Pest in Amerika
- Ersteller North
- Erstellt am
Wenn es Schnupfen währe könnte man sagen es ist Parallel entstanden. Aber bei Pest? Da ich glaube das diese ein Bakteriellen Infektionsherd braucht. Ist wohl durch Volkerwanderung die Übertragung entstanden. Was ich aber nicht ganz glaube. Da die Begründung wohl eher etwas auf Pazifismus(bestimmt falsch geschr.) beruht.
Caro1
Aktives Mitglied
Versteh ich nicht, wie meinst Du das? Pazifistische Ratten ... :S
balticbirdy
Ehemaliges Mitglied
Es gibt heute noch einen autochtonen Pestherd unter Nagetieren im Südwesten der USA. Möglicherweise war der immer schon da. Andererseits ist mir nicht bekannt, dass die Pest jemals in Amerika ein Problem war, dass haben andere Seuchen (Pocken, Gelbfieber) übernommen.
Das Weiterhelfen wäre leichter, wenn du ein wenig mehr Informationen zu deinem Referat geben würdest (welches Fach, welche Klasse, wie lang soll das Referat sein). Dann kommt es wohl auch nicht mehr zu eher humoristischen Antworten wie "mittem Schiff", was für ein Referat ein bißchen dünn ist.
Wenn es bei deinem Referat zb um die Auswirkungen der Pest auf dem amerikanischen Kontinent geht oder welche Krankheiten erst durch Europäer nach Amerika gelangten, könnte ich dir mit Literatur weiterhelfen - allerdings gibt es da sehr wenig auf Deutsch.
Noch mal ne Anmerkung:
Auch Rhino-Viren gab es vor Kolumbus in Amerika *nicht*.Robe schrieb:
Was die Völkerwanderung mit Amerika zu tun hat, müßtest du uns dabei zuerst mal erklären. NB: hier fragt ein neues Mitglied um Hilfe für ein Referat, da sollte man etwas mehr beitragen können als "Was ich aber nicht ganz glaube" - oder soll North mit deinem Nichtganzglauben beim Referat auf die Nase fallen?
:autsch: - und zwar ganz und gar nicht wg Rächzschreibfehlern.....
Caro1
Aktives Mitglied
In der Wiki-Datei zur Pest allgemein findet sich folgende Textstelle:
Nach Nordamerika gelangte der Erreger dabei über ein Handelsschiff während einer Pestepidemie, die ab 1894 in Südostasien grassierte. Obwohl nur sehr wenige Menschen in Nordamerika an der Pest erkrankten, infizierte der Erreger die amerikanische Eichhörnchenpopulation. Gelegentlich kommt es daher auch heute noch in Nordamerika zu Übertragungen von Tier zu Mensch. Meist sind es Jäger, die sich bei einem Nagetier anstecken; Norman F. Cantor verweist jedoch auch auf einen nordamerikanischen Fall aus den 1980er Jahren, bei dem eine Frau ein Eichhörnchen mit einem Rasenmäher überfuhr und sich dabei mit der Pest infizierte.
Nach Nordamerika gelangte der Erreger dabei über ein Handelsschiff während einer Pestepidemie, die ab 1894 in Südostasien grassierte. Obwohl nur sehr wenige Menschen in Nordamerika an der Pest erkrankten, infizierte der Erreger die amerikanische Eichhörnchenpopulation. Gelegentlich kommt es daher auch heute noch in Nordamerika zu Übertragungen von Tier zu Mensch. Meist sind es Jäger, die sich bei einem Nagetier anstecken; Norman F. Cantor verweist jedoch auch auf einen nordamerikanischen Fall aus den 1980er Jahren, bei dem eine Frau ein Eichhörnchen mit einem Rasenmäher überfuhr und sich dabei mit der Pest infizierte.
Die Pest war auch dabei; es gab auf dem ganzen Kontinent Epidemien bzw. Pandemien. Soweit ich weiß, handelt es sich bei der Pest um keine Erkrankung, die bereits vor Kolumbus in Amerika vorkam, sondern sie wurde erst mit dem Kontakt mit Europäern verbreitet.
