Ochsenreiten

Dieses Thema im Forum "Die großen Kolonialreiche" wurde erstellt von Zananga, 18. Februar 2010.

  1. Zananga

    Zananga Aktives Mitglied

    Vor einiger Zeit habe ich mal in einem Buch von Karl May gelesen wie er in mit Ochsen durch den Sudan reitet. Jetzt habe ich mich gefragt ob es so was wirklich gab, und wie weit das Ochsenreiten verbreitet war. Aber auser sporadische Hinweise darauf, das man Ochsen während der Kolonialzeit in ganz Afrika zum reiten benutzte, finde ich nicht viel darüber. Vor allem würde ich gerne wissen wann und wo mann zuerst Ochsen zum reiten benutzte. Kann mir da jemand weiter helfen?

    Schutztruppler auf Reitochsen, 1905 in Windhuk
     
  2. mhorgran

    mhorgran Gesperrt

    Nun, Bayern ist nicht Sudan.
    Aber hier gibt es diese "Sportart".
     
  3. florian17160

    florian17160 unvergessen

    Ja, die trauen sich nur auf Ochsen.
    Wisst ihr eigentlich, was dem Ochsen fehlt und ein Bulle noch hat?
    Das, was dem Ochsen fehlt, beruhigt ihn anscheinend.
     
    Zuletzt bearbeitet: 19. Februar 2010
  4. Zananga

    Zananga Aktives Mitglied

    Auf das Bayrische Ochsenrennen bin ich auch gestoßen, aber da stand auch das dies noch gar nicht so alt ist, sondern erst nachdem das Bullenreiten 2006 verboten wurde, eingeführt wurde.
     
  5. Lukrezia Borgia

    Lukrezia Borgia Moderatorin

    Und es gibt heute noch Aktivisten - eine radikale Frau ist mir bekannt - die das als Tierquälerei abtun. Hallo? Wer schützt denn die Pferde, die allesamt ständig und auf jedem Kontinent zum Reiten benutzt werden?
     
  6. pitbull

    pitbull Gesperrt

    Der Ochse ist kastriert und der Bulle HANNI hat noch seine Bälle! :D:pfeif:
     
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  7. Brissotin

    Brissotin Aktives Mitglied

    Wie läuft denn das ab?

    War sowas eine regionale Besonderheit?

    Derzeit sollte ich eigentlich nebenher zu ländlichen Kirmesunterhaltungen recherchieren.
    Waren solche Ochsenrennen sehr verbreitet? Kommen sie vom Ringestechen, was ja sowohl als bäuerliches Vergnügen als auch bei Hofe betrieben wurde?
    Ich hätte jetzt gedacht, wo sich die Bauern keine Pferde leisten konnten oder Pferde schlicht unüblich waren, griffen sie eben zu Ochsen.

    (Grundsätzlich frage ich mich eh, was das soll auf dem Reiten als negativ von Seiten der "Tierschützer" "rumzureiten". Man sieht es quasi überall: wo Nutztierrassen heute nicht mehr genutzt werden, da sterben sie eben aus, weil es schlicht keinen Grund gibt, sie dann zu züchten... Und dieses Aussterben gefällt den Tierfreunden dann auch wieder nicht.)
     
  8. Caro1

    Caro1 Neues Mitglied

    Du hättest absolut Recht, wenn Ochsen oder Bullen Reittiere wären, die einen natürlichen Bewegungsdrang hätten. Rindviecher sind jedoch per se gangfaul und bequem, müssen zum Laufen gezwungen und angetrieben werden ...
    Es gibt z.B. nichts Langweiligeres als Rinderhüten oder Almabtrieb

    Die Berichte sind ja nun wirklich nicht erfreulich. Es geht wohl insgesamt weniger um das Ochsenrennen an sich, sondern um das WIE und so gaanz Unrecht heben die Gegner wohl nicht
    Die ganze Wahrheit über Ochsenrennen
     
    Zuletzt bearbeitet: 19. Februar 2010
  9. Lukrezia Borgia

    Lukrezia Borgia Moderatorin

    Naja, ich halte das Ganze doch für etwas propagandistisch. Das ist übrigens die Tante, die ich meinte. Jedes Lebewesen macht gelegentlich Dinge, die ihm nicht per se entsprechen. Ein Eselchen wird auch nicht froh sein, wenn man ihm Kisten auf den Rücken schnallt, aber das führt zu einer Grundsatzdiskussion.
     
  10. Brissotin

    Brissotin Aktives Mitglied

    Dann wäre es aber interessant, wenn es wissenschaftlich, kulturhistorisch beleuchtet ist, um was es bei solchen Rennen denn ursprünglich ging. War es als Rennen oder eher eine Art Tierhatz gedacht?

