Sonderbar, ich könnte schwören, dass es um 2015 herum eine Studie gab, die noch etwas gänzlich anderes postulierte (sinngemäß zum Titel dieser neuen Studie: hellhäutig und haarig wie ein Yeti). Haben sich die Methoden der Analyse seither so sehr verbessert?
Sowohl der Tagesschau-Bericht als auch die Originalstudie weisen auf eine Genomstudie von 2012 hin. Es wohl nicht so ganz einfach, so alte DNA vernünftig aufzubereiten, da sie nach so langer Zeit natürlich z. T. fragmentiert ist. Damals war die Aufbereitung und Analyse wohl noch sehr teuer und die Analyse deckte nur einen Teil des Genoms ab. Die aktuelle Studie deckt einen wesentlich größeren Teil des Genoms ab.
Laut dem Text der aktuellen Studie war die damalige DNA wohl auch mit etwa 7,5% moderner DNA kontaminiert. Bei der aktuellen Studie lag die Kontamination nur bei 0,5%. Diese Kontamination soll dafür verantwortlich gewesen sein, dass 2012 teilweise die DNA von Steppenvölkern gefunden wurde.
Im Übrigen ist "dunkel" ja auch relativ. Laut Studie soll es eine hohe Übereinstimmung mit anatolischer DNA geben, wie auch bei anderen südeuropäischen Funden der Zeit. Die Haut Ötzis soll dunkler gewesen sein als die heutiger Südeuropäer, aber sie war sicher auch nicht so dunkel wie die von Schwarzafrikanern.
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