Karin Schlott bzw. Spektrum via Carolus post: 929214 schrieb:
Es ist die Rede davon, dass das Geld nicht versteckt worden sei, sondern von einem Tresor. Hm...
Also ja, es mag sein, dass keine
akute Situation vorlag, in der das Geld hätte vergraben werden müssen, aber es scheint mir schon bewusst so gelagert worden zu sein, dass nicht jeder sofort daran kam. Auch sind die Gefäße ja nicht so, dass man an das Gros des vergrabenen Geldes gut herankam, obwohl, klar, entnimmt man die Münzen sinkt natürlich der "Spiegel", womit auch die Münzen, die "ums Eck" gelagert sind wieder erreichbar werden, weil sie eben heruntersinken.
Zum Wort Tresor: Unser deutsches Wort
Tresor kommt ja bekanntermaßen vom frz.
trésor und dieses wiederum vom lateinischen
thesaurus, welches seinerseits (gut erkennbar an der th-Schreibung) vom Griechischen kommt. Das lateinischen
thausaurus bedeutet einfach 'Schatz' - und so eben auch das frz.
trésor. Die Übersetzung aus dem frz., die es hier in die Überschrift geschafft hat, ist also irreführend. Es sind
Spätantike Schätze,
nicht spätantike Tresore!
Zum Archäologischen: Die Amphoren sind im Boden eingelassen. Die Bodenplatten sind höher. Ich würde annehmen, dass auch über den Geldamphoren eine Bodenplatte lag und nur wenigen Personen bekannt war, dass sich unter dieser Bodenplatte das Sparbuch des Hausherren befand. Also doch, das Geld war versteckt, anders als dies im deutschen Artikel durchscheint. Nur eben nicht hastig, akut, sondern präventiv. Dass es nicht geborgen wurde, spricht nicht dafür, dass die Bewohner Gelegenheit hatten, es zu bergen und Zeitgenossen ist es entgangen, dass dort Geld zu holen war.