktor eine quantité negligable. Nahezu perfekte Laborbedingungen also.

Also dann, im Anhang befinden sich alle sonst noch nötigen Informationen zur Situation zwischen Vetera, Calo und Gelduba.

Straßenverläufe nach Vici.org., soweit nicht gestrichelt dargestellt (nur in der ersten Karte).
 

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Sepiola schrieb:
Tatsächlich bist Du aber von nur sehr wenigen römischen Stützpunkten ausgegangen und hast ein paar hundert "hypothetische" Stützpunkte konstruiert.

Und diese selbstkonstruierten Distanzen hast Du dann "ausgewertet".

Habe ich das richtig wiedergegeben?
Danke, das ist doch eine eindeutige Auskunft. Dann war Deine Bezeichnung der verlinkten Karte als "Urkarte" wohl missverständlich - ich dachte, das wäre die Karte, die am Anfang Deiner Auswertungen stand.

Wenn Dein Gedächtnis wirklich so schlecht ist, dann lies doch bitte gelegentlich die älteren Beiträge in einem Thema noch einmal nach. Es ist sonst sehr ermüdend, wenn Du Dich ständig nach wenigen Beiträgen schon nicht mehr an das weiter oben Geschriebene erinnern kannst (oder willst).
Ich frage nach, weil ich mögliche Missverständnisse ausschließen möchte. Da hilft ein klares Ja oder Nein weiter als langes Meta-Geplauder.


Falls die Frage wider Erwarten ernst gemeint war: Vici.org ist Dein Freund.
Das ist immerhin eine Antwort. Ich beziehe mich also auf den Straßenverlauf, wie er hier wiedergegeben ist:
Roman Road from Xanten to Kln - Vici.org


Ausgangspunkt ist also die Römerstraße Xanten–Köln.

Die Messpunkte hast Du inzwischen auch definiert:

"Die Messpunkte sind hier die jeweiligen Tore der sicher lokalisierten Lager."

Zeitstellung für Deine Theorie ist, wie Du immer betont hat, die Frühe Kaiserzeit, sagen wir also spätestens 100 n. Chr.

Standorte, die archäologisch nicht nachgewiesen sind und lediglich im viel späteren Itinerarium Antoninii belegt sind, scheiden aus.

Dann beginnen wir bei Xanten = Vetera I (oder von der Zeitstellung her passender eher Vetera II)
Hier ist die Straße nicht ganz bis zum Lagertor nachgewiesen, aber sie läuft geradlinig (fast) aufs Lager zu. Ein Messpunkt ist also gegeben.

Dann kommt eine Distanz von ca. 27 km.

Nächstes Lager wäre Asciburgium. Das liegt ca. 300 m von der Straße entfernt. Ein eindeutiger Messpunkt ist also nicht vorhanden.

Einige Kilometer weiter südlich endet der bei vici.org wiedergegebene Straßenverlauf. Die Straße muss dann irgendwo einen Bogen oder einen Knick genommen haben, hier kann ich nur schätzen.

Bis zur nächsten Station sind es aber jedenfalls nicht mehr als 12 km.

Jetzt sind wir in Gelduba. Das liegt ebenfalls nicht direkt an der Straße, ein eindeutiger Messpunkt ist also auch hier nicht vorhanden. Die Kastellphase beginnt laut Wikipedia ab 71 n. Chr., von daher ergibt sich auch die Zeitstellung.

Von dort bis Neuss fehlt mir der Straßenverlauf ganz. Bis zur nächsten Station kann ich nur schätzen: 17 -18 km?

In Novaesium vermute ich, dass die Fernstraße durch das Lager verläuft, dann hätte ich hier einen Messpunkt.

Leider ist aber auch der weitere Straßenverlauf hypothetisch, und nun fehlen für den Rest der Strecke auch Kastelle mit der passenden Zeitstellung. Durnomagus ist nur aus einer Quelle des 4. Jahrhunderts bekannt und archäologisch nicht nachweisbar.

Die Strecke von Novaesium bis Köln = CCAA beträgt geschätzte 32 km.

Das sind die Zahlen, die ich erhalte, wenn ich mich streng an die von Dir gemachten Rahmenbedingungen halte: Straße Xanten-Köln, Kastelltore als Messpunkte, frühe Kaiserzeit.


