Ich habe vor kurzem eine Reportage über Kaliningrad gesehen und da wurden auch Leute über ihr Leben dort befragt und ob die Jugend heute eigentlich noch weiß, wer Kalinin war, der der Stadt den heutigen Namen gab und da meinte doch ein Russe auf gebrochen Deutsch: "Was ist Kaliningrad? Meine Stadt heißt Königsberg." Der Kommentator wiegelte gleich ab und meinte, "Na ja, er übertreibt ein wenig, aber man ist hier schon sehr geschichtsbewußt."
In diesem Zusammenhang habe ich mich auch schon einmal gefragt, was wäre passiert, wenn dieses ehemalige Nordostpreußen tatsächlich eine Volksabstimmung über seine künftige Staatsangehörigkeit gemacht hätte? (Oder vielleicht in Zukunft noch machen, aber wir sind ja ein Geschichtsforum, also reden wir mal nur über 1990.
)
Für welches Land hätten sie sich entschieden? Vom Rest Russlands sind sie seit 1990 ja genauso abgeschnitten. Außerdem wurde in den Bericht festgestellt, daß sich schon viele Russlanddeutsche dort nieder gelassen haben, die eigentlich nach Deutschland wollten und dann dort geblieben sind, weil sie unterwegs gehört haben, daß sie es hier auch schwer haben würden.
Und dann noch eine Frage, die durchaus interessant ist:
Hätte Deutschland überhaupt eine Möglichkeit gehabt mitzuentscheiden, wenn die Provinz Kaliningrad per Volksentscheid beschlossen hätte auf dem gleichen Weg wie die DDR der Bundesrepublik einfach beizutreten?
Sicher das ist alles sehr spekulativ, aber trotzdem...
:grübel: