Muttertag 1943 - Edersee Staumauer bombardiert

Ich hatte davon schon gehört.Die Bilder sind Klasse.

Mir geht es ebenso. Ich wohne nicht allzu weit vom Edersee entfernt. Ich kannte zwar die Geschichten von den damals neukonstruierten, auf dem Wasser "auftischenden" Bomben und auch Bilder von der zerstörten Sperrmauer, aber unter den Fotos sind ganz viele, die ich noch nicht kannte. Danke, Meister deku.
 
Mir geht es ebenso. Ich wohne nicht allzu weit vom Edersee entfernt. Ich kannte zwar die Geschichten von den damals neukonstruierten, auf dem Wasser "auftischenden" Bomben und auch Bilder von der zerstörten Sperrmauer, aber unter den Fotos sind ganz viele, die ich noch nicht kannte. Danke, Meister deku.

Die Bilder vom alten Deutschland,bevor der Bombenkrieg voll zugeschlagen hat sind immer faszinierend.Vom alten Frankreich ist zum Glück etwas mehr erhalten.
 
bitische Bomber sprengten eine Bresche in die Ederseestaumauer, eine Art Tsunami - 8 m hoch - walzte eine Schneise der Verwüstung vom Edertal ins Fuldatal bis zur Weser.

Der Angriff folgte einem, eigentlich absurden Konzept, weil nicht erreichbarem Ziel aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Es ging um die Vorstellung, durch den Angriff auf die Elektrizitäts- und Wasserversorgung das Ruhrgebiet als vermeintlichen Rüstungszentrum komplett lahmlegen zu können.

Naheliegend war allerdings, dass man das Konzept anlässlich der im März 1943 beginnenden "Ruhrschlacht" in der Royal Air Force als ein mögliches Ziel wieder aufgriff. Die industriellen Wirkungen der gesamten "battle of the Ruhr" waren beträchtlich: zum einen aufgrund der erheblichen direkten Produktionsausfälle und der angerichteten Schäden. Zum anderen brachte die laufende Verlagerungswelle der deutschen Industrie nach Osten, so zB von Krupp nach Schlesien, monatelange Produktionsausfälle.
http://historisches-centrum.de/index.php?id=331
 
Der Angriff auf den Staudamm der Edertalsperre war eigentlich nur ein Nebenschauplatz zu den Angriffen auf die Staudämme der Möhne- und der Sorpetalsperre. Für die Stromgewinnung waren diese und die anderen Talsperren des Ruhrverbandes von Bedeutung, vornehmlich aber für die Wasserversorgung des Ruhrgebietes. Sie verhindern Hochwasserspitzen und können Niedrigwasser aufhöhen und sorgen zusammen mit den Stauseen für eine Feinreinigung, des Regenwassers.

Der wesentlichste Effekt des Angriffs auf die Möhnetalsperre -wenn man von den vielen Toten absieht - war denn auch die Zerstörung und Verunreinigung der Brunnen im Ruhrtal, an denen die Versorgung der ruhrabwärts gelegenen Großstädte mit Trinkwasser hängt.

Der Angriff auf den Damm der Sorpetalsperre schlug wegen der andersartigen Bauweise des Staudamms fehl, genau wie ein späterer Versuch der RAF mit 5 to-Bomben. Wäre in der Nacht vom 16. auf den 17. Mai 1943 auch der Sorpedamm zerstört worden, hätte dies die Schäden im Ruhrtal wohl noch einmal massiv erhöht.

Der Angriff auf die Talsperren erfolgte zwischen den beiden schweren Angriffen auf Dortmund am 4./5. und 23./24. Mai 1943. Beim zweiten warfen die Briten erstmals über 2000 to Bomben bei einem Angriff, auch meine Volksschule erhielt einen Volltreffer. Am 17. Mai war ich mit meinem Vater, der bei den Dortmunder Stadtwerken arbeitete, noch am Rande des Ruhrtals und an der Möhnetalsperre, zwei Wochen später waren alle Schulen geschlossen und wir waren in der KLV.
 