Aloha, also das die Pest mit dem schiff gekommen ist, war mir schon einleuchtend und das mit dem überfahrenen Eichhörnchen finde ich ziemlich lustig. Mein Referat hat nur den oben genannten Titel... ist halt ein wenig freies Arbeiten. Das Fach ist übrigens Geschichte und ich bin inner 11. Klasse. Ein paar Links wären sehr hilfreich und ich bedanke mich schonmal!
:yes:
North
:yes:
North
Caro1
Aktives Mitglied
Na, die Leseprobe, die ich Dir hier reingestellt habe erklärt ja genau, wie die Pest durch Europa bzw. über die Welt wanderte und dass sie ursprünglich über Russland aus dem asiatischen Raum kam ... :winke:
Die Pest kam wirklich erst sehr spät nach Amerika, wo sie eben sogar noch heute zu finden ist.
Welche Infos gehen Dir noch ab ?
fingalo
Aktives Mitglied
Die Pest war bis Ende des 19. Jh. etwas anderes als die moderne Pest. Man sollte zunächt einmal die Pest definieren:
Mit der Pestpandemie von 1890 in Indochina begann die moderne Beschreibung der Krankheit als die Krankheit, die durch den Bazillus "Yersinia pestis" hervorgerufen wird.
Entscheidend wurden die Vorgaben der englischen Pestforschungskommission, die 1905 nach Indien gesandt worden war, um die Pest zu erforschen. Kriege in der Yunnan-Provinz 1855 brachten die Pest mit den Soldaten ins übrige China, 1894 nach Hongkong und Kanton. Alexandre Yersin von der Forschergruppe um Louis Pasteur reiste nach Hongkong und beschrieb den Pestbazillus, weshalb dieser dann den Namen „Yersinia pestis“ erhielt. Yersin beschrieb auch den Übertragungsweg von der Ratte über den Floh zum Menschen.
Vorher zerfiel die Pest in verschiedene Krankheiten, die nach den Symptomen unterschieden wurden.
Heute werden sie zusammengefasst: Die Pest tritt auf als septische Pest, Beulenpest, primäre und sekundäre Lungenpest.
Pestbakterien sind sehr variantenreich hinsichtlich der Wirtstiere, der Übertragungsweisen und der Ausbreitungsgeschwindigkeit. Ebenso differieren die Krankheitsbilder stark.
(Ruiz, Alfonso, “Plague in the Americas“ In: Emerging Infectious Diseases. Vol. 7, No 3, Supplement, Juni 2001, S. 539-540.): In Amerika sind bakteriologisch einwandfrei identifizierte Pestfälle beschrieben worden, die sehr unterschiedliche Symptome aufwiesen. Einige hatten die klinischen Symptome der Beulenpest, andere hatten unklare Symptome ähnlich der Influenza ohne die charakteristischen Beulen (Ruiz a.a.O.). Ein Tierarzt, der eine erkrankte Katze behandelt hatte, erkrankte an primärer Lungenpest. Die meisten Patienten mit Lungenpest in Amerika in den letzten 10 Jahren hatte sich an infizierten Katzen angesteckt.
Ein Rätsel ist noch der Übertragungsfloh: Als Favorit gilt Xenopsylla cheopis, weil nur der in der Lage ist, bei Biss die notwendige Bakterienmenge einzuflößen. Nur kann Xenopsylla cheopis nur in tropischen Temperaturen überleben. In Europa kommt er nur kurzzeitig in Hafenstädten vor.
Mit der Pestpandemie von 1890 in Indochina begann die moderne Beschreibung der Krankheit als die Krankheit, die durch den Bazillus "Yersinia pestis" hervorgerufen wird.
Entscheidend wurden die Vorgaben der englischen Pestforschungskommission, die 1905 nach Indien gesandt worden war, um die Pest zu erforschen. Kriege in der Yunnan-Provinz 1855 brachten die Pest mit den Soldaten ins übrige China, 1894 nach Hongkong und Kanton. Alexandre Yersin von der Forschergruppe um Louis Pasteur reiste nach Hongkong und beschrieb den Pestbazillus, weshalb dieser dann den Namen „Yersinia pestis“ erhielt. Yersin beschrieb auch den Übertragungsweg von der Ratte über den Floh zum Menschen.
Vorher zerfiel die Pest in verschiedene Krankheiten, die nach den Symptomen unterschieden wurden.
Heute werden sie zusammengefasst: Die Pest tritt auf als septische Pest, Beulenpest, primäre und sekundäre Lungenpest.
Pestbakterien sind sehr variantenreich hinsichtlich der Wirtstiere, der Übertragungsweisen und der Ausbreitungsgeschwindigkeit. Ebenso differieren die Krankheitsbilder stark.
(Ruiz, Alfonso, “Plague in the Americas“ In: Emerging Infectious Diseases. Vol. 7, No 3, Supplement, Juni 2001, S. 539-540.): In Amerika sind bakteriologisch einwandfrei identifizierte Pestfälle beschrieben worden, die sehr unterschiedliche Symptome aufwiesen. Einige hatten die klinischen Symptome der Beulenpest, andere hatten unklare Symptome ähnlich der Influenza ohne die charakteristischen Beulen (Ruiz a.a.O.). Ein Tierarzt, der eine erkrankte Katze behandelt hatte, erkrankte an primärer Lungenpest. Die meisten Patienten mit Lungenpest in Amerika in den letzten 10 Jahren hatte sich an infizierten Katzen angesteckt.
Ein Rätsel ist noch der Übertragungsfloh: Als Favorit gilt Xenopsylla cheopis, weil nur der in der Lage ist, bei Biss die notwendige Bakterienmenge einzuflößen. Nur kann Xenopsylla cheopis nur in tropischen Temperaturen überleben. In Europa kommt er nur kurzzeitig in Hafenstädten vor.
H
Hurvinek
Gast
Flöhe werden schon dagewesen sein, es fehlten die Ratten.
balticbirdy
Ehemaliges Mitglied
Was die "Mittelalter-Pest" wirklich war, weiß man auch heute nicht so genau. Vielleicht eher etwas wie "Ebola"?
fingalo
Aktives Mitglied
Das Gerücht ist unausrottbar. Die Demografin Susan Scott und der Biologe Christopher Duncan, Biology of Plagues: Evidence from Historical Populations (Cambridge 2001) haben das in die Welt gesetzt. Aber es spricht nichts dafür. Virale Erkrankungen wie Pocken, Mumps usw. rufen bei weiterer Verbreitung allmählich Immunisierungen hervor. D. h.: Die Sterblichkeitsrate nimmt mit der Dauer der Seuche ab. Bei Bakterienkrankhieten wie der Pest ist das nicht der Fall, die nächste Welle kann noch härter zuschlagen als die vorangegangene.
Caro1
Aktives Mitglied
Eines stimmt jedoch. Man hat im Mittelalter gern Krankheiten/Seuchen, die man nicht kannte mit dem Mäntelchen "Pest" verkleidet, um wenigstens einen Namen dafür zu haben.
Um die Sterbeakten/Totenscheine angeblicher Pestfälle zu klären, vielleicht zu korrigieren, müsste man alle exumieren ...
Noch heute kommt es nicht selten vor, dass Todesursachen auf Sterbescheinen falsch sind und dass Kranke falsch behandelt werden, weil sich Syptome zu sehr ähneln. Die medizinischen Bücher sind voll davon.
@fingalo
Interessant ist jedoch, wenn es die pest war, warum sie dann in manchen Gebieten, ja sogar Dörfern eben NICHT alle Mitglieder einer Familie ausrottete, sondern manchmal dafür nun gerade den nächsten Nachbarn.
Um die Sterbeakten/Totenscheine angeblicher Pestfälle zu klären, vielleicht zu korrigieren, müsste man alle exumieren ...
Noch heute kommt es nicht selten vor, dass Todesursachen auf Sterbescheinen falsch sind und dass Kranke falsch behandelt werden, weil sich Syptome zu sehr ähneln. Die medizinischen Bücher sind voll davon.
@fingalo
Interessant ist jedoch, wenn es die pest war, warum sie dann in manchen Gebieten, ja sogar Dörfern eben NICHT alle Mitglieder einer Familie ausrottete, sondern manchmal dafür nun gerade den nächsten Nachbarn.
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