Die Beobachtung: Römische Straßen des -2.–1. Jahrhunderts weisen sehr häufig exakte Etappendistanzen von 20 km und 22,2 km auf.
Das ist eine Behauptung, die Beobachtung hast Du noch gar nicht geliefert.


Wie kommst Du denn da drauf? Gerade in der Wetterau kann man das Muster noch sehr gut erkennen (Butzbach–Okarben!)
Das Kastell Butzbach ist eigentlich auch nicht mehr frühkaiserzeitlich; die Zeitstellung ist laut Wiki kurz vor 110.
 
  • Vetera I, Osttor: 51°38'33.49"N, 6°28'25.45"E
  • Gelduba, Westtor: 51°20'2.07"N, 6°40'55.42"E

Das Referenzsystem ist WGS 84.
[...]
Also dann, im Anhang befinden sich alle sonst noch nötigen Informationen zur Situation zwischen Vetera, Calo und Gelduba.
Ach, Divico... Erstens fehlen mir die Referenzen, woher Deine Koordinaten stammen. Zweitens zwischen Anfang und Ende natürlich auch die Koordinaten, an denen die Römerstraße nachgewiesen ist. Mir ist es, ganz offen, zu mühsam, jetzt ein paar Stunden in der Literatur nachzusehen, welche Koordinaten tatsächlich im Gelände eingemessen wurden, um sie mit Deinen, wie ich vermute, per copy&paste aus Google Luftbildern übernommenen zu vergleichen. Nur so käme ich bzw. kämst Du aber zu einer Nachrechnung, die mit Fug und Recht etwas aussagen könnte zur Präzision der ursprünglich römischen Vermessung. Und mir will irgendwie nicht einleuchten, warum Dir das nicht einleuchtet.
Alles gut und richtig, aber hier am Niederrhein ist der Höhenfaktor eine quantité negligable. Nahezu perfekte Laborbedingungen also.
Ein nahezu schließt dann aber exakte Ergebnisse aus. Das ist das Problem.
 
Die Beobachtung: Römische Straßen des -2.–1. Jahrhunderts weisen sehr häufig exakte Etappendistanzen von 20 km und 22,2 km auf.

Auch auf die Gefahr hin, dass die Frage schon gestellt und beantwortet wurde und ich mir wie Sepiola einen Rüffel einfange: Etappen zwischen wo? Militärstandorten? Römischen Fundplätzen allgemein? Zeitstellung egal oder irgendwie eingegrenzt?
Die Theorie: Die Römer dieser Zeit hatten eine Vorliebe für streng definierte Distanzen von vorzugsweise 20 km oder 22,2 km. Die Distanz Rom–Ostia diente möglicherweise als Blaupause.

Wenn man schon eine Vorliebe unabhängig von den naturräumlichen Bedingungen entwickelt (egal, wie Realitäts- und vor allem praxisfern das auch sein mag), warum entwickelt man diese Vorliebe dann mit zwei Distanzen?

Und wie weit war es denn jetzt von Rom nach Ostia? 20 oder 22,2 km?

Die Hypothese: Auf Basis dieser angenommenen Präferenz lassen sich unter Berücksichtigung weiterer Aspekte wie Geländebeschaffenheit, Altstraßen etc. Vorhersagen über noch unentdeckte römische Stützpunkte machen.

Und wenn man das 20 bzw. 22,2 km Raster über ganz Mitteleuropa legt, dann erhöht sich immer mehr die Chance, dass man bei neu entdeckten Lagern auch einen Treffer in der Theorie aufweisen kann. Also, je mehr solche 20 / 22,2 km Routen gepostet werden, um so größer die Chance, dass man einen Ort dabei hat, an dem irgendwann mal auch römische Funde gemacht werden. :still:
Jetzt machst Du den gleichen Fehler, dessen Vermeidung Du im Absatz darüber anmahnst. Eine villa rustica des 3. oder 4. Jahrhunderts kann sich am Ort oder in der Nähe des Ortes eines frühkaiserzeitlichen Militärstützpunktes befinden, muss aber nicht.