    Meines Wissens verschwanden Tierhatzen in großem Rahmen im späten 18.Jh. als Volksbelustigung.
    Hahnenkämpfe oder sowas gab es aber dennoch als mehr oder minder illegales Glücksspiel.
     
  11. Brissotin

    Brissotin Aktives Mitglied

    Ganz richtig!

    Darum würde ich das doch lieber in geschichtswissenschaftlicher Ebene betrachtet sehen! :)
     
  12. Caro1

    Caro1 Neues Mitglied

    Ja, was mich hier vielmehr interessiert ist, mit welcher Begründung das Eine erlaubt ist, wenn das Andere verboten ist.

    Weil der Ochse weniger Schmerzen hat, nachdem ihn sein Gehänge nicht beeinträchtigt? :pfeif::scheinheilig::devil:
    Nein, ist Schmarrn, ich weiß schon dass man den Bullen erst recht zum Buckeln oder "Steigen" zwingen muß, dies also nur eindeutig durch schmerzvolle Behandlung erreicht, aber für den städtischen Betrachter gibt sich kein großer Unterschied.

    Die Frage ist, wie schmerzvoll sind die andauernden Stockschläge, die den Ochsen zum Laufen bringen sollen? Kann man die nicht vergleichen? :grübel:
     
  13. Brissotin

    Brissotin Aktives Mitglied

    Da passt ein Wort hier nicht zur Absicht des Forums und Du hast es gleich zweimal verwendet. :richter:

    Ich selbst gelobe auch Besserung. :scheinheilig:
     
  14. Lukrezia Borgia

    Lukrezia Borgia Moderatorin

    Ich habe eine Vermutung, wo Karl May seine Idee hergehabt haben könnte. Zuänchst die Indizien: May geht es (unter anderem) darum, Fremdes zu zeigen, Welten zu entdecken, Abenteuer zu erleben. Einer der populärsten "Getriebenen", die durch ihren Forscherdrang May und seinen Zeitgenossen bekannt waren, war David Livingstone. Und eben dieser ist mit seinem Ochsen Sindbad durch Afrika gezogen.

    Auf die Schnelle habe ich nur ein englisches Buch bei Google-Books gefunden, hier ist der Link wo bereits die "Sindbad" betreffenden Stellen markiert sind:

    David Livingstone: Man of Prayer and ... - Google Bücher

    Hier ein Stich dazu aus dem Jahr 1878:

    http://www.onlinekunst.de/rinder/rinderreiten/400_livingston.jpg

    Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass May die Geschichte kannte. Für seine Recherche zu den Romanen hat er sicherlich Berichte von Entdeckern gelesen haben und es liegt nahe, dass er sich dabei auch an den Aufzeichnungen von Livingstone vergriff.

    Inwiefern dem Ochsenreiten eine Tradition zukommt, beantwortet dieses Faktum nicht. Vielmehr denke ich war es bei Livinstone wohl eher ein Mangel an anderem Reitgetier, das ihn zu dieser "Notlösung" drängte. Aber das Stichwort ist gegeben, jetzt kannst Du dich da selbst einarbeiten.
     
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  15. mhorgran

    mhorgran Gesperrt

    Wo wären "Rindviecher" "gangfaul"?
    Vielleicht projizierst du nur menschliche Eigenschaften auf die "Rindviecher"? Aus der Sichtweise eines Rindvieches macht ihr Verhalten voll und ganz Sinn. Warum muß man über die Wiese rennen wenn es auch langsamer geht?
     
  16. Caro1

    Caro1 Neues Mitglied

    Sorry, aber ich durfte in den Schulferien früher häufiger Kühehüten und das hiess stundenlang rumsitzen, weil sie sich selbst beim Grasen recht "gemütlich" bewegten ... Trantüten sind schnell dagegen ...
     
    Zuletzt bearbeitet: 19. Februar 2010
  17. florian17160

    florian17160 unvergessen

    Rinder sind Wiederkäuer, die brauchen ihre Ruhephasen, um das gegessene wieder hochzuwürgen und das noch mal durchzukauen. Das ist schon Stress genug. Ein Pferd muss das nicht.
     
  18. Lukrezia Borgia

    Lukrezia Borgia Moderatorin

    Naja, nicht alle Wiederkäuer sind so gemütlich wie die Ochsen und Ruhepausen brauchen Pferderl auch. Insofern halte ich diese Argumentation nicht für recht stichhaltig.
     
  19. Caro1

    Caro1 Neues Mitglied

    Zum Wiederkäuen legen sie sich eigentlich hin, dachte ich ... :pfeif:
     
  20. florian17160

    florian17160 unvergessen

    Da denkst du richtig.
    Ich wollte doch damit nur sagen, das die als Reittier völlig ungeeignet sind im Gegensatz zum Pferd.
    Wenn es hochkommt, legen die sich einfach hin.
     
    Zuletzt bearbeitet: 19. Februar 2010

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