Nationalismus 1848/1989

Na das die Anhänger dieses Vereins eher rechtslastig waren, und das die Stasi das duldete, weil sie halt ein paar Fans für "ihren" Verein brauchte.
 
Der Beleg wäre eine Fernsehsendung (im Westfernsehn ;)), die ich vor langer Zeit mal gesehen habe.
Aber hier gibt es ja einige Zeitzeugen, die das "live" miterlebt haben.
Der Wiki-Artikel ist relativ wohlwollend. :pfeif:
 
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Ich habe noch mal gesucht. Gib mal bei youtube "Nazis in der DDR der Fall der Zionskirche" als Suchbegriff ein. Ist aber nicht unbedingt nur ein BFC Problem gewesen, sondern weiter verbreitet als man denkt.
Achtung 5 Teile BFC spezifisch ab Mitte zweiter Teil
 
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Ich habe noch mal gesucht. Gib mal bei youtube "Nazis in der DDR der Fall der Zionskirche" als Suchbegriff ein. Ist aber nicht unbedingt nur ein BFC Problem gewesen, sondern weiter verbreitet als man denkt.
Achtung 5 Teile BFC spezifisch ab Mitte zweiter Teil

Habe ich getan, aber ein Beweis deiner These: "Na das die Anhänger dieses Vereins eher rechtslastig waren, und das die Stasi das duldete, weil sie halt ein paar Fans für "ihren" Verein brauchte." - ist das nicht.

Grüße
excideuil
 
Es ist zumindest speziell vom BFC die Rede.
Und es wird auch erwähnt, dass der Stasi die Personen bekannt waren, die z.B. den Hitlergruß zeigten, aber das dagegen nicht vorgegangen wurde.
 
Es ist zumindest speziell vom BFC die Rede.
Und es wird auch erwähnt, dass der Stasi die Personen bekannt waren, die z.B. den Hitlergruß zeigten, aber das dagegen nicht vorgegangen wurde.

Na, ja, es ging um Rechtsradikalismus in der DDR und das Thema Fußball wurde gestreift. Von einigen Rechten oder Hooligans auf die Fans des BFC schließen zu wollen, ist dann doch weit hergeholt.

Grüße
excideuil
 
Langfristiger gedacht hatte man nur bei den KfZ-Kennzeichen.

Interesanter Punkt. Ich hatte Anfang der 80er auch mal sowas gehört, an das Bundesverkehrsministerium geschrieben und um Angabe der "reservierten KFZ-Kennzeichen" für die Ostgebiete gebeten, das heißt die damalige DDR und auch die Gebiete in Polen und der UdSSR.
Als Antwort kam ein simpler Ausdruck der (BRD-)Autokennzeichen, sonst keinerlei Stellungnahme zu Autokennzeichen für Dresden, Breslau oder Königsberg.
 
@Arne: Als Antwort kam ein simpler Ausdruck der (BRD-)Autokennzeichen, sonst keinerlei Stellungnahme zu Autokennzeichen für Dresden, Breslau oder Königsberg.
Damit werden die sich genausowenig abgegeben haben wie mit Kennzeichen für künftige Lunamobile.
 
Liebe Mitdiskutanten,

habt ihr eigentlich gemerkt, dass hier vom Zeitraum 1848 bis 1989 die Rede ist? Das Nebeneinanderbestehen von BRD und DDR ist also nur ein kurzer Zeitraum innerhalb des Themas. Vielleicht sollte man den Fragesteller doch erst einmal aufklären, was so die gaaanz grobe Abfolge der Ereignisse war. Die angegebenen Jahreszahlen haben dann zwar mit Deutschland zu tun; der verheerende Nationalismus des 19. Jhd. ist aber kein isoliert deutsches Phänomen gewesen, sondern eher europäischer mainstream.