Ja. Und mit der gleichen Begründung postulierst du ja auch für Fundorte aus allen möglichen anderen späteren Zeiten römische Ursprünge. Hauptsache, die Entfernung stimmt.
 
Ich beziehe mich also auf den Straßenverlauf, wie er hier wiedergegeben ist:
Roman Road from Xanten to Köln - Vici.org

Genau, von dieser Strecke, Teilstück der Römischen Rheintalstraße und hier auch Limesstraße genannt, ist die ganze Zeit schon die Rede.

Standorte, die archäologisch nicht nachgewiesen sind und lediglich im viel späteren Itinerarium Antoninii belegt sind, scheiden aus.

Hältst Du es ernsthaft für denkbar, Calo sei nachträglich in spätrömischer Zeit genau auf die Mitte der 18-Leugen-Distanz zwischen Vetera und Gelduba gepflanzt worden?

Ich halte die Annahme für viel sparsamer, dass die Distanzen schon während der ersten Vermessung der Strecken festgelegt wurden (daher tendiere ich auch zu Vetera I als Ausgangspunkt).

Dann beginnen wir bei Xanten = Vetera I (oder von der Zeitstellung her passender eher Vetera II)
Hier ist die Straße nicht ganz bis zum Lagertor nachgewiesen, aber sie läuft geradlinig (fast) aufs Lager zu. Ein Messpunkt ist also gegeben.

Dann kommt eine Distanz von ca. 27 km.

Nächstes Lager wäre Asciburgium. Das liegt ca. 300 m von der Straße entfernt. Ein eindeutiger Messpunkt ist also nicht vorhanden.

Asciburgium war eben nicht das erste Lager südlich von Vetera, sondern Calo.

Warum Asciburgium den Rhythmus scheinbar stört, hatte ich weiter oben schon erläutert (Ruhrmündung, Straße zur Maas).

Jetzt sind wir in Gelduba. Das liegt ebenfalls nicht direkt an der Straße, ein eindeutiger Messpunkt ist also auch hier nicht vorhanden.

Der Meßpunkt ist das Westtor von Gelduba und sollte auf wenige Meter genau positioniert sein. Sei so gut und entnimm die Einzelheiten den oben geposteten Anhängen. Wir können gern jeden Meter der Strecke diskutieren.
 
Ach, Divico... Erstens fehlen mir die Referenzen, woher Deine Koordinaten stammen. Zweitens zwischen Anfang und Ende natürlich auch die Koordinaten, an denen die Römerstraße nachgewiesen ist.

Abgesehen davon ist die Zeitstellung nicht kompatibel:
Vetera I wurde 70 zerstört, Gelduba 71 (oder später) gebaut:

https://de.wikipedia.org/wiki/Veter...869.29_und_des_Bataveraufstands_.2869.2F70.29

https://de.wikipedia.org/wiki/Geldu...28das_erste_Kastell_von_71_bis_275_n._Chr..29
 
Ach, Divico... Erstens fehlen mir die Referenzen, woher Deine Koordinaten stammen.

Die Lage sowohl von Vetera I als auch Gelduba sind der Öffentlichkeit bekannt. Such Dir Deine Koordinaten doch selber, wenn Du meinen kartografischen Fähigkeiten misstraust!

Zweitens zwischen Anfang und Ende natürlich auch die Koordinaten, an denen die Römerstraße nachgewiesen ist.

Vici.org sollte doch mittlerweile bekannt sein.

Mir ist es, ganz offen, zu mühsam, jetzt ein paar Stunden in der Literatur nachzusehen, welche Koordinaten tatsächlich im Gelände eingemessen wurden, um sie mit Deinen, wie ich vermute, per copy&paste aus Google Luftbildern übernommenen zu vergleichen. Nur so käme ich bzw. kämst Du aber zu einer Nachrechnung, die mit Fug und Recht etwas aussagen könnte zur Präzision der ursprünglich römischen Vermessung. Und mir will irgendwie nicht einleuchten, warum Dir das nicht einleuchtet.

Am Beispiel BER hatte ich doch gezeigt, dass Entfernungsmessungen über mehrere Kilometer mittels Google Earth auf den Meter genau möglich sind. Genauer brauchen wir es wirklich nicht, auch wenn Dir das nicht einleuchten will.