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http://images.search.conduit.com/Im...EB_SSPV&CUI=UN79088795866343267&start=0&pos=0

Zeichnung einer umgebauten Lancaster. Die nächste Seite - anklicken - zeigt zwei umgebaute Lancaster auf denen die rotierenden Bomben gut zu sehen sind. Die beiden Scheinwerfer dienten zur Einhaltung der richtigen Abwurfhöhe; kreuzten sich die Kegel, wie bei der hinteren Maschine, so war die Maschine zu niedrig; die vordere Maschine fliegt exakt in der richtigen Abwurfhöhe.
 
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Auf WDR kommt gerade ein Bericht über die Möhnetalsperre und auch über die Bombardierung 1943. In der Mediathek ist der Beitrag bis Mai 2024 abrufbar: Heimatflimmern : Geheimnis Möhnetalsperre | ARD Mediathek

In Großbritannien ist zumindest dem Bericht zufolge der Angriff auf die Talsperren wesentlich stärker im kollektiven Gedächtnis verankert als in Deutschland. Dazu dürfte auch ein Kinofilm aus den 50er Jahren beigetragen haben.

Hier noch ein Bericht der BBC zum 80. Jahrestag und den damit verbundenen Begleitveranstaltungen:

Events mark 80th anniversary of Dambusters raids

Der letzte noch lebende Angehörige der britischen Luftwaffe Johnny Johnson, der an der Bombardierung teilgenommen hat, ist im Dezember 2022 im Alter von 101 Jahren verstorben: Tributes paid as last surviving Dambuster Johnny Johnson dies
 
Als Kind spazierte ich auf der Moehnetalsperre. Deshalb mein Interesse an dem Thema.
Kleines Addendum: Der Angriff auf den Damm war fast eineinhalb Jahre geplant. Ziel war es natuerlich gewesen Waffenproduktion im Ruhrgebiet fuer mehrere Monate lang lahm zu legen.Also Zeit zu gewinnen.
Der Plan konnte jedoch nicht verwirklicht werden weil sich ihm drei schier unueberwaeltbare Probleme entgegen stellten:
1) Das Zielgelaende erlaubte fuer viermotorigen Bomber keine Einflugschneise. Es war sogut wie unmoeglich, praezise und unbeschadet die Bombe abzuwerfen. Ausserdem waren an beiden Enden Flak-Nester installiert.
2) eine Bombe, die dicht bei oder sogar oben bei der Staumauer explodieren wuerde, haette aus hydrostatischen Gruenden sogut wie keinen Schaden angerichtet.
3) eine konventionelle Bombe wuerde ; wie ein 'skipping stone' , ziellos nur ueber die Wasseroberflaeche hopsen, vielleicht noch ueber die Mauer selber

Zu 1) In Schottland wurde ein grosses, perfektes, mass/stabgerechtes Model der Moehnetalsperre und seiner gesamten Umgebung mit Huegeln, Wald usw. angefertigt. Ebenso etliche mass/stabgerechtes Modelbombers. Englands bester Pilot wurde damit beauftragt irgendwie eine Navigation auszuarbeiten die eine gerade Einflugschneise zur Mauer zur Mauer erlaubt. Nach einiger Zeit gelang das auch, jedoch verlangte das noetige Flugmanoever ungeahnte Praezision. Monatelang uebten unentwegt ein Dutzend Piloten in Schottland - weil die dortige Topografie der Umgebung der Moehnetalsperre aehnelte - die geplante Flugroute und den Abwurf perfekt zu simulieren, mit und ohne 'dummy bomb'.
Zu 2) Jetzt wird's wegen der Hydrostatik etwas kompliziert.
Zu 3) Die Bombe durfte nicht an der Mauer abprallen,oder ueber sie springen, nein sie musste langsam an ihr runterkriechen bis sie die ideale Tiefe erreicht hat und dann booom! Dies war der Grund warum die Bombe vor Abwurf rotiert wurde um sich an die Mauer anzuschmiegen.
 
Ja, die Entwicklung einer Rollbombe war hierzu notwendig, zudem brauchte man eine genaue Abwurfhöhe und einen genauen Abwurfpunkt und das bei Abwehrfeuer.
 
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