Scorpio
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Hallo zusammen!
Ich habe vor einigen Jahren eine Reise in die Türkei, ins Tauros Gebirge gemacht und mich dabei u.a. auch mit dem Apostel Paulus beschäftigt. Paulus reiste auf seiner Missionsreise (Apg 13,7) ersten Missionsreise von Antiochia (Provinz Syria) über Zypern, Perge (Lycia et Pamphylia) nach Antiochia ad Pisidiam in Galatien. Er reiste dann nach Lykaonien über Ikonion, Lystra bis Derbe. Den Satz "vom Saulus zum Paulus werden" kennt fast jeder, wer sich für besonders gebildet hält, sagt dann "aha, Damaskuserlebnis!" In der Apostelgeschichte wird aber kein Hinweis genannt, der darauf Bezug nimmt, daß Saulus sich wegen dieses Ereignisses in Paulus umbenannt hätte. Viel naheliegender ist die Verbindung zu L. Sergius Paullus, dem Statthalter von Zypern.Saulus und Barnabas wurden dort vom Proconsul Sergius Paul(l)us, "einem verständigen Mann" (Apg. 13, 7) empfangen. dieser war von "Saulus, der auch Paulus heißt" (Apg. 13, 9) so beeindruckt, daß er "gläubig wurde". Warum aber ging Paulus in dieses herzlich unbedeutende Nest Antiochia ad pisidiam? Alexandria, wo o,5 Millionen Menschen lebten, hätte sich als Missionsziel doch viel mehr angeboten, als diese reichlich unbedeutenden Käffer in Südgalatien und Lykaonien. Die Sergii Paulli besaßen riesigen Landbesitz dort. In Antiochia ad Pisidiam hat sich eine Inschrift, eine Ehrung für L.Sergius Paullus erhalten. da er niemals Statthalter in Galatien war, nimmt man an, daß seine Familie von dort stammte. Es ist daher naheliegend, daß L. Sergius Paullus Saulus auf die Idee brachte, nach Pisidien zu gehen, und vor allem, daß Paulus ihmzu Ehren seinen Namen änderte. Paullus war ein seltenes aristokratisches Cognomen, nicht zu vergleichen mit römischen Namen wie Niger oder Marcus, die Juden im NT führen. Mir sind außer den beiden Herodes Agrippae sonst keine Juden bekannt, die Cognomina vornehmer Römer führten. Für die Strategie des Paulus ergibt sich daraus, daß er sich nicht ausschließlich auf einfache Leute konzentrierte, sondern auch auf die Eliten. Voraussetzung dafür war allerdings, daß auch die Juden vertrauten Kontakt mit den Eliten der griechisch-römischen Städte pflegten. So ist in der Apostelgeschichte immer wieder die Rede von "vornehmen, gottesfürchtigen Damen" die für die Juden Partei nehmen, als Paulus und Barnabas in Lystra unangenehmes Aufsehen erregen. Mit "gottesfürchtig", der griechische Ausdruck ist mir leider nicht mehr geläufig, bezeichneten die Juden Heiden, die dem Judentum aufgeschlossen waren. Auch Sergius Paulus hatte ja einen jüdischen "Magier" im Gefolge, schon bevor er mit Paulus zusammentraf. Entgegen der landläufigen Meinung, daß der Senatorenstand bis ins 3, 4. Jahrhundert heidnisch blieb, finden sich auch in späteren Generationen der Sergii Paulli Hinweise, daß diese zumindest mit dem Christentum sympathisierten. Noch ein Punkt, auf Sir William Ramsey geht die Hypothese zurück, daß der Galaterbrief nicht an die eigentlichen Galater um Ankara, sondern an die Gemeinden in Südgalatien (Pisidien und Lykaonien) gerichtet war, die eben auf dieser ersten Missionsreise von Paulus gegründet wurden.
Ich habe vor einigen Jahren eine Reise in die Türkei, ins Tauros Gebirge gemacht und mich dabei u.a. auch mit dem Apostel Paulus beschäftigt. Paulus reiste auf seiner Missionsreise (Apg 13,7) ersten Missionsreise von Antiochia (Provinz Syria) über Zypern, Perge (Lycia et Pamphylia) nach Antiochia ad Pisidiam in Galatien. Er reiste dann nach Lykaonien über Ikonion, Lystra bis Derbe. Den Satz "vom Saulus zum Paulus werden" kennt fast jeder, wer sich für besonders gebildet hält, sagt dann "aha, Damaskuserlebnis!" In der Apostelgeschichte wird aber kein Hinweis genannt, der darauf Bezug nimmt, daß Saulus sich wegen dieses Ereignisses in Paulus umbenannt hätte. Viel naheliegender ist die Verbindung zu L. Sergius Paullus, dem Statthalter von Zypern.Saulus und Barnabas wurden dort vom Proconsul Sergius Paul(l)us, "einem verständigen Mann" (Apg. 13, 7) empfangen. dieser war von "Saulus, der auch Paulus heißt" (Apg. 13, 9) so beeindruckt, daß er "gläubig wurde". Warum aber ging Paulus in dieses herzlich unbedeutende Nest Antiochia ad pisidiam? Alexandria, wo o,5 Millionen Menschen lebten, hätte sich als Missionsziel doch viel mehr angeboten, als diese reichlich unbedeutenden Käffer in Südgalatien und Lykaonien. Die Sergii Paulli besaßen riesigen Landbesitz dort. In Antiochia ad Pisidiam hat sich eine Inschrift, eine Ehrung für L.Sergius Paullus erhalten. da er niemals Statthalter in Galatien war, nimmt man an, daß seine Familie von dort stammte. Es ist daher naheliegend, daß L. Sergius Paullus Saulus auf die Idee brachte, nach Pisidien zu gehen, und vor allem, daß Paulus ihmzu Ehren seinen Namen änderte. Paullus war ein seltenes aristokratisches Cognomen, nicht zu vergleichen mit römischen Namen wie Niger oder Marcus, die Juden im NT führen. Mir sind außer den beiden Herodes Agrippae sonst keine Juden bekannt, die Cognomina vornehmer Römer führten. Für die Strategie des Paulus ergibt sich daraus, daß er sich nicht ausschließlich auf einfache Leute konzentrierte, sondern auch auf die Eliten. Voraussetzung dafür war allerdings, daß auch die Juden vertrauten Kontakt mit den Eliten der griechisch-römischen Städte pflegten. So ist in der Apostelgeschichte immer wieder die Rede von "vornehmen, gottesfürchtigen Damen" die für die Juden Partei nehmen, als Paulus und Barnabas in Lystra unangenehmes Aufsehen erregen. Mit "gottesfürchtig", der griechische Ausdruck ist mir leider nicht mehr geläufig, bezeichneten die Juden Heiden, die dem Judentum aufgeschlossen waren. Auch Sergius Paulus hatte ja einen jüdischen "Magier" im Gefolge, schon bevor er mit Paulus zusammentraf. Entgegen der landläufigen Meinung, daß der Senatorenstand bis ins 3, 4. Jahrhundert heidnisch blieb, finden sich auch in späteren Generationen der Sergii Paulli Hinweise, daß diese zumindest mit dem Christentum sympathisierten. Noch ein Punkt, auf Sir William Ramsey geht die Hypothese zurück, daß der Galaterbrief nicht an die eigentlichen Galater um Ankara, sondern an die Gemeinden in Südgalatien (Pisidien und Lykaonien) gerichtet war, die eben auf dieser ersten Missionsreise von Paulus gegründet wurden.