Lieber Fragesteller,

ich würde mich insofern erstmal mit der Situation Europas nach Napoleon, der Paulskirche und was in den Jahrzehnten danach in Deutschland geschehen ist, befassen. Bei den Geschehnissen um die Paulskirche ging es gerade um das gemeinsame Finden eines deutschen Nationalgefühls, wobei das Konzept des "Deutschen" primär ein sprachliches war. Dieses Nationalgefühl wendete sich gegen Kleinstaaterei und Fremdherrschaft. Das Staatsempfinden hat sich von dem Konzept der Zusammengehörigkeit der Untertanen eines Herrschers hin zur Zusammengehörigkeit von Menschen auf Grund ihrer kulturellen und sprachlichen Identität verändert, wodurch die Herrscher von legitimen Herren zu Funktionsträgern wurden.

Diese Entwicklung fand eine staatliche Form durch die Gründung des II. Deutschen Reiches 1871. Hier hatte sich nicht eine vom Volk ausgehende republikanische Denkweise durchgesetzt, sondern die militärische Vormacht Preußens, das seinen König als Deutschen Kaiser in der Reichsverfassung verankerte und seinen Militarismus auf das ganze Deutsche Reich erstreckte (Kaiser Wilhelm, Bismarck als Reichskanzler "der eiserne Kanzler" und Moltke als militärischer Anführer).

In Folge des unter Kaiser Wilhelm II. verlorenen I. Weltkrieges wurde das Deutsche Reich 1919 zur Republik, hieß zwar noch Deutsches Reich, wird aber gemeinhin nur als "Weimarer Republik" bezeichnet. In der nun beginnenden Zeit (ab 1919) funktionierte das Regieren nicht allzu gut. Das Deutsche Reich wurde durch unbezahlbare Reparationsforderungen und dann auch noch die Weltwirtschaftskrise von 1923 zermürbt. Die Menschen erlebten so das erste Jahrzehnt in der Demokratie als wirtschaftlich katastrophal und den Staat als ziemlich machtlos.

Darauf folgte dann das III. Reich (Adolf Hitler), der das pluralistische System der Weimarer Republik durch eine Diktatur ersetzte, dann der II. Weltkrieg unter Hitler. Auch dieser Krieg wurde verloren (1945).

Danach kam die Besatzungszeit mit Besatzung in zunächst vier Zonen, aus denen dann BRD (hervorgegangen aus den drei West-Zonen (Besatzung durch GB, USA, F)) und DDR (sowjetisch besetzte Zone) wurde und damit die Deutsche Teilung.

BRD und DDR sind also nach 1945 aus den Besatzungszonen hervorgegangen. Dies war ein Abbild der Aufteilung der europäisch geprägten Teile der Welt in einen von den USA abhängigen Westen (kapitalistisch oder marktwirtschaftlich) und einen von der Sowjetunion abhängigen Osten (sozialistisch oder planwirtschaftlich). Die DDR brach 1989 weitgehend zusammen, während in der Sowjetuion Michail Gorbatschow grundlegende Freiheiten einführte und das Ende der brutalen Diktatur der Kommunistischen Partei der Sowjetuion einläutete. Deshalb war es 1989/1990 möglich, dass die DDR die Diktatur der SED beseitigte und der BRD beitrat, womit die deutsche Teilung endete. Dies erforderte aber auch die Zustimmung der vier Allierten des II. Weltkrieges (GB, F, USA, UdSSR), da diese bisdahin die Oberhoheit über Deutschland für sich beanspruchten.

Unter den Besatzungs-Regimes wurde in Deutschland eine Umerziehung der Bevölkerung eingeleitet, in der deutsch-nationale Vorstellungen geächtet wurden. Wie einer der Vorredner schon angemerkt hat, ist die extreme Form der Ablehnung eines eigenen Nationalgefühls nach der Wende und womöglich besonders durch die Fußball-WM der Herren 2006 in Deutschland abgemildert worden.

Interessant für Deine Aufgabenstellung wird sicherlich sein, welche unterschiedlichen Arten/Motive von Nationalgefühl sich in diesem Ablauf finden, Z.B.
- Einigkeit der Deutschsprachler und Befreiung von Willkürherrschaft und französischer Vorherrschaft,
- Treue zum Kaiser, Gehorsam, Hackenschlagen
- Auflehnung gegen unbezahlbare Reparationsforderungen, Ruhrbesetzung
- Treue zum "Führer", Glaube an die von der NSDAP vorgegebenen Feindbilder,
- Auflehnung gegen die Besatzungsmächte
- Umerziehung zu Pazifismus und Ablehnung des Nationalismus
- Frontstellung BRD-DDR, Treue zum jeweiligen Bündnis
-- in der DDR, Wunsch nach Anschluss an die Freiheiten und den Wohlstand in der BRD
-- in der BRD gemischte Gefühle über den Anschluss der DDR, Unsicherheit über die wirtschaftlichen Folgen für den Einzelnen durch neue Konkurrenten auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt
- Wiederfinden einer sprachlich und kulturell begründeten Identität
- Schulterschluss beim Fussball während der WM 2006

Ich denke, hier kann man schon von einem Wechselbad der Gefühle sprechen, sowie von legitimen und weniger legitimen Komponenten eines Nationalgefühls.
 
....Unter den Besatzungs-Regimes wurde in Deutschland eine Umerziehung der Bevölkerung eingeleitet, in der deutsch-nationale Vorstellungen geächtet wurden...

Zu der Zeit war ich noch nicht da, deshalb eine Frage an die Ælteren hier:
War es eine "Umerziehung" von Oben, von den Alliierten, oder war es ein "sich schæmen" fuer das Geschehene?

Gruss, muheijo
 
Zu der Zeit war ich noch nicht da, deshalb eine Frage an die Ælteren hier:
War es eine "Umerziehung" von Oben, von den Alliierten, oder war es ein "sich schæmen" fuer das Geschehene?

Gruss, muheijo

Das kam von den Alliierten. Z.B. wurde darauf geachtet an den Lehreinrichtungen nur "entnazifizierte " Personen zu beschäftigen, also Lehrpersonen, die in einem Verfahren für nicht-Nazis befunden worden waren. Ebenso wurde zunächst die Presse zensiert, damit nur gedruckt werden konnte, was unter den Augen der ausländischen Militärs Gnade fand. Allmählich fruchtete das dann, so dass das sich zunehmend Leute auch schämten.
Es war z.B. vielen Leuten erst einmal schwer zu vermitteln, was in den KZs geschehen war. Das war so unglaublich, dass viele es erst nicht glauben wollten und für Propaganda hielten.
 
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danke erst einmal für eure antworten =)

ihr habt mir wirklich sehr weitergeholfen, auch wenn die letzten einträge für mich nicht so wichtig sind =) :p

jetzt habe ich noch eine letzte frage, welche eigentlich nicht wirklich zum thema passt. und zwar kennt ihr ja alle bestimmt die bilder der germania.
falls nicht hier ein link:

http://www.omspace.org/files/germania.jpg

was ich mich jetzt frage ist, warum die germania auf allen bildern ein symbol des heiligen römischen reichs deutscher nation trägt?

auf diesem bild hat sie ja zb den zweiköpfigen adler auf ihrer brust abgebildet und auf anderen trägt sie zb die reichsinsignien, d.h. reichsschwert und reichskrone oder so..

bedeutet das, dass sie sich nach dem heiligen römischen reich zurück sehnt? wenn ja warum? geht es da ebenfalls um nationalismus? weil das reich konnte doch eigentlich gar nicht als nationalstaat angesehen werden..
 
ihr habt mir wirklich sehr weitergeholfen, ...

Es wære schøn, wenn es etwas mehr Dialog gegeben hætte mit Dir: Es gab ja einige Rueckfragen, die Du leider unbeantwortet gelassen hast.
Sicherlich hætte man dann gezielter antworten kønnen.
Ich finde es immer schade, wenn man gar nicht weiss, inwieweit man dem Fragesteller hat helfen kønnen, und ob alles richtig verstanden wurde.

(das ist jetzt nicht nur ein cluu-spezifisches Thema, mir fiel das schon øfter auf)

Aber schøn, dass wir mal drueber gesprochen haben...:fs:

Gruss, muheijo
 
Das von dir verlinkte Bild mit Schwarz-Rot-Gold ist eigentlich schon ein Widerspruch in sich, denn die Germania galt immer als Allegorie für das (neue) Kaiserreich nach 1871. Sie war zum Beispiel auf einer Banknote abgebildet. Meine Uroma hatte einen dicken Stapel davon, die durch die Inflation 1923 nicht mehr das Papier wert waren.
 

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