"Peinliches Schweigen"/Gesprächskulturen im Altertum?

Du bist doch auch nicht besser. :-/

Außerdem verstehe ich noch nicht ganz den Zusammenhang zwischen Gesprächskultur und BDSM/Sexualisierung...
 
Da bin ich dagegen, weil ich keine Beiträge von mir in diesen Thread lesen möchte! :motz:
Das kann ich sehr gut verstehen - habe ich mir doch selbst ähnliches überlegt. Nicht ohne Grund begann mein Beitrag mit einem Konditionalsatz. Allerdings ist der Thread hier nicht viel besser und ohne den anderen nicht wirklich verständlich - und das geht nicht im Geringsten gegen dich.
 
:fs:Also jetzt mal ganz doof gefragt. Was verstehst Du unter dem Begriff -Jugend- im Altertum?
Zur Info, den Lebensabschnitt Jugend gab es im Alterum nicht. Die Jugend ist der modernen Art der Gesellschaft geschuldet und geht mehr dem Freizeitverhalten einher ... mehr dazu siehe hier: Jugend ? Wikipedia
Das sehe ich etwas differenzierter. Es gab nicht unbedingt eine Jugend im heutigen Sinn, aber - bei männlichen Jugendlichen (Mädchen wurden schließlich häufig schon bei Eintritt der Geschlechtsreife verheiratet) - war die Jugend durchaus vom Erwachsenenalter abgegrenzt. In Rom z. B. legten die Knaben erst mit etwa 16 oder 17 - also erst ein paar Jahre nach Eintritt der Geschlechtsreife - die toga virilis an als Zeichen des Erwachsenwerdens. Auch in Griechenland gab es Abgrenzungen zum Erwachsenenalter. Auch rechtlich wurde hinsichtlich der Rechte und Pflichten zwischen verschiedenen Altersstufen differenziert. Einen "Lebensabschnitt Jugend" gab es also zumindest bei männlichen Jugendlichen durchaus.

Inwieweit Jugendliche auch tatsächlich - abseits von allfälliger Schulbildung, die in der Antike aber durchaus nicht unüblich war, oder staatlich vorgesehener Erziehungsmaßnahmen wie in Sparta - anders leben, insbesondere ihre Freizeit verbringen konnten als Erwachsene, hatte wohl damit zu tun, ob die Notwendigkeit eines frühen Eintritts ins Erwerbsleben bestand. In Rom verbrachten zumindest die Jugendlichen, auf die das nicht zutraf, tagsüber häufig Zeit mit Sport auf dem Marsfeld. Wenn sich - schon etwas ältere - Jugendliche im klassischen Griechenland gerne (durchaus zum Missfallen vieler Erwachsener) einem Sophisten oder sonstigen Philosophen anschlossen, könnte man das sogar als Ansatz einer Jugendkultur interpretieren.
 
Den Begriff der Jugend gab es im antiken Rom. So wurden junge Angehörige des Kaiserhauses zum "princeps juventutis" (Erster der Jugend) ernannt. In dieser Rolle ritten sie bei Reiterspielen der wohlhabenden Jugend voran. Nero und Caligula trugen diesen Titel, vor ihrer Inthronisierung.
Es gab auch Jugendwettkämpfe, die Ludi Juventutis (Spiele der Jugend) hießen.
 
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Interessante Einblicke bieten auch Augustinus' "Confessiones", vor allem das 2. Buch, in denen er auf seine nicht sehr brave Jugend (die er durchaus als solche auffasst und abgrenzt) zurückblickt. Unter anderem scheint er auch Teil einer Art Clique gewesen zu sein, mit der er Unfug (z. B. einen fremden Baum leerpflücken, aber nicht einmal, um die Beute zu essen, denn sie warfen sie Schweinen vor) anstellte, weil er es genoss, Grenzen zu überschreiten und Unerlaubtes zu tun. Also sooo fremd und un-jugendlich klingt das doch gar nicht.
 
Also sooo fremd und un-jugendlich klingt das doch gar nicht.
Absolut nicht, auch dass Nero sich, in Begleidung seiner jungen Kumpane durch die Kneipen tourte, Gäste verprügelte und dabei auch manchmal selbst Prügel kassierte ist typisches Jugendverhalten( Nero wurde bereits mit 17 Jahren Kaiser).
Das trifft aber wahrscheinlich nur auf die jungen Leute der Oberklasse zu, ärmere Heranwachsende hatten sicher ein weniger beschwingtes Jugendleben.

Als Erwachsener galt ein Mann erst wenn er das Bartfest gefeiert hatte. Bei Caligula war das z.B. mit 19 Jahren. Erst dann wurde die Knaben-gegen die Männertoga getauscht. Bis 19 ist das sogar eine recht lange Jugendzeit im Vergleich mit späteren Jahrhunderten..

Apollo war unter Anderem auch der Gott der Jugend.
 
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