Ein nahezu schließt dann aber exakte Ergebnisse aus. Das ist das Problem.

Die zu erwartenden Differenzen zu einer perfekten Horizontalen dürften hier im Promille-Bereich liegen, also weit unterhalb der selbst gewählten Toleranz.
 
Hältst Du es ernsthaft für denkbar, Calo sei nachträglich in spätrömischer Zeit genau auf die Mitte der 18-Leugen-Distanz zwischen Vetera und Gelduba gepflanzt worden?

Ich möchte Deine Theorie anhand nachweislicher Kastelle mit nachweislichen an nachweislichen Straßenverläufen in der fraglichen Zeit überprüfen.

Anhand Deiner Angaben:

"Die Messpunkte sind hier die jeweiligen Tore der sicher lokalisierten Lager."

In Calo ist überhaupt nichts lokalisiert. Da gibt es nichts zu überprüfen und nichts zu diskutieren.
 
Auch auf die Gefahr hin, dass die Frage schon gestellt und beantwortet wurde und ich mir wie Sepiola einen Rüffel einfange: Etappen zwischen wo? Militärstandorten? Römischen Fundplätzen allgemein? Zeitstellung egal oder irgendwie eingegrenzt?

Die Zusammensetzung der Wegpunkte variiert von Provinz zu Provinz und je nach Zeitstellung. Wo in befriedeten Gebieten teils mansiones und mutationes zwischen Städten und Dörfern liegen, findet man anderswo dichtere Kastellpräsenz vor, wie eben an der linksrheinischen Straße.

Wenn man schon eine Vorliebe unabhängig von den naturräumlichen Bedingungen entwickelt (egal, wie Realitäts- und vor allem praxisfern das auch sein mag), warum entwickelt man diese Vorliebe dann mit zwei Distanzen?

Weiß ich nicht. Vielleicht, um trotz eines starren Systems dennoch etwas Spielraum zu haben.

Und wie weit war es denn jetzt von Rom nach Ostia? 20 oder 22,2 km?

Von der Porta Raudusculana aus erreicht man nach 22,2 km Ostia Antica.
 
Ich möchte Deine Theorie anhand nachweislicher Kastelle mit nachweislichen an nachweislichen Straßenverläufen in der fraglichen Zeit überprüfen.

Anhand Deiner Angaben:

"Die Messpunkte sind hier die jeweiligen Tore der sicher lokalisierten Lager."

In Calo ist überhaupt nichts lokalisiert. Da gibt es nichts zu überprüfen und nichts zu diskutieren.

Von Calo war in Bezug auf die Tore auch gar nicht die Rede. Und gerade weil Calo noch nicht gefunden ist, besteht ein gewisser Diskussionsbedarf.

Wenn Du von Calo nichts wissen willst, dann überprüfe doch die tradierte 18-Leugen-Strecke auf bekannter Römerstraße zwischen Vetera und Gelduba und ignoriere den tradierten Mittelort. So geradlinig wie diese Route verläuft, ist es wirklich nicht schwer die Angaben aus dem Itinerarium Antonini zu verifizieren.
 
Bis zur nächsten Station sind es aber jedenfalls nicht mehr als 12 km.

Jetzt sind wir in Gelduba. Das liegt ebenfalls nicht direkt an der Straße, ein eindeutiger Messpunkt ist also auch hier nicht vorhanden. Die Kastellphase beginnt laut Wikipedia ab 71 n. Chr., von daher ergibt sich auch die Zeitstellung.

Das stimmt so nicht, die Anbindung des Kastells ging über die heutige Legionstraße, archäologisch nachgewiesen. Und die Römische Straße ist im Bereich zwischen Lank - Latum und Uerdingen die Düsseldorfer Straße. Was auf den Bildern von Google nicht zu sehen ist, ist das der eingezeichnete Weg über einen in einem Tunnel verlegten Bach führt. In den Karten wird er als Linner Mühlenbach geführt, er soll aber damals anderes geheißen haben. Und was schlecht zu sehen ist, das Kastell lag wie gesagt auf einem Hügel.

Apvar
 
Such Dir Deine Koordinaten doch selber, wenn Du meinen kartografischen Fähigkeiten misstraust!
Ok, ganz offensichtlich ist im Moment keine sachliche Diskussion hier möglich. Ich warte mal ab, ob sich das wieder etwas beruhigt und man nicht angeschnauzt wird, wenn man nach den an sich in solchen Diskursen üblichen Quellenangaben fragt. Bis dahin halte ich mich jedenfalls raus.
 
Weiß ich nicht. Vielleicht, um trotz eines starren Systems dennoch etwas Spielraum zu haben.

Wir sollen also wirklich annehmen, dass die Römer durch die Gegend gelaufen sind und nach 9 Leugen geschaut haben, ob es sich dabei um einen sinnvollen Lagerplatz handeln könnte oder nicht. Und falls nicht, marschiert man noch eine Leuge weiter, in der Hoffnung, dass der Platz dann besser passt? Und wenn nicht? Dann baut man da dennoch ein Lager, später eine Mansio oder eine Villa oder sonst was?

Wäre das die Konsequenz eines so festen und starren Systems, wie du es haben willst?

Wäre es nicht ungemein praktischer anzunehmen, dass ca. 20 km eine sinnvolle Tagesdistanz waren, die Römer aber doch praktisch genug waren, im Zweifelsfall lieber einen guten Platz als einen solchen zu nehmen, der in der richtigen Entfernung liegt?
Von der Porta Raudusculana aus erreicht man nach 22,2 km Ostia Antica.

Warum gehst du von diesem Tor aus?

https://de.wikipedia.org/wiki/Via_Ostiensis
"Die Via Ostiensis verlief von Rom bis zur Hafenstadt Ostia Antica und war 30 km lang. Die Straße begann beim Forum Boarium, verließ den Bereich der Servianischen Stadtmauer durch die Porta Trigemina und führte am östlichen Ufer des Tibers entlang der Stadtmauer. Im Süden der Stadt vereinigte sie sich mit einer Straße, die aus der Porta Raudusculana nach Süden führte."

Wäre es nicht sinnvoller von der Porta Trigemina zu messen?
 
Eigentlich ja.

https://de.wikipedia.org/wiki/Milliarium_Aureum

Zumindest der Grundidee nach - und ab der Kaiserzeit. Dann sollte man natürlich annehmen, dass irgendwelche Systeme dann auch einen Bezug dazu hätten - als ideelen Startpunkt sozusagen.

Aber es soll ja von Tor zu Tor gemessen werden - zumindest, wenn die Entfernungen dann passen. Oder von dem Tor aus, von dem die Entfernung passt.
 
Ok, ganz offensichtlich ist im Moment keine sachliche Diskussion hier möglich. Ich warte mal ab, ob sich das wieder etwas beruhigt und man nicht angeschnauzt wird, wenn man nach den an sich in solchen Diskursen üblichen Quellenangaben fragt. Bis dahin halte ich mich jedenfalls raus.

Sorry, @Alfirin, anschnauzen wollte ich Dich nicht. ;)

Schau, ich habe die Koordinaten in dem System ermittelt, in dem ich arbeite. Die Lage von Vetera I und Gelduba ist ja allgemein bekannt. Hier und da liege ich sicher ein paar Meter daneben, aber darauf kommt es nicht an.

Wenn Du meine Daten überprüfen möchtest, was ich an Deiner Stelle auch täte, kannst Du als Fachmann doch ganz fix Deine eigenen Koordinaten ermitteln, in Deiner Dir vertrauten Anwendung, von mir aus gern auch auf Papier.

Kartenskizzen, die Dir Aufschluss über die Lage der jeweiligen Kastelle geben, findest Du im Netz.

Aber ich wette mit Dir um einen Kasten guten Gerstensaftes, dass sich auch aus den entsprechenden Messtischblättern keine Messpunkte ergeben, die die Toleranz von 1% sprengen würden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber es soll ja von Tor zu Tor gemessen werden - zumindest, wenn die Entfernungen dann passen. Oder von dem Tor aus, von dem die Entfernung passt.

Können wir die Polemik ein wenig herunterfahren?

In der Fachliteratur zur römischen Verkehrsinfrastruktur kann man nachlesen, dass die Römer mal von Tor zu Tor oder vom einen Ende des bebauten Gebietes zum anderen maßen, ein andermal liegen die Messpunkte zentral.

Damit müssen in dieser Diskussion beide Seiten leben, ob es uns passt oder nicht. Mir wäre es auch lieber, sie hätten da klarere Regeln gehabt. Vielleicht gab es auch eine Regel, und wir kennen sie nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schau, ich habe die Koordinaten in dem System ermittelt, in dem ich arbeite. Die Lage von Vetera I und Gelduba ist ja allgemein bekannt. Hier und da liege ich sicher ein paar Meter daneben, aber darauf kommt es nicht an.

Wenn Du meine Daten überprüfen möchtest, was ich an Deiner Stelle auch täte, kannst Du als Fachmann doch ganz fix Deine eigenen Koordinaten ermitteln, in Deiner Dir vertrauten Anwendung, von mir aus gern auch auf Papier.
Meine selbst ermittelten Koordinaten würde ich erst im zweiten Schritt ins Spiel bringen, wenn Deine Koordinatenreferenz z.B. in starkem Widerspruch stünde zu anderen Quellen. Der erste Schritt beim Beurteilen einer These ist aber, sich die vom Ersteller verwendete Faktenbasis anzusehen. Der pauschale Verweis auf vici.org o.ä. ist in diesem Zusammenhang nicht gerade höflich (weil es die Beurteilung unnötig erschwert), zudem nicht immer eindeutig und mindestens in diesen Fällen dann eben nicht ausreichend; vici.org gibt vielfach nur einen einzelnen Punkt an anstelle eines Polygons oder innerhalb eines Polygons keine weiteren Details, so daß das genaue Ansetzen des verwendeten Messpunkts über anderes Material zu recherchieren und zu interpretieren ist. Welches weitergehende Material Du in solchen Fällen verwendest und wie Du es interpretierst, solltest Du schon nennen. Wir würden uns mindestens 90% der Diskussion sparen, wenn eben diese lästigen Rückfragen wegfallen könnten, wie und warum Du genau diese Koordinaten ansetzt und keine anderen.
In der Vergangenheit hatten wir außerdem wiederholt den Fall, daß Deine Punkte ohne Quellenangabe in keiner der vorher pauschal genannten einschlägigen Datenbanken an den von Dir verwendeten Koordinaten zu finden waren und Du auf Nachfrage auch keine Quelle für exakte Koordinaten nennen wolltest, warum auch immer. Das sind halt die wirklichen bösen Schnitzer, die gar nicht passieren dürfen. Zumindest mir vergeht in solchen Fällen früher oder später ganz sicher die Lust, mich überhaupt noch mit dem Thema zu beschäftigen. Hatten wir schon mal nach Redavalle...

Langer Rede kurzer Sinn: Ich guck' mir, wie in einem früheren Beitrag in diesem Thread schon gesagt, keine Deiner Etappen mehr an, in denen Du keine Quellen eindeutig referenzierst.
 
Meine selbst ermittelten Koordinaten würde ich erst im zweiten Schritt ins Spiel bringen, wenn Deine Koordinatenreferenz z.B. in starkem Widerspruch stünde zu anderen Quellen. Der erste Schritt beim Beurteilen einer These ist aber, sich die vom Ersteller verwendete Faktenbasis anzusehen. Der pauschale Verweis auf vici.org o.ä. ist in diesem Zusammenhang nicht gerade höflich (weil es die Beurteilung unnötig erschwert), zudem nicht immer eindeutig und mindestens in diesen Fällen dann eben nicht ausreichend; vici.org gibt vielfach nur einen einzelnen Punkt an anstelle eines Polygons oder innerhalb eines Polygons keine weiteren Details, so daß das genaue Ansetzen des verwendeten Messpunkts über anderes Material zu recherchieren und zu interpretieren ist. Welches weitergehende Material Du in solchen Fällen verwendest und wie Du es interpretierst, solltest Du schon nennen.

Bei der genauen Lokalisierung von Vetera I habe ich mich nach der Darstellung in Vici.org gerichtet, für die Lage der Tore nach dieser Darstellung:

Vetera I

Im Fall Gelduba ist die Quelle diese Karte aus der Wikipedia:

Gelduba
